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1625 - Botschaft von ES

Titel: 1625 - Botschaft von ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terraner. Du müßtest viel besser wissen als ich, was ihm durch den Kopf geht."
    Reuben Shayn winkte ab. Es hatte wirklich keinen Sinn, sich auf diese Weise mit Zigmond zu unterhalten. „Warte noch einen Augenblick, dann können wir gehen."
    Als Nachrichtenanalysator hatte er darauf Wert gelegt, daß seine Unterkunft, wenn er schon teures Geld dafür bezahlen mußte, mit Kommunikationsanschlüssen ausgestattet war. Er rief einen der gängigen Informationsdienste an und erfuhr, daß sich die Lage draußen am Aphel der Plutobahn noch nicht geändert hatte. Wanderer hing bewegungslos im All. In unmittelbarer Nähe schwebte die EIDO-LON. Das rätselhafte Überwesen hatte bis jetzt noch keine Lebenszeichen von sich gegeben. Von Ernst Ellert, dem Sprecher der Superintelligenz, war nichts zu hören gewesen.
    Er versäumte also nichts, wenn er mit Zigmond ging. „Ich bin soweit", sagte er. Zigmond führte ihn nach links den Korridor entlang, der die Hauptverkehrsader in diesem Sektor des Bereichs der Unterkünfte darstellte. Reuben fiel auf, daß der gesamte Trakt einsam und verlassen wirkte.
    Er fragte sich, ob er Fritjob Upjohn Bescheid sagen sollte, daß er mit Zigmond unterwegs war, entschied sich aber dagegen.
    Am Ende des Korridors lag eine kleine Transmitterstation. Zigmond betrat das schimmernde Transportfeld bedenkenlos. Reuben dagegen zögerte. Während der Hyperraum-Parese war es zu dramatischen Transmitterunfällen gekommen. Die Tote Zone 2 hatte sich zwar über 30000 Lichtjahre entfernt im Abschnitt M13 angesiedelt. Aber niemand wußte, welche Mucken das 5-D-Kontinuum sonst noch entwickeln mochte. Wer sich in dem Augenblick, in dem die berüchtigte Trägheit des Hyperraums erneut auftrat, per Transmitter unterwegs befand, dessen Überlebenschancen waren gleich Null.
    Reuben überwand seine Bedenken. Der Sprung dauerte nur eine winzige Zeitspanne. Die Wahrscheinlichkeit, daß er das Ziel ohne Schaden erreichen würde, war recht groß.
    Als er aus dem Empfangsgerät der Transmitterstrecke trat, stand er auf einer mehrere Meter breiten Empore, über deren Brüstung hinweg der Blick in einen großen, hellerleuchteten Rundraum ging. Über dem Raum wölbte sich eine leuchtende Kuppel. Aus der Tiefe waren Stimmen zu hören. Zigmond befand sich nur wenige Schritte entfernt. Er wirkte ungeduldig und winkte Reuben zu, näher an die Brüstung heranzutreten.
    Da bot sich allerdings ein bemerkenswerter Anblick. Die Sohle des Raumes, etwa sechs Meter unterhalb ,der Brüstung gelegen, enthielt eine Ansammlung modernen technischen Geräts. Arbeitsplätze mit Daten- und Kommunikationsanschlüssen waren scheinbar wahllos über die rund einhundert Quadratmeter große, kreisför- .mige Bodenfläche verteilt. An einem dieser Plätze saß Reginald Bull - der Feuerwehrhauptmann, wie er von den Ennox genannt wurde. Vor ihm im Halbkreis stand ein gutes Dutzend Ennox, von denen Reuben Shayn auf Anhieb zwei erkannte: Philip, den Aktivatorträger und Besitzer des radlosen Fahrrads, und Ariane, deren Begegnung mit dem Kyberklon Voltago, Perry Rhodans Diener, den Klon veranlaßt hatte, mit Hilfe seiner überaus flexiblen Mimik eine Serie rasch auf- 'einanderfolgender Physiognomien darzustellen. Die geheimnisvolle Gesichterschau war seit längerer Zeit der Gegenstand zum Teil abenteuerlicher Spekulation. Niemand wußte, was die Gesichter zu bedeuten hatten. Selbst Voltago konnte - oder wollte - darüber keine Aussage treffen. Man vermutete, daß es sich bei den fremden Gesichtern um die Darstellung von Wesen handelte, mit denen Ariane oder überhaupt die Ennox in vergangenen Jahrhunderten zu tun hatten.
    Reginald Bull hatte sich in Positur gesetzt. In seinem Auftreten entwikkelte er manchmal einen Hang zum Pompösen. Reuben Shayn hatte den Mann trotzdem schon immer als sympathisch empfunden.
    Seine Neigung zur Großspurigkeit war reines Theater. Bull war einer der großen alten Männer Terras, ausgestattet mit Wissen und Weisheit, die auf den Erfahrungen eines über 28 Jahrhunderte langen Lebens fußten.
    Reginald Bull hatte etwas Gewichtiges zu sagen; das merkte man ihm an. Die Ennox spürten das auch. Sie hatten ihr verspieltes, vorlautes, mitunter albernes Gehabe für den Augenblick abgelegt. Voller Spannung blickten sie auf den Mann, der sie eingeladen hatte, nach Titan zu kommen. „Vor langer Zeit lebte in einer fernen Galaxis ein Volk von Arachnoiden", begann Bull mit kräftiger Stimme. „Sie waren, nachdem sie eine stürmische

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