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1627 - Die Arcoana am Scheideweg

Titel: 1627 - Die Arcoana am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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habe er ihr nicht die Kranken, sondern etwas unaussprechlich Widerliches gezeigt. „Was soll das sein, Kai? Was führst du mir da vor?"
    „Das sind deine Artgenossen, Sira. Sie sind so oft gegen den Feldschirm Maciuunensor angerannt, daß sich die Kraft ihrer Schrittorgane erschöpft hat. Ihre Fourusharouds sind leer."
    „Und warum wolltest du mir das unbedingt zeigen? Reine Grausamkeit, was?"
    „Nein. Deine Artgenossen werden sich nicht wieder erholen, Sira, wenn sie keine Hilfe bekommen. Ich habe alles versucht, was in meiner Macht steht - ohne Erfolg. Jetzt bist du an der Reihe. Sieh dir deine Leute an. Was kannst du für sie tun?"
    „Ich? Gar nichts!"
    „Aber jemand muß es doch tun."
    „Ich jedenfalls nicht. Da geht auf diese Weise gar nichts mehr, glaub es mir. Alles eure Schuld, Kai! Hättet ihr nicht den verflixten Mac eingeschaltet, wäre das nicht passiert. Und jetzt versucht ihr, die Schuld auf uns Riin abzuwälzen! Aber das hat keinen Erfolg. Vergiß es ein für allemal!"
    „Sira, hör doch zu ..."
    Doch seine letzten Worte gingen bereits ins Leere.
    Desiramahr war mit einem trockenen Knall verschwunden. Er beauftragte den Computer, im Bereich der Kuppeln nach ihr zu suchen, allerdings ohne Erfolg. Sie war von Caufferiosh verschwunden.
    Kalcadurionenser brauchte eine Zeit, den Tiefschlag zu verdauen.
    Er hatte in diesen Versuch seine ganze Hoffnung gesetzt. Und nun sah es beinahe aus, als habe die Sriin ihre kranken Artgenossen als anstößig empfunden. So als ob es unter den Sriin keine Krankheiten und keine Schwäche gäbe.
    Wo blieb Sigimoshrygar?
    Warum half sie ihm nicht bei der Versorgung der Patienten? Über die Kom-Leitung rief der Therapeut nach ihr, doch sie meldete sich nicht.
    Statt dessen erklärte der Computer: „Sie hat sich zum Ausruhen in ihre Mulde gelegt, Kalcadurionenser."
    „War sie so müde?"
    „Darüber kann ich keine Auskunft geben."
    „Wann war das?"
    „Vor zwei Sonnenläufen."
    „Seltsam, daß mir das gar nicht aufgefallen ist... Und seitdem hat sie ihre Mulde nicht mehr verlassen?"
    „Nein."
    „Wann hat sie zum letztenmal Nahrung zu sich genommen?"
    „Vor elf Sonnenläufen."
    „Danke. Ich weiß genug."
    Langsam begann er, sich ernstlich Sorgen zu machen.
    Doch Sigimoshrygar war nicht die einzige, um die sich der Therapeut zu kümmern hatte. Und so machte er seine Runde, beschäftigte sich einzeln mit jedem der kranken Sriin, sprach mit einigen, checkte alle auf ihren Gesundheitszustand hin durch. Diejenigen, deren Befinden am meisten zu wünschen übrigließ, befanden sich in akuter Lebensgefahr. Und Kalcadurionenser war sich schmerzlich der Tatsache bewußt, daß er im Grunde so gut wie nichts dagegen unternehmen konnte.
    Während der folgenden Tage harrte er mit fast ängstlicher Erwartung aus, ob sich Sriin auf Caufferiosh sehen ließen. Überall versuchten die Plagegeister, Überzeugungsarbeit zu leisten, die Arcoana vom Segen ihrer Anwesenheit zu überzeugen. Alles, damit Maciuunensor ja nicht noch einmal eingeschaltet wurde. Doch ohne Erfolg; man kannte die Schliche der Schrecklichen inzwischen allzu gut.
    Nur auf Caufferiosh tauchte kein einziger mehr auf. Dabei hatte Kajcadurionenser eine regelrechte Wallfahrt hierher auslösen wollen. Einerseits hätten die Sriin gesehen, welches Schicksal ihnen drohte. Und auf der anderen Seite hätte vielleicht einer die rettende Idee gehabt, was man für seine Leute tun konnte.
    Aber nichts.
    Vielleicht lag der Fehler darin, daß er zuviel wollte. Vielleicht konnte man nicht gleichzeitig abschrecken und um Hilfe bitten.
    Und gleichzeitig liefen über die Webfäden-Kanäle Berichte aus den Kuppeln. Die meisten stellten nichts als Spekulation dar, weil durch die Nachrichtensperre wenig echte Informationen existierten. Dennoch schauten die Arcoana wie hypnotisiert nach Caufferiosh, egal ob von Dadusharne oder von Apsion aus, von den Raumstationen oder aus den Kuppeln der Extremwelten. Viele steigerten sich immer tiefer in einen Schuldkomplex hinein. Die. Botschaften, die über die Supra-Webfäden ausgetauscht wurden, wimmelten von den Bildern siechender Sriin.
    Auf die Selbstmordkandidaten wirkte das verheerend. Die Zahl derer, die ihre Existenzebene für immer verließen, stieg weiter. Und Qeyonderoubo konnte nichts tun, das Debakel aufzuhalten. Inzwischen lag die Zahl der Opfer bei dreißigtausend.
    Die einzige, die wirklich Fortschritte erzielte, war Colounshaba. Auf den Planeten des Schrittmachers arbeitete sie mit

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