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163 - Canyon der toten Seelen

163 - Canyon der toten Seelen

Titel: 163 - Canyon der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Bestimmungsort bringen, das ist deine Aufgabe. Ich komme schon zurecht.«
    »Die dunklen Kristalle verändern dich«, vermutete Maya.
    »Deine Kräfte erweitern sich, ist es so?«
    Er nickte. »Ich weiß nicht, ob es Visionen der Zukunft sind oder bereits geschehen ist«, erklärte er. »Aber ich kann weiter und deutlicher blicken als bisher. Es ist alles viel intensiver und… schmerzhafter. Ich verliere inzwischen auch nicht mehr das Bewusstsein, immerhin ein Fortschritt.«
    »Ich hoffe nur, dass die Veränderungen nicht zu nachhaltig sind«, äußerte Matt eine Befürchtung.
    »Das betrifft uns alle«, sagte Maya. »Dir fällt es vielleicht nicht so auf, Matt, weil du ohnehin mit den Umweltbedingungen zu kämpfen hast. Aber ich habe seit einiger Zeit zunehmend Kopfschmerzen. Und ich spüre, wie ich immer gereizter werde. Ähnlich wie in der Fabrik, nur langsamer fortschreitend.«
    »So wie ich«, gestand Roy kleinlaut. »Tut mir Leid, dass ich schon wieder ausfallend war. Ich… so bin ich doch gar nicht. Oder?« Hilfe suchend sah er seine Schwester an.
    »Wir sind alle nicht mehr normal«, versetzte sie. »Bis auf Matt, der den gesunden Kristall trägt. Deshalb erkennt er auch die Zusammenhänge besser.«
    Matthew achtete nur am Rande auf das Gerede der anderen; er wollte nach Chandra sehen. Sie kam unwillig zu sich, und er erschrak, als er ihre Augen sah. Auch der Zustand ihrer Wunde hatte sich verschlechtert.
    »Wir müssen hier runter«, sagte Matt entschieden. »Jetzt sofort. Chandra braucht Hilfe, und da unsere Ausrüstung versagt, müssen die Canyonleute eine Lösung finden.« Er blickte Maya eindringlich an. »Und ich werde ihnen den Kristall geben. Ich lasse nicht zu, dass den Kindern oder deiner Mutter etwas geschieht.« Mehr für sich selbst fügte er hinzu:
    »Ich weiß, wie es ist, erpresst zu werden. Als die Daa'muren meine Jenny entführten, nein, ich meine natürlich Annie…« [1]
    Er schüttelte den Kopf. Seine Gedanken gerieten ebenfalls durcheinander, und es fiel ihm zusehends schwerer, sich zu konzentrieren. Trotz des gesunden Kristalls…
    Clarice legte sich an den Rand der Plattform, formte die Hände zu einem Trichter und rief nach unten: »He, hört mich jemand? Wir wollen mit euch reden! Außerdem brauchen wir Hilfe!«
    ***
    »Wie konnte das geschehen?« Die ungeheuerliche Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Vogler starrte Starkholz finster an. Auf seiner Schulter hockte wie immer Faust, der Siebentöner, jedoch gar nicht so geschwätzig wie sonst.
    Vogler war ein verantwortungsbewusster, strenger Sippenführer und Baumsprecher, und er hatte es tatsächlich gewagt, Starkholz auf diese Weise anzugreifen. Der alte Anführer der größten Sippe der nördlichen Wälder hatte vor nicht allzu langer Zeit Windtänzers heimatlose Sippe aufgenommen und in seine eigene Familie integriert.
    »Die Dunklen«, antwortete Starkholz ruhig. Er ließ sich nicht so leicht provozieren. Insofern wirkte seine unerschütterliche Gelassenheit eher einschüchternd, als wenn er Vogler zurechtgewiesen hätte. »Das Felsenvolk von der Südseite, die toten Lebenden. Sie sind in die Geister der Jungen eingedrungen und haben sie… sich zu Willen gemacht.«
    Vogler erstarrte. »Von wem sprichst du?«
    »Das weißt du nicht, wo du doch sonst alles hörst?«
    Starkholz strich über die Rinde seines Wohnbaums. »Es sind die Vergessenen. Sternsang weiß es, und ich, und noch ein paar andere, die so manchen Baum heranreifen sahen. Ein Volk, das sich einst auf den Weg machte, einem unbekannten Ruf folgend. Wir wussten nicht, wo sie sich niederließen. Wie es scheint, hat Windtänzer sie gefunden. Dort, wo die Städter einen Kristall zur Heilung des Systems der Alten zu finden hoffte.«
    »Bei den sieben Winden und dem Staub der Ahnen, wie konnten sie…«, begann Vogler verstört.
    »Sie haben starke mentale Kräfte entwickelt, besser als wir«, antwortete Starkholz. »Windtänzer hat mir erzählt, dass sie schon einmal versuchten, in seine Sippe einzudringen. Wie es scheint, gibt es dort, wo sie leben, eine hohe Strahlung, die sie veränderte. Und… das Böse.«
    Der jüngere Baumsprecher war nun keineswegs mehr so aufgebracht und vorwurfsvoll. Sondern beeindruckt. »Wie hast du das in diesen Zusammenhang gebracht?«
    Starkholz hielt seinen Arm hoch, an dem ein brandneuer PAC2 glänzte. »Ein Gleiter des Tsuyoshi-Hauses brachte ihn mir, nachdem die Entführung bekannt wurde. Du kannst dir vorstellen, was

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