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1624 - Die Atlantis-Hexe

1624 - Die Atlantis-Hexe

Titel: 1624 - Die Atlantis-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist?«
    Purdy hob die Schultern. Sie würde dem Richter natürlich nicht die Wahrheit erzählen und dass dieses Vorkommnis mit ihr zu tun hatte. Sie sagte nur: »Da kann ich Ihnen auch nicht helfen.«
    »Aber Sie haben es doch auch erlebt.« Der Richter blieb hartnäckig.
    »Habe ich in der Tat.«
    »Und die Erinnerung?«
    »Ist nicht mehr vorhanden. Sie muss mir von dieser Frau wohl genommen worden sein, die ich ebenso sah wie das Licht. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum dies alles passiert ist. Da bin ich überfragt.«
    »Schade.« Der Richter beugte sich wieder vor. »Aber es gibt einen Grund, und den bedaure ich sehr.«
    »Welcher ist das?«
    Der Richter schluckte. Es war zu sehen, wie unangenehm ihm das alles war. Er kam auch nicht direkt zur Sache, sondern sagte: »Wir müssen wieder von vorn anfangen.«
    »Wieso?«
    »Ja, es war alles vergebens. Ich weiß nicht, wie es genau passiert ist. Aber wir müssen uns damit abfinden.«
    »Womit denn? Reden Sie doch.«
    »Damit, dass Jason Shaft verschwunden ist. Man hat ihn wohl geholt. Wie auch immer…«
    ***
    Purdys Gesicht hatte wieder etwas Farbe bekommen. Nach dieser Antwort aber wurde sie blass und konnte nicht fassen, was ihr da gesagt worden war.
    »Sind Sie sicher, Mr. Kilrain?«
    »Das bin ich. Er ist weg. Als hätte er sich in Luft aufgelöst. Aber das kann nicht sein.«
    »Stimmt.«
    »Und wir haben ein Problem.«
    Mit dieser Bemerkung hatte der Richter voll und ganz ins Schwarze getroffen.
    Purdy Prentiss war geschockt. Sie konnte nicht mehr auf ihrem Sitz bleiben und stand langsam auf, damit sie einen Blick auf den Platz werfen konnte, an dem der Angeklagte noch vor Kurzem gesessen hatte.
    Er war leer.
    Zwischen ihm und ihr hielten sich die Menschen auf, die miteinander sprachen, ohne richtig zu wissen, was sie eigentlich sagten. Es war ein völliges Durcheinander, in dem keiner schrie oder durchdrehte, denn das Ereignis hatte die Menschen getroffen wie eine Schockwelle. Es hatte auch keiner den Saal verlassen. Jeder schien darauf zu warten, dass die Normalität zurückkehrte und eine Erklärung abgegeben wurde.
    Die Staatsanwältin wusste, dass die Presse auf einen Kommentar wartete. Die Reporter hatten sich draußen versammelt. Besonders die Boulevardblätter hatten über diesen Prozess berichtet.
    Nixon, der Verteidiger, saß wie festgeklebt auf seinem Stuhl und wischte permanent mit einem Tuch durch sein Gesicht. Er hatte direkt neben Jason Shaft gesessen. Deshalb war er für Purdy wichtig. Sie wollte ihn fragen, was er gesehen hatte.
    »Sie entschuldigen mich«, sagte sie zu dem Richter und stand auf. Eine Antwort wartete sie nicht ab. Sie ging auf den Verteidiger zu und musste dabei den Menschen ausweichen, die ihr im Weg standen und nichts begriffen.
    Nixon schaute hoch, als Purdy vor ihm stand. Er war ein Mann um die vierzig und sah mit seinen glatten schwarzen Haaren irgendwie immer wie gestriegelt aus. Hinzu kam der leicht arrogante Gesichtsausdruck, der diesmal allerdings nicht vorhanden war.
    »Ach, Sie sind es.«
    »Ja, Mr. Nixon. Und Sie können sich bestimmt vorstellen, dass ich einige Fragen habe.«
    »Klar, das kann ich.« Er hustete und lachte zugleich. »Nur kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Es war Ihr Mandant, der verschwand.«
    »Keine Frage.«
    »Und wie konnte es dazu kommen?«
    »Was fragen Sie mich?«, blaffte er.
    »Sie haben direkt neben ihm gesessen. Zudem sind Sie sein Verteidiger, Mr. Nixon.«
    »Ach, so läuft das Spiel! Denken Sie etwa, dass ich Jason Shaft die Flucht ermöglicht habe?«
    »Das könnte sein.«
    »Und wie soll ich das geschafft haben? Ich habe meinen Platz nicht verlassen. Außerdem trug Shaft Handschellen. Damit war er immerhin behindert. Ich habe nichts getan.«
    »Das glaube ich Ihnen sogar.«
    »Oh, sehr nett.«
    »Aber Sie könnten beobachtet haben, wie Ihr Mandant geflohen ist. Das meine ich.«
    »Wenn Sie das meinen, liegen Sie falsch. Das habe ich nicht, verdammt! Ich habe nur das erlebt, was auch die anderen Leute hier mitbekommen haben.«
    »Toll. Und was ist das gewesen?«
    »Ganz einfach. Ein Filmriss. Nicht mehr und nicht weniger. Es war plötzlich aus und vorbei.«
    »Wie kam das?«
    Nixon schaute sich um. »Nun ja, auf einmal war alles anders. Ich habe noch dieses komische Licht gesehen, und dann erschien da noch eine Frau. Ich sah sie nur für einen Moment. Dann war sie wieder weg. Oder ich war weg. Denn da begann der verdammte Filmriss. Das ist es auch schon gewesen. Ich kam

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