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163 - Der Flaschenteufel

163 - Der Flaschenteufel

Titel: 163 - Der Flaschenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Gehweg, sondern mitten auf einer belebten Straße in unmittelbarer Nähe einer Kreuzung. Gerade mußte eine Ampel geschaltet haben, denn in Dreierreihe nebeneinander schossen die Wagen auf Dorian zu. Er rannte sofort los, versuchte sich in Sicherheit zu bringen, denn sofort wieder per Magnetfeld zu „springen" war unmöglich. Die Fahrer der Wagen sahen ihn wohl wie einen Schatten aus dem Nichts vor sich auftauchen. Einer wich aus, rollte über die Bordsteinkante und damit in Dorians Fluchtrichtung. Die anderen bremsten, hupten wild. Von dem Wagen, der auf den Gehsteig auswich, wurde der ebenfalls dorthin hastende Dorian noch erfaßt. Er spürte den harten Schlag an der Seite, wurde herumgewirbelt. Zirkel und Kommandostab entfielen ihm, die Tasche mit der restlichen Ausrüstung flog irgendwohin. Dorian überschlug sich und prallte auf harte Pflastersteine. Instinktiv rollte er sich weiter. Das rettete ihm das Leben. Der schleudernde Wagen verfehlte ihn beim zweiten Mal nur um Zentimeter. Entsetzt hielt der Fahrer ein paar Meter weiter an. Immer noch dröhnte das Hupkonzert.
    Dorian versuchte sich benommen aufzurichten. Seine Hüfte schmerzte von dem harten Schlag, den ihm der Kotflügel des Wagens versetzt hatte. Der Dämonenkiller versuchte aufzustehen. Im ersten Moment knickte er rechts ein, dann aber schaffte er es, zu stehen. Er taumelte und stützte sich an der Wand ab.
    Zumindest hatte er sich wohl nichts gebrochen.
    Ihm war zugute gekommen, daß er sich im Fitneßtraining befand. Die Kämpfe gegen Dämonen verlangten nicht nur seinem Geist, sondern auch seinem Körper eine Menge ab, und so hatte er den Unfall einigermaßen heil überstanden. Seine Kleidung war aufgerissen, und die Haut darunter hier und da angeschrammt, vermutlich hatte er sich auch ein paar Dutzend blauer Flecken eingehandelt, das war aber auch schon alles.
    Der Fahrer des Wagens tauchte vor ihm auf, zunächst zu Tode erschrocken und besorgt, dann aber, als er erkannte, daß Dorian halbwegs wohlauf war, ließ er einen wütenden Redeschwall los. Unwillkürlich grinste Dorian; er verstand vermutlich mehr, als der Mann, der ihn für einen hoffnungslos verblödeten, dreiviertelblinden Touristen hielt, annahm. Dorian antwortete in fließendem Italienisch und schimpfte zurück. Der Fahrer war so verblüfft, daß Dorian seine Reisetasche und die beiden magischen Instrumente wieder einsammeln konnte, ehe Luigi wußte, was Sache war.
    Nach kurzem Palaver einigte Dorian sich mit dem Mann; beiderseitige Schadensersatzansprüche wegen Schrammen und Beulen an Körper und Fahrzeug wurden ausgeschlossen, und der Italiener raste mit seinem Lancia weiter. Dorian lehnte sich an die Hauswand. Er befand sich, wie er am Dialekt erkannt hatte, in Neapel; auch die Verkehrsdichte ließ darauf schließen. Sinnigerweise war das Magnetfeld, mit dem er gekommen war, vorerst so gut wie nicht zu benutzen. Bei dem hier vorherrschenden Verkehr blieb ihm einfach keine Zeit, zwischen zwei Ampelphasen das Feld neu abzustecken und zu aktivieren.
    Entweder mußte er abwarten, bis der Verkehr nachließ, oder er mußte sich ein anderes Feld suchen. Den Kommandostab in der Hand, setzte er sich in Bewegung. Er wunderte sich, warum sich niemand um ihn kümmerte; der Fahrer des Lancia hatte angenommen, daß er die Straße überquert hatte, und auch kein Polizist hatte den Vorfall beobachtet, obwohl die Vigili urbani und Carabinieri doch gerade in Neapel ziemlich zahlreich vertreten waren.
    Dorian suchte nach einem anderen Magnetfeld.
    Aber bevor er es finden konnte, wurde er selbst gefunden…

    Das Hotelzimmer, in dem Coco sich einquartiert hatte, war nicht sonderlich groß. Vier Wände, eine Tür, ein Fenster, eine Nische mit Toilette, Waschbecken und Dusche. Das reichte ihr auch. Komfort brauchte sie nicht.
    Sie mußte an Akhamoud und diesen ominösen Flaschengeist herankommen, der wahrscheinlich mit Akbar identisch war. Ihre Glaskugel war in Dorians Gepäck und damit unerreichbar. Sie mußte es also anders versuchen. Darauf, Cardano ein Irrlicht anzuheften und seiner Spur zu folgen hatte sie aus demselben Grund verzichtet, aus dem sie ihn auch nicht hatte unter hypnotische Kontrolle nehmen wollen. Zudem war es zweifelhaft, ob einer seiner nächsten Wege ihn ausgerechnet zum Scheich führen würden. Wahrscheinlicher war, daß er zunächst privaten oder geschäftlichen Dingen nachging, die direkt mit einer Firma zu tun hatten.
    Coco hängte den Spiegel in der Nische ab und lehnte

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