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1626 - Die Nymphe

1626 - Die Nymphe

Titel: 1626 - Die Nymphe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erzählt. Du bist ein Freund unserer Welt, und ich habe wieder Hoffnung.«
    »Das kannst du auch.«
    Judy May hatte die ganze Zeit über nichts gesagt. Jetzt hielt sie es nicht mehr länger aus und redete.
    »Was ist denn hier los, John? Ich begreife gar nichts mehr. Kennt man dich?«
    »So sieht es aus.«
    »Und woher?«
    Ich winkte ab. »Das ist jetzt nicht wichtig. Wir müssen nach vorn schauen und versuchen, den Angriff aus dem bösen Teil Aibons zu stoppen. Ich denke, dass uns die Nymphe dabei helfen kann.«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Und wogegen kämpfen wir?«, fragte ich. »Was ist überhaupt geschehen? Kennst du dich aus?«
    »Wir müssen in die Höhle.«
    Das genügte mir nicht. »Und weiter?«
    »Dort ist das Tor. Es ist offen. Die andere Macht hat es geschafft. Sie schickt sich an, Menschen in ihr Reich zu holen. Guywano will sie, um sie dann zu Schatten machen zu können. Das dürfen wir nicht zulassen. Er muss in seinem Reich bleiben.«
    »Okay«, flüsterte ich und fasste nach der Kordel, um den Motor wieder zu starten.
    Die Grotte wartete auf uns, zugleich ein ungewisses Schicksal…
    ***
    Die Nymphe hatte die Warnung nicht grundlos ausgesprochen. Es würde gefährlich werden, und da passte es mir nicht, dass Judy May mit im Boot saß. Aber es war zu spät, sie wegzuschicken. Ich konnte sie schließlich nicht ins Wasser springen lassen.
    Das Wesen aus Aibon hatte auch Guywano erwähnt, diesen mörderischen Dämon, der es geschafft hatte, die Seelen der Menschen zu verändern und sie als seine Diener agieren zu lassen. Er hatte es sogar schon mal fertiggebracht, Menschen samt ihrer Umgebung nach Aibon zu transportieren. Das Geschehen lag jahrelang zurück, aber ich hatte es nicht vergessen.
    Nach wie vor blieb der Nebel. Er war nicht so dicht, wie ich ihn von Land aus gesehen hatte. Zwar behinderte er die Sicht, aber wir konnten schon noch die Umgebung erkennen, und die wurde von Judy und der Nymphe unter Kontrolle gehalten.
    Sie suchten besonders die Wasseroberfläche ab. Der Grund war klar.
    Judy hatte die Wasserschlangen nicht vergessen, und bestimmt kannte die Nymphe sie auch.
    Um uns herum war es ruhig. Da störte das Tuckern des Motors schon.
    Ich war mir nicht sicher, ob wir mit Motorkraft in die Grotte fahren sollten.
    Da war es unter Umständen besser, wenn wir paddelten. Ich winkte Judy zu mir und schnitt das Thema an.
    »Das kann ich nicht so genau sagen, John. Es wäre am besten, wenn du tust, was du für richtig hältst.«
    »Ich würde lieber paddeln.«
    »Gut, dann helfe ich dir.«
    Ich stellte den Außenborder ab. Judy und die Nymphe flüsterten miteinander, und Judy erklärte ihrer neuen Freundin, welch einen Vorschlag ich gemacht hatte.
    Die Nymphe stimmte durch mehrmaliges Nicken zu, und so griffen wir nach den Stechpaddeln.
    Es war schon etwas anderes, durch diese Stille zu gleiten. Sie war jedoch nicht absolut. Irgendwelche Geräusche gab es immer. Sei es ein leises Klatschen oder das Platzen von Wasserblasen. Aber wir hörten nichts, was uns beunruhigt hätte.
    Zu beiden Seiten des Schlauchboots stachen wir die Paddel ins Wasser.
    Ich glich meine Bewegungen dem Rhythmus der vor mir sitzenden Judy an, und so kamen wir gut voran.
    Ich sah keine Wasserschlangen, die uns hätten angreifen können. Der See blieb normal, auch wenn seine Oberfläche weiterhin von diesem Dunst bedeckt war, durch den wir fuhren.
    Mir war klar, dass Aibon noch einige Überraschungen für uns bereit hielt.
    Zwar hatte ich zwei Helferinnen, und doch war es fraglich, ob ich damit gegen die geballte Macht der bösen Seite des Druidenparadieses ankam. Ich hatte zumindest meine Zweifel.
    Hin und wieder warf mir die Nymphe einen scheuen Blick zu, der jeweils von einem Lächeln begleitet wurde. Wahrscheinlich setzte sie all ihre Hoffnungen in mich, und ich war entschlossen, dafür zu sorgen, dass sie nicht enttäuscht wurde.
    Es war schon eine ungewöhnliche Gestalt. Der nackte filigrane Körper, die langen Haare, das schmale Gesicht, die blasse Haut, all das wirkte so zerbrechlich. Wer die Nymphe sah, der kam unweigerlich auf den Gedanken, sie beschützen zu wollen.
    Der Dunst blieb. Er war absolut geruchlos. Er störte uns auch nicht beim Luftholen.
    Ich hielt nach dem Eingang zur Grotte Ausschau. Noch blieb er mir verborgen.
    Ich dachte an die Trolle, die Guywano auf seine Seite gezogen hatte. Ob sie schwimmen konnten, wusste ich nicht. Möglicherweise schon, und da wären wir dann ein ideales Angriffsziel

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