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1621 - Die Verdammten

1621 - Die Verdammten

Titel: 1621 - Die Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geruch angenommen hatte. Die Verwesung schien bei den Verdammten nicht aufzuhalten zu sein. Sie siechten allmählich dahin, bis nichts mehr von ihnen übrig war.
    Meine Umgebung beachtete ich nicht. Ich sah nur die Tür, die halb offen stand. Dahinter brannte ebenfalls Licht, und der Zugang wurde bis zum Anschlag aufgestoßen, als der Verdammte vor mir die Schwelle überschritt.
    Dann war ich an der Reihe. Der Nephilim hatte mir Platz gemacht.
    Vor mir lag eine recht große Wohnküche. Auffällig war ein gemauerter Kamin an der linken Seite. Ich blickte dorthin, wo ein großer Tisch stand mit einem Sofa dahinter. Ansonsten gab es noch vier Stühle, von denen nur einer besetzt war.
    Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf das kleine Sofa, auf dem eine junge Frau saß.
    Sie musste Ciaire Gant sein. Eine schmale Person mit fahlen Haaren.
    Sie hingen dünn um ein nicht nur bleiches, sondern auch blutiges Gesicht. Die Krallen der Verdammten hatten darin ihre Spuren hinterlassen.
    Ich wurde an die Verletzungen von Father McCallum erinnert, nur waren sie bei ihm auf dem Oberkörper verteilt gewesen.
    Hier sah das Gesicht schrecklich aus, und beim ersten Hinschauen kam mir die Frau so bewegungslos vor wie eine Tote. Erst als ich näher an den Tisch herantrat, sah ich, dass sie am Körper und auch im Gesicht zuckte.
    Auf einem der Stühle an der Schmalseite des Tisches saß die zweite Geisel. Es war ein etwa neunjährigen Junge. Ihm hatte man nichts angetan. Jedenfalls nichts Körperliches. Ich sah bei ihm kein Blut. Doch der Junge mit den kurzen blonden Haaren litt. Das Leiden und die Angst hatten ihr starr werden lassen. Durch den offenen Mund holte er ständig schnappend Luft.
    Ich nickte ihm zu und übersah auch nicht den zweiten Verdammten, der hinter dem Stuhl des Jungen stand und die Funktion eines Wächters übernommen hatte. Zwar hielt er die Arme vor der Brust verschränkt, doch ich ließ mich durch diese Haltung nicht täuschen und war auf der Hut.
    Die Nephilim sah ich zum ersten Mal richtig bei Licht. Ja, sie hatten menschliche Körper, die sie unter einer dunklen Kleidung verbargen. Ihre Gesichter lagen frei und unterschieden sich kaum voneinander. Mir fiel auch noch etwas anderes auf. Wer in die Gesichter schaute, der hätte nicht mit Bestimmtheit sagen können, ob sie einer Frau gehörten oder einem Mann.
    Ihre Flügel waren zusammengefaltet, aber ihr Geruch war nach wie vor da. Auch ich nahm ihn wahr, nur nicht mehr so intensiv wie zuvor.
    Wahrscheinlich hatte ich mich schon daran gewöhnt, was ich irgendwie als schlimm empfand.
    Bisher hatte niemand gesprochen. Die Szene glich der in einem Wachsfigurenkabinett. Alle Blicke waren auf mich gerichtet, und ich fühlte mich bemüßigt, etwas zu sagen, das für Mutter und Sohn ein Trost sein konnte.
    Ich quälte mir so etwas wie ein Lächeln ab und begleitete es mit einem Nicken. Dann sagte ich: »Die Bedingungen der anderen Seite sind erfüllt worden. Ich denke, dass ihr jetzt keine Angst mehr zu haben braucht. Es geht ihnen nur um mich.«
    Ich hatte gehofft, eine Antwort zu erhalten. Das war leider nicht der Fall.
    Mutter und Sohn schwiegen. Der Schock und die Furcht hatten sie gelähmt. Ciaire Gants Gesicht sah aus, als wären blutige Tränen über ihre Wangen gelaufen.
    Ich schaute auf den Verdammten, der mich hergebracht hatte.
    »Was ist nun? Ich bin hier. Ihr könnt Mutter und Sohn freilassen.«
    Er stand neben dem Sofa, glotzte mich starr an und schüttelte nach einer Weile den Kopf.
    Ich reagierte sofort darauf. »Verdammt, was soll das?«
    »Sie gehören uns.«
    »Jetzt nicht mehr!«
    »Du gehörst auch uns!«
    Ich lachte leise. »Klar, das sehe ich ein. Dagegen habe ich auch nichts. Ich bin schließlich mit dir gekommen. Sagt mir also, was ihr von mir wollt.«
    Der Verdammte zeigte, dass er auch lächeln konnte. Es sah hintergründig und falsch aus. Dann gab er mir eine Antwort, und die überraschte mich schon.
    »Du wirst dein Kreuz nehmen und es ablegen. Mehr wollen wir von dir nicht…«
    ***
    Jetzt war es heraus, und ich war alles andere als erfreut darüber. Ich glaubte sogar, dass mein Gesicht etwas an Farbe verlor, denn dass es darauf hinauslaufen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte nicht einmal geahnt, dass sie es auf das Kreuz abgesehen hatten.
    Fürchteten sie es? Oder waren sie vielleicht sogar in der Lage, es an sich zu nehmen?
    Darauf hatte ich noch keine Antwort bekommen, aber ich wollte sie haben.
    »Warum soll ich mein

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