Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
163 - Der Flaschenteufel

163 - Der Flaschenteufel

Titel: 163 - Der Flaschenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
anzügliche Bemerkung machte. Immerhin erschien es ja auch ein wenig verrückt, daß da jemand im tiefsten Winter in Sommerkleidung herumturnte und wie ein Wünschelrutengänger unsichtbare Linien über den Gehsteig vor einem großen Kaufhaus zog.
    Diesmal hatte Dorian sich auf Castillo Basajaun konzentriert. Er wollte an den Ausgangspunkt zurückkehren, um es von dort aus noch einmal zu versuchen, denn er sah keinen großen Sinn darin, wenn er hier von einem Ort zum anderen befördert wurde und jedesmal einen anderen Ausgangspunkt für seine fehlschlagende Reise in den Orient hatte. Dabei hatte er sogar das Gefühl, sich immer weiter zu entfernen, anstatt seinem Ziel näherzukommen.
    Doch er erreichte das Castillo in Andorra nicht.
    Er befand sich abermals an einem anderen Ort.
    Und in tödlicher Gefahr!

    Nach kurzer Zeit erreichte Coco die Straße. Instinktiv wandte sie sich nach rechts. Warum, darüber konnte sie sich selbst nicht klarwerden, aber es war ein untrügliches Gefühl, das ihr sagte, wohin sie gehen mußte. Inzwischen war sie nahezu absolut sicher, in Arabien angekommen zu sein. Das einzige wirkliche Problem würde jetzt nur darin bestehen, diesen Scheich Akhamoud aufzuspüren und seinen Flaschengeist unschädlich zu machen.
    Oder worauf auch immer sich seine Macht begründete.
    Coco glaubte keine Sekunde daran, daß es sich um einen harmlosen Dschinn gutartiger Natur handelte. Wer Macht schuf, verfiel ihr auch und entwickelte sich damit zum Bösen. Es mußte somit zwangsläufig eine dämonische Kreatur sein. Hinzu kam Phillips Auftritt.
    Coco hatte sich inzwischen damit abgefunden, daß sie ohne Dorians Hilfe agieren mußte. Sie hatte oft genug allein Unternehmungen durchgeführt, bei deren bloßer Erwähnung sich anderen die Haare sträubten. Sorge bereitete ihr nur, daß sie nicht wußte, was aus ihm geworden war. Sie selbst stand durchaus auf eigenen Beinen und wußte sich zu helfen.
    Und wenn nichts mehr ging, konnte sie mit Martin telepathisch Kontakt aufnehmen. Sie wollte ihn zwar nicht in ihre Abenteuer und Kämpfe hineinziehen, aber er konnte den anderen Gefährten Bescheid geben, daß sie helfend eingriffen. Und wenn nur der Hubschrauber kam…
    Auf der breit ausgebauten Straße, die ebensogut Rollbahn für Flugzeuge hätte sein können, war kaum Verkehr. Einmal donnerte ein Truck an ihr vorbei, fuhr aber in die andere Richtung. Der Fahrer ließ die Signalhörner dröhnen, als er an der jungen Frau vorbeikam. Coco winkte zurück.
    Sie wartete auf ein Fahrzeug, das ihre Richtung befuhr. Inzwischen konnte sie bereits weit im Hintergrund einen dunklen Schatten am Horizont sehen, über dem die Luft flimmerte. Das mußte eine Stadt sein, womöglich die gesuchte, wenn sie ein wenig Glück hatte. Aber sie war noch weit entfernt, und sie wollte die Strecke nicht unbedingt zu Fuß zurücklegen.
    Sie seufzte. Dafür, daß das Benzin in den ölfördernden Ländern nur geringe Pfennigbeträge kostete, war der Autoverkehr in der Tat erschreckend minimal - andererseits aber wohl auch die Bevölkerungsdichte. Die meisten Bewohner Saudi-Arabiens waren Nomaden, die nach wie vor mit ihren Zelten und Kamelen durch das Landesinnere streiften, nur ein Teil hatte sich in den Küstengebieten und in größeren Inlandsstädten seßhaft gemacht.
    Nach einer Weile erschien hinter ihr ein Geländewagen. Coco winkte heftig. Der Wagen verlangsamte sein Tempo und hielt schließlich neben ihr an. Der Fahrer stieg aus. Er war seinem Akzent nach Amerikaner, vermutlich aus den Südstaaten. „Sind Sie 'ne Fata Morgana oder was? Was macht eine einsame Frau hier in diesem einsamen Landstrich?"
    „Ich hatte Schwierigkeiten", sagte Coco. „Können Sie mich zur Stadt mitnehmen?"
    Er nickte. „Natürlich. Schwierigkeiten mit dem Auto?"
    „Nein", sagte sie. Es wäre einfach gewesen, zu dieser Notlüge zu greifen, aber er würde sie sofort durchschauen. Denn daß sie noch keinen Tag lang unterwegs war, sah man ihr an, und er hätte mit Sicherheit an dem defekten Fahrzeug vorbeikommen müssen. „Schwierigkeiten mit einem Mann", sagte sie. „Er nahm mich mit - und ließ mich dann hier allein zurück."
    Und so ganz gelogen war das nicht einmal - wenn auch das Alleinlassen gar nicht so freiwillig gewesen war…
    „Okay, steigen Sie ein. Haben Sie auch einen Namen, Miß?"
    Coco nannte ihren Namen, und er stellte sich als Tom Cardano vor. Als sie einstieg, sah sie, daß er, halb hinter dem Geländewagen verdeckt, eine großkalibrige

Weitere Kostenlose Bücher