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1626 - Die Nymphe

1626 - Die Nymphe

Titel: 1626 - Die Nymphe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Oberfläche etwas bewegt hat.«
    »Diese Fische?«
    Sie schüttelte den Kopf und starrte weiter aufs Wasser. Bis sie zusammenzuckte und erneut den Arm hob.
    »Siehst du es?«, fragte ich.
    Sie gab mir keine Antwort. Dafür beugte sie sich tiefer, als wollte sie etwas aus dem Wasser ziehen.
    Ich konnte meine Neugierde nicht länger zügeln und schaute ebenfalls nach. Genau im richtigen Moment. Der lange Schatten fiel mir auf, dann hörte ich es leise klatschen, und es erschienen zwei Hände und Arme aus dem Wasser, die sich dem Wulst entgegenreckten und sich dort festhielten.
    Judy griff zu und sagte: »John, das ist die Nymphe…«
    ***
    Darum also ist sie mitgefahren!, schoss es mir durch den Kopf. Sie hat sie wiedersehen wollen!
    Und das war nun tatsächlich eingetreten.
    Auch ich hatte das Wesen nicht vergessen, von dem sie mir berichtet hatte. Irgendwie war ich froh, dass sie uns gefunden hatte.
    »Hilf mir doch, John!«
    »Keine Sorge, ich bin da.«
    Wenig später zogen wir das Aibon-Wesen aus dem Wasser. Wir rollten es über den dicken Wulst hinweg ins Boot, wo sich die Nymphe auf den Rücken drehte, damit sie uns anschauen konnte.
    Sie war ein Naturgeist und musste zu den Nereiden gehören, den Nymphen, die im Wasser lebten. Der Körper war völlig nass, aber auch so sah ich, dass sie eine sehr dünne Haut hatte.
    Das Alter von Nymphen kann man schlecht schätzen. Für mich sind sie alterslos. Wenn ich sie mit einem Menschen vergleichen sollte, dann würde ich sie als einen nackten Teenager bezeichnen.
    Langes Haar, ein heller Körper, dessen Haut leicht durchsichtig wirkte.
    Sie lag nicht mehr auf dem Rücken. Judy hatte sie angehoben und in die Arme genommen. Dabei wirkte sie wie eine Mutter, die ihr Kind beschützen wollte.
    »Ich wusste es, ich wusste, dass sie kommt. Sie - sie - ist so wunderbar…«
    Ich nickte nur und ließ das Wesen, das aus dem wunderbaren Teil des Landes Aibon gekommen war, nicht aus den Augen.
    Auch die Nymphe sah mich an. Wenn ich mich nicht täuschte, hatte sie grüne Augen, deren Pupillen klar wie Kristalle waren. Wir fixierten uns, sie schien mich einzuschätzen. Sekundenlang hatte ich den Eindruck, dass sie mich ausforschen wollte. Blicke, die tief bis in meine Seele drangen.
    Die Lippen waren in ihrem Gesicht kaum zu erkennen. Trotzdem sah ich, dass sie sich zu einem Lächeln verzogen, und ich wusste, dass ich damit gewonnen hatte. Auch so etwas wie ein Erkennen trat in ihre Augen, und dann hörte ich ihre dünne Stimme, die zu mir sprach.
    »Du bist es…«
    Ich war leicht überrascht und runzelte die Stirn, bevor ich fragte: »Wer bin ich?«
    »Melissa hat von dir gesprochen. Ihr Geist schwebte zu uns. Er sagte, dass er jemanden schicken würde. Ja, jetzt erkenne ich dich. Sie hat dich beschrieben.«
    »Ich heiße John Sinclair…«
    Meinen Namen hatte ich normal ausgesprochen, und ich hatte von ihrer Seite her keine Reaktion erwartet, doch die trat trotzdem ein, denn plötzlich erstarrte sie.
    Ich befürchtete schon, etwas Falsches gesagt zu haben, als sie sich entspannte.
    »Der Name ist mir bekannt«, flüsterte sie. »Ja, ich höre ihn nicht zum ersten Mal.«
    Jetzt war ich überrascht. »Und woher kennst du mich?«
    »Ich kenne dich nicht. Aber ich habe von dir gehört. Man hat bei uns über dich gesprochen, denn du gehörst zu den wenigen Menschen, die unser Reich betreten haben.«
    »Und wer sprach von mir?«
    »Ein Freund, John. Es muss ein Freund gewesen sein. Er ist ein Mensch wie du.«
    Jetzt überlegte ich. Ich kam nicht sofort auf die Lösung, weil ich noch immer die Überraschung verdauen musste. Wenig später sprach sie den Namen aus.
    »Der Rote Ryan.«
    Jetzt war mir alles klar. Wenn ich einen Freund und Verbündeten in Aibon hatte, dann war es der Rote Ryan. Er war der Beschützer der Erdgeister. Ihm gehorchten die Feen, die Elfen und noch einige Wesen mehr. Er war ein Paradiesvogel in dieser Welt mit seinen roten Haaren und dem Gewand aus bunten Blättern. Zudem war sein Markenzeichen eine Flöte, durch deren Melodie er sich bemerkbar machte. Er war ein Todfeind des mächtigen Guywano und seiner Diener, und er war jemand, der wusste, wo das geheimnisvolle Rad der Zeit stand, dessen Kraft auch ich schon erlebt hatte, sodass ich in die Vergangenheit hatte schauen können.
    Es waren für mich wunderbare Momente gewesen, und ich spürte, dass die Anspannung von mir wich.
    »Ja, ich kenne den Roten Ryan. Ich kenne ihn sogar gut.«
    »Er hat viel von dir

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