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1621 - Die Verdammten

1621 - Die Verdammten

Titel: 1621 - Die Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte.
    Ich hob ab und kam nicht mehr dazu, meinen Namen zu nennen, denn der Anrufer war schneller.
    »Guten Abend, John!«
    Nach dieser Begrüßung war mir klar, dass ich den Feierabend vergessen konnte, denn wer mich sprechen wollte, war kein Geringerer als Father Ignatius, Chef des Geheimdienstes des Vatikans…
    ***
    Ich nahm es ganz locker und sagte:
    »Schön, dass wir wieder mal etwas voneinander hören. Die Silberkugeln, die du geschickt hast, sind bei mir eingetroffen. Vielen Dank dafür.«
    »Keine Ursache, John. Was zur Tradition geworden ist, sollte man so lange wie möglich aufrecht erhalten.«
    »Das meine ich auch«, erwiderte ich und ließ mich in einen Sessel fallen.
    Die Bierdose hatte ich nicht mitgenommen, denn mein Freund rief bestimmt nicht an, um mir zu sagen, wie das Wetter in Rom war.
    »Worum geht es denn?«, fragte ich direkt.
    Father Ignatius holte tief Atem, das war auch für mich zu hören. Er schien Sorgen zu haben, und das hörte ich aus seiner Antwort hervor.
    »Nun ja, John, es ist eine Sache, über die ich mit dir reden möchte und dir trotzdem nicht viel sagen wird.«
    »Oh, das ist neu.«
    »Stimmt.«
    »Und was soll ich tun?«
    Ich bekam eine Gegenfrage zu hören. »Hast du Zeit an diesem Abend?«
    »Man kann sagen, dass ich Feierabend habe.«
    »Das ist gut. Und würdest du deinen wohlverdienten Feierabend auch opfern?«
    »Für dich doch immer.«
    »Das freut mich.«
    »Und was soll ich tun?« Ich wollte nicht, dass Father Ignatius um den heißen Brei herumredete.
    »Ich möchte, dass du einen Mann namens Rob McCallum besuchst. Er ist ein schon älterer Priester. Zugleich allerdings auch ein Verbindungsmann zum Vatikan.«
    »Oh, einer deiner Agenten?«
    »Nein, das nicht. Er ist nur jemand, der Augen und Ohren offen hält. Diese Männer sind überall auf der Welt verteilt. Aber das muss ich dir nicht erst sagen.«
    »Stimmt. Und ihn soll ich besuchen?«
    »Ja, noch an diesem Abend.«
    »Warum eilt es so?«
    Father Ignatius seufzte. »Ich fürchte, dass es Probleme geben kann. Oder schon gegeben hat.«
    »Ich höre!«
    »Nein, John, du hörst nicht.«
    Jetzt war ich doch leicht konsterniert. »Was ist denn jetzt los? Du schickst mich los und willst mir nichts sagen?«
    »So ist es.«
    »Dann muss der Grund schon verdammt triftig sein.«
    »Das ist er auch. Es geht um ein uraltes Geheimnis, das die Kirche als Ballast mit sich herumschleppt. Es ist in den offiziellen Büchern darüber nichts zu lesen, aber die alten Mythen haben trotzdem überlebt. Hin und wieder kannst du in den Apokryphen darüber lesen, aber die Texte sind stark in den Hintergrund gedrängt worden. Trotzdem gibt es sie.«
    »Ja, ja, ich weiß. Die Apokryphen sind die verborgenen Bücher der Bibel. Praktisch die volkstümlichen Begleittexte.«
    »Gut. Und weiter?«
    »Ich kann dir nicht viel mehr sagen. Nur so viel, dass die Texte keine Verwendung mehr finden. Sie sind allerdings nicht verschwunden. Aber du kennst sie sicher.«
    »Sagen wir so, ich habe von ihnen gehört. Das ist auch alles. Ich habe sie nicht in die Hand genommen und gelesen. Es reicht mir, dass ich die Inhalte kenne.«
    »Ich leider nicht.«
    »Sei froh. Es kann allerdings sein, dass du von gewissen Vorgängen schon mal gehört hast. Da bin ich mir beinahe sicher.«
    »Aber du willst nichts darüber sagen, denke ich.«
    »Allgemein schon. Doch das wäre jetzt zu viel, und das ist für deinen Besuch bei Father McCallum auch unwichtig. Ich denke, dass er dich einweihen kann.«
    »Weiß er denn, dass er Besuch bekommen wird?«
    »Ich habe es ihm gesagt.«
    »Und jetzt wartet er auf mich.«
    »Das hoffe ich«, erklärte Father Ignatius. »Noch etwas. Ich habe sehr wohl herausgehört, dass Rob McCallum Angst hat. Sicherlich zu Recht.«
    »Vor wem genau, das willst du mir nicht sagen?«
    »Das kann ich auch nicht. Ich bin mir ja nicht hundertprozentig sicher. Aber wenn meine Befürchtungen eintreten sollten, haben wir ein Problem.«
    »Das siehst du allgemein, oder?«
    »Ja.«
    Ich hatte mich bereits entschlossen, der Bitte meines alten Freundes nachzukommen.
    Sicherheitshalber fragte ich noch mal nach. »Wann soll ich fahren?«
    »Am besten gleich.«
    Ich schluckte etwas. »Nun ja, wenn es nicht zu weit ist.«
    »Nur rund fünfzig Kilometer außerhalb der Stadt. Es wird wohl dunkel sein, wenn du dort eintriffst, aber das ist nicht tragisch. Father McCallum erwartet dich zu jeder Zeit.«
    »Und ich fahre allein?«
    »Das ist eine Sache, die nur

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