1625 - Botschaft von ES
„Was hast du vor? Was gibt's in der Gegenwart Wichtiges?
Womit lockt die Zukunft?" Er stutzte. „Wie hast du mich überhaupt gefunden?"
Zigmond hängte sich den Spazierstock über den Unterarm und lächelte hintergründig. „Du kannst es nicht lassen, nicht wahr? Schon wieder eine Frage nach der Vergangenheit. Meinetwegen. Diese ist harmlos. Ich will sie dir beantworten. Als wir das letztemal zusammen waren, merkte man dir an, daß dich das bevorstehende Auftauchen der Kunstwelt Wanderer interessierte. Als ich zurückkehrte, suchte ich daher auf der Höhe der Plutobahn nach dir." Er zuckte mit den Schultern. „Um ein paar Astronomische Einheiten danebengegriffen, aber ich fand dich hier, unweit Saturn, an Bord der TO-MARI."
Inzwischen war Fritjob Upjohn seiner Überraschung Herr geworden. „Du kennst diesen Kerl?" fragte er Reuben Shayn. Mißtrauen schwang mseiner Stimme. „Ja, ich kenne ihn. Er ist kein Kerl, sondern ein Ennox. Wir haben uns miteinander verbündet."
„Zu welchem Zweck?"
„Das weiß ich noch nicht", antwortete Reuben süffisant. „Beizeiten wird er es mir sagen, nehme ich an."
„Da wäre zum Beispiel der bedauernswerte Zustand dieses Raumschiffs", sagte Zigmond. „Es verfügt über bordeigene Mittel, die Schäden zu reparieren, die bei der unfreiwilligen Transition entstanden sind. Aber die Wiederinstandsetzung würde Wochen dauern. Wieviel einfacher wäre es, wenn man die TOMARI auf einer Werft absetzen könnte, die für derartige Dinge ausgestattet ist."
„Keine Sorge", meinte Fritjob Upjohn. „Ich hatte ohnehin nicht vor, mir die Zeit hier draußen um die Ohren zu schlagen. Bis Terra schaffen wir's noch, und da soll sich die gute TOMA-RI in einem anständigen Trockendock mal ausruhen und erholen."
„Terra? Warum so weit, wenn Titan unmittelbar vor unserer Nase liegt?" fragte Zigmond.
Upjohn schaute verdutzt. „Titan?" murmelte er. „Gibt's da eine Werft? Darf man da überhaupt hin?"
Reuben Shayn war von Zigmonds Vorschlag nicht weniger überrascht als der Pilot, nur ließ er sich's nicht so deutlich anmerken. Was hatte der Ennox im Sinn? „Ja auf beide Fragen", sagte er zu Fritjob Upjohn. „Es gibt eine vorzügliche Werft auf Titan, und solange die Regierung der Liga Freier Terraner den Notstand nicht ausgerufen hat, was sie ohnehin nur im globalen Bedrohungsfall tun kann, stehen die Einrichtungen des Saturn-Mondes der Öffentlichkeit zur Verfügung. Gegen Bezahlung. versteht sich."
„Versteht sich", nickte Fritjob Upjohn. Er sah sich fragend um. „Ich bin dafür", sagte Reuben Shayn. „Was haben wir zu verlieren?" fragte Mari Toss. „Also gut, machen wir's", brummte Upjohn. „Mari, sieh bitte zu, daß man uns von Titan aus Landeerlaubnis gibt."
Er kehrte an seinen Arbeitsplatz zurück. Zigmond machte es sich in einem Sessel bequem.
Reuben folgte Mari zu ihrer Konsole. Die Bildanzeige mit den Reflexen Wanderers und der EIDOLON war noch vorhanden. Das Datenfeld der Anzeige war leer. Es hatte sich noch nichts getan. Der Abgesandte der Superintelligenz ließ auf sich warten.
Reuben Shayn glaubte, aus Mari Toss' Verhalten ein gewisses Unbehagen zu lesen. Da war etwas, das ihr auf der Seele lag, worüber sie sich aber nicht zu sprechen getraute. „Was gibt's?" fragte er freundlich. „Du hast etwas, nicht wahr? Darf ich davon hören?"
Sie erwiderte sein Lächeln. „Mir ist fast ein bißchen unheimlich geworden", gestand sie. „Erinnerst du dich, daß du von einer unfreiwilligen Transition sprachst, kurz bevor du deinen Bericht nach Terra absetztest?"
„Ja."
„Wie kam dir das Wort in den Sinn? Ich meine, Transitionen waren in der Anfangsphase der interstellaren Raumfahrt die einzig bekannte Methode der überlichtschnellen Bewegung.
Dachtest du daran, als du den Begriff gebrauchtest, oder kam dir das Wort nur zufällig in den Sinn?"
„Ich gebrauchte es mit Absicht", antwortete Reuben Shayn. „Dann tauchte dieser ... dieser Ennox dort auf und verwendete denselben Ausdruck. Vorher hatte ich schon mit dem Syntron gesprochen. Er suchte nach einer Erklärung für den Effekt, der uns von der Plutobahn hierher versetzte. Ich trug ihm auf, den Vorgang mit einer Transition zu vergleichen."
Man merkte Reuben Shayn an, daß er sich für diese Angelegenheit in höchstem Maße interessierte. „Und ...?" fragte er gespannt. „Der Syntron meinte, die Symptome seien identisch. Wir haben tatsächlich eine Transition durchgemacht!"
Reuben nickte. Er schien nichts
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