Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1624 - Die Atlantis-Hexe

1624 - Die Atlantis-Hexe

Titel: 1624 - Die Atlantis-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Purdy Prentiss hörte gar nicht zu.
    Sie hing ihren eigenen Gedanken nach, und die waren nicht eben freundlich. Diondra hatte ihr bewiesen, dass sie noch da war, und sie hatte ihr die Bilder und die Erinnerung aus ihrem ersten Leben geschickt.
    Das alles hatte sie nicht grundlos getan. Sie musste ein Motiv haben, über das sich Purdy zwar Gedanken machte, aber keine Erklärung dafür fand.
    Warum hatte sie sich jetzt gezeigt? Warum hatte sie zugeschlagen?
    Wollte sie Purdy ihre Stärke beweisen? Oder mit ihr abrechnen? Dabei hatte sie ihr damals das Leben geschenkt. Ohne sie wäre die Kriegerin wahrscheinlich von den Vögeln geholt worden.
    Da lag noch vieles im Dunkeln, in das Licht hineingebracht werden musste.
    Die Stimme des Richters riss sie aus ihren Gedanken.
    »Ich werde mich jetzt um die Presse kümmern, Mrs. Prentiss.« Er lächelte zäh. »Mal schauen, ob ich es schaffe.«
    »Ich drücke Ihnen die Daumen. Und wenn ich mitkommen soll, bin ich bereit.«
    »Nein, nein, lassen Sie mal. Zwei Menschen können sich eher verquatschen als einer.«
    »Das stimmt.«
    Mason Kilrain schüttelte den Kopf. »Und trotzdem ist mir alles ein Rätsel, Mrs. Prentiss. Und das wird es wohl auch bleiben. Ich verstehe die Welt nicht mehr.«
    »Da stehen Sie nicht allein, Sir.« Kilrain winkte ab, schüttelte den Kopf und verließ mit langen Schritten den Saal.
    Zurück ließ er eine Frau, die ihre nahe Zukunft alles andere als rosig sah…
    ***
    Es war uns tatsächlich gelungen, einen Parkplatz zu finden, von dem aus wir nicht zu lange gehen mussten, um das Gerichtsgebäude zu erreichen. Hier liefen die Prozesse in einem alten und ehrwürdigen Bau.
    Da roch man die Tradition schon von Weitem.
    Hinter diesen Mauern waren im Laufe der Jahre zahlreiche Schicksale entschieden worden. Nicht selten war es hier auch um Leben und Tod gegangen.
    Ich wusste nicht, ob die Verhandlung bereits beendet war, aber das ließ sich erfragen.
    Noch eine breite Straße mussten wir überqueren, um das Gebäude zu erreichen. Der Verkehr stoppte zunächst unser Vorhaben. Da war es besser, wenn wir zur nächsten Ampel gingen, um sicher auf die andere Seite zu gelangen.
    Das ließen wir zunächst bleiben. Uns fiel die Menschenmenge vor dem Eingang auf. Da warteten die Reporter, um zu erfahren wie der Prozess gegen den zweifachen Frauenmörder ausgegangen war.
    »Sie haben keinen hineingelassen«, bemerkte Suko.
    »Ausschluss der Öffentlichkeit.«
    »Ja, und ich weiß jetzt auch, dass der Prozess noch nicht beendet ist.«
    Ich hob die Schultern. »Dann werden wir eben auf Purdy warten müssen. Ich möchte sie nicht durch einen Anruf von ihrer Arbeit abhalten. Auf ein paar Minuten kommt es nicht an.«
    »Richtig.«
    Wir gingen nach links, um den Ampelübergang zu erreichen. Noch war rot, und wir mussten warten.
    Es war ein schöner Tag. Nicht mehr so schwül wie noch gestern und vorgestern. Da hatte der Mai tatsächlich versucht, Temperaturrekorde zu brechen.
    Die Ampel sprang auf grün. Der Weg für uns war frei.
    Noch war es ein normaler Tag, der uns wenig Stress gebracht hatte, aber dass dies nicht so blieb, das erfuhren wir sehr bald, denn wir erlebten eine Überraschung, als wir die Straße überquert hatten. Da öffnete sich die Tür des Gerichts und ein Mann erschien auf der Schwelle.
    Er ging dann noch zwei Schritte vor und sah sich als Mittelpunkt im Blitzlichtgewitter.
    Schon stürmten die ersten Fragen auf ihn ein. Wir waren inzwischen so nahe herangekommen, dass wir jedes Wort hörten.
    »Wie ist das Urteil ausgegangen, Euer Ehren? Haben Sie den Mörder verurteilt?«
    »Nein!«
    Der Richter hatte sehr laut gesprochen. So war seine Antwort auch in den hinteren Reihen zu verstehen gewesen, und von dort prasselten auch die nächsten Fragen auf ihn ein.
    »Warum nicht?«
    »Wir haben die Verhandlung noch mal vertagen müssen. Tut mir leid, aber das ist so.«
    »Und was sind die Gründe dafür?«
    Mason Kilrain hob beide Hände. »Bitte, ich kann Ihnen nicht mehr dazu sagen. Das müssen Sie mir glauben. Wir haben uns bemüht, aber wir mussten einsehen, dass ein Urteil heute noch nicht gesprochen werden konnte.«
    »Wann ist denn der nächste Termin?«
    »Das steht noch nicht fest. Ich werde die Presse aber früh genug informieren.«
    »Und was sagt die Staatsanwältin dazu?«
    Der Richter schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihnen das gesagt, was ich verantworten konnte. Das ist alles. Sie müssen sich schon damit zufriedengeben.«
    »Und was ist

Weitere Kostenlose Bücher