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1627 - Die Arcoana am Scheideweg

Titel: 1627 - Die Arcoana am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hochdruck an der Feinjustierung. Noch ein paar Sonnenläufe maximal, dann war es soweit. Kalcadurionenser nahm drei- oder viermal mit ihr Kontakt auf. Sie bestätigte dann jedesmal, daß die Arbeit exakt im zeitlichen Plan voranging. Zwar sei es nicht gelungen, die Nebeneffekte des Schrittmachers völlig zu beseitigen. doch hatte sie es geschafft, eine gewisse Stabilität herbeizuführen, mit der das Volk der Arcoana leben könne.
    Zwei Sonnenläufe später kündigte Qeyonderoubo eine Nachricht an, die über sämtliche Kanäle verbreitet wurde. Jeder Arcoana sollte die Sriin auf diese Sendung aufmerksam machen.
    Auf dem Bildschirm erschien das Bild des Emporkömmlings, der im Sheokorsystem inzwischen eine immer größere Macht beanspruchte. Und was, fragte sich Kalcadurionenser, wenn endlich der Großdenker auf den Plan trat, den Colounshaba damals in Affraitancars Netzberg angekündigt hatte? Würde Qeyonderoubo seinen Platz freiwillig jemals räumen? War er einer, der die Macht auch wieder aus den Händen geben konnte? Oder würde es einen Wettstreit geben?
    Aber nein, der Großdenker der Arcoana qualifizierte sich nicht durch Streitereien; im Gegenteil, ein Großdenker, stand allein durch sein Auftreten außerhalb jeder Diskussion. Zumal ja niemand gezwungen war, ihm zu folgen. „Ich wende mich an euch Arcoana! Vor allem aber an die Sriin, die ihr euch nach wie vor im Sheokorsystem aufhaltet!
    Dies ist die letzte Botschaft an euch. Ihr habt eine letzte Frist von einem halben Sonnenlauf Dauer. Dann wird Maciuunensor zum zweitenmal eingeschaltet. Und diesmal werden wir den Schrittmacher für alle Zeiten laufen lassen. Ihr habt gesehen, welches Schicksal euch droht. Eure Artgenossen haben es euch berichtet, wie ich hoffe. Und ihr habt gesehen, daß Maciuunensor funktioniert. Gebt euch nicht dem Gedanken hin, diesmal könne es anders sein.
    Hört gut zu! Verschwindet aus dem Bannkreis des Sheokorsystems! Noch bleibt euch Zeit. Aber wer eine Sekunde zu lange zögert, wird in den Kuppeln von Caufferiosh sein Leben beschließen. Deutlicher kann ich es euch nicht mehr sagen. Ich hoffe, ihr alle trefft die richtige Entscheidung."
    Mit diesen Worten beendete Qeyonderoubo seine Botschaft.
    Drastische Worte waren es gewesen - und genau das, was hatte gesagt werden müssen.
    Kalcadurionenser machte sich um die Sriin wenig Sorgen.
    Vielleicht hatten nicht alle zugehört; doch die Erfahrung hatte gezeigt, daß die Nachrichtenverbreitung unter diesem Volk ganz erstaunlich funktionierte. Was einer wußte und nur einigermaßen von Bedeutung war, das wußten bald ausnahmslos alle.
    Kalcadurionenser und die Arcoana warteten ab. Sie taten nichts mehr, kümmerten sich um die Fragen der Sriin so gut wie gar nicht, achteten nicht auf ihre Vorwürfe, auf ihre Bitten und Bettelei.
    Und kurz vor Ende der Frist erschien in der Krankenstation noch einmal Desiramahr. „Hallo, Kai! Ich dachte, ich schau' noch mal vorbei."
    „Aus welchem Grund?"
    „Weil ich wissen will, was jetzt mit den Leuten hier passiert."
    „Wir werden uns um deine Artgenossen kümmern. Darauf kannst du dich verlassen. Nur helfen können wir ihnen nicht.
    Wenn ihr eine Idee habt... Dafür würde ich sogar Qeyonderoubo überreden, eure Frist noch einmal zu verlängern."
    „Kommt nicht in Frage. Ich weiß, was ich wissen will."
    „Dann empfehle ich dir, jetzt zu verschwinden. Deine Zeit wird knapp."
    „Ja. Ihr habt einen großen Fehler gemacht, Kai. Ihr hättet euch mit uns arrangieren sollen. Ihr habt ja keine Ahnung, was euch und dem Universum entgeht. Zusammen hätten wir die Welt aus den Angeln heben können."
    „Uns gefällt der Kosmos so, wie er ist. Die Zeit läuft, Desiramahr."
    „Vielleicht sehen wir uns noch einmal wieder."
    „Das glaube ich nicht."
    Mit einer weiteren Erwiderung hielt sich die Sriin nicht auf.
    Sie konzentrierte sich einen Atemzug lang - und war von einer Sekunde zur anderen verschwunden.
    Kalcadurionenser starrte noch kurz auf die Stelle, wo sie vorher gestanden hatte, und zog dann aus der neunten Tasche seines Leubans einen kleinen Zeitmesser hervor. Der halbe Sonnenlauf war um. In diesem Augenblick endete für die Schrecklichen die letzte Frist. Fast ängstlich wartete er nun auf Nachrichten aus dem System. Doch auf keinem einzigen Planeten, weder auf Dadusharne noch auf Apsion oder den restlichen Standorten Maciuunensors, waren Sriin zurückgeblieben.
    Die Arcoana waren frei.
    Bis auf 271 Patienten, jeder einzelne ein Keil im Panzer

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