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1626 - Die Nymphe

1626 - Die Nymphe

Titel: 1626 - Die Nymphe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen.
    Judy holte ihr Paddel ein. Auch ich paddelte nicht weiter und wartete ab, was geschehen würde. Einige Sekunden verstrichen, dann drehte sich Judy mit einer langsamen Bewegung um. Sie schaute mich an, und ich sah den besorgten Ausdruck auf ihrem Gesicht.
    »Willst du mir etwas sagen, Judy?«
    Sie nickte und deutete nach vorn. »Wir sind gleich da, John. Die Grotte ist zwar noch nicht zu sehen, aber ich kenne mich aus. Du wirst schon einen Schatten erkennen können, wenn du genau hinschaust.«
    »Das habe ich schon.«
    »Gut, das wollte ich dir nur sagen.«
    »Noch etwas?«
    Ich hatte die Frage bewusst gestellt, weil ich das Gefühl hatte, dass Judy unter Druck stand. Sie selbst hatte von allein nichts sagen wollen, doch jetzt rückte sie damit heraus. »Ich habe Angst.«
    »Das ist ganz normal. Oder gibt es dafür einen besonderen Grund?«
    »Ja. Ich glaube, dass wir nicht mehr allein sind, John. Man sieht zwar nichts, aber es könnte schon hinkommen, dass irgendwo etwas lauert.«
    »Die Wasserschlangen?«
    »Ja, sie springen sogar.«
    »Mach dir keine Gedanken, ich bin ja auch noch da. Wenn du willst, werde ich allein paddeln.«
    »Nein, ich behalte mein Paddel lieber in den Händen. So kann ich mich besser wehren, wenn wir angegriffen werden.«
    Ich rechnete schon damit, dass sie nicht grundlos so gesprochen hatte.
    Die Gefahr war einfach da, auch wenn wir sie noch nicht zu Gesicht bekommen hatten. Das Wasser war düster und tief. Es konnte viel verbergen.
    Ich griff wieder nach meinem Paddel und hörte es pitschen, noch bevor ich das Blatt ins Wasser hatte senken können. Es war ein Geräusch, das mich warnte. Und es wiederholte sich einige Male in unserer unmittelbaren Umgebung.
    Es blieb nicht bei diesem einmaligen Geräusch. Es war an verschiedenen Stellen zu hören, und wäre der Dunst nicht gewesen, wir hätten längst gesehen, was sich abspielte.
    Plötzlich spritzte Wasser in mein Gesicht. Ich drehte mich nach rechts.
    Da waren die Schlangen!
    Sie huschten dicht unter der Oberfläche an unserem Boot entlang und schössen dabei aus dem Wasser. Noch sprangen sie nicht so hoch, dass sie über Bord gleiten konnten, aber lange würde es sicher nicht mehr dauern.
    Auch Judy hatte die Schlangen gesehen. Ich sah, dass sie ihr Paddel in die Höhe riss. Dabei stieß sie einen wütend klingenden Laut aus, und sie schlug zu.
    Das Paddelblatt klatschte nicht nur auf das Wasser, es traf auch die schmalen Wesen. Ob sie nun Schlangen waren oder eher zu den Fischen gehörten, spielte für mich keine Rolle. Auf keinen Fall konnte ich zulassen, dass sie in unser Boot sprangen.
    »Wir müssen weg, John!«
    Das hätte Judy mir nicht erst zu sagen brauchen. Noch hielt sie mit Schlägen die Schlangen davon ab, unser Boot zu entern.
    Ich war jetzt heilfroh, dass unser Boot einen Motor hatte. Und der sprang an, als ich nur einmal an der Kordel zog. Ich gab Gas. Am Bug stellte sich das Boot leicht hoch. Die Nymphe und auch Judy kippten zurück und mussten sich festklammern.
    Wir schössen nach vorn und verließen die Gefahrenzone. Ob wir noch in die richtige Richtung fuhren, wusste ich nicht. Ich wollte erst mal weg.
    Am Heck schäumte das Wasser. Gischt spritzte über und klatschte gegen mich. Durch das hohe Tempo geriet mir das Boot leicht aus der Kontrolle. Es hüpfte auf dem Wasser auf und ab, als wäre die Flüssigkeit zu Eis geworden.
    Wir schwankten von einer Seite zur anderen, und ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, wenn wir mit diesem Tempo weiterfuhren. Ich stellte den Motor wieder ab.
    Ich schaute nach vorn - und hatte das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben. Es lag nicht an Judy, die dabei war, sich Wasser aus dem Gesicht zu wischen. Meine Aufmerksamkeit galt der Nymphe. Sie saß nicht mehr normal, sie lag jetzt und war mir entgegengekippt.
    Ich hörte sie leise stöhnen, sah noch mal hin - und zuckte zusammen, als mir klar wurde, was mit ihr geschehen war.
    Die Wasserschlangen hatten es geschafft, in unser Boot einzudringen.
    Die Nymphe hatte ihnen nicht ausweichen können. Drei von ihnen hatten sie erwischt. Sie hatten sich an ihrem nackten Körper festgebissen und ließen sie nicht mehr los. Ihre Körper zuckten und gaben sich zugleich Schwung, um sich noch tiefer in den Körper der Nymphe beißen zu können.
    Die Nymphe war nicht in der Lage, die Schlangen zu packen und sie wegzureißen.
    Das tat ich.
    Erst jetzt sah Judy May, was geschehen war. Sie rief etwas, was ich nicht verstand. Ich hatte die

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