Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
163 - Der Flaschenteufel

163 - Der Flaschenteufel

Titel: 163 - Der Flaschenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
ihn auf dem kleinen Tischchen an die Wand. Sie nahm einen Stift und malte Beschwörungszeichen auf den Spiegelrand, versah sie mit dem Symbol der Familie Zamis und einigen weiteren Kleinigkeiten. Der Zauber war nicht sonderlich stark, aber sie hoffte, daß er ihr zumindest ein verwaschenes Bild zeigen würde. Coco aktivierte den Spiegel.
    Die Glasfläche wurde stumpf.
    „Akbar", flüsterte Coco. Sie wußte nicht, wie dieser Akbar aussah, wie er beschaffen war. Sie konnte nur einen allgemeinen Anruf tätigen. Unablässig formulierte sie die magischen Worte, die Akbar in den Spiegel zwingen sollten.
    Plötzlich sah sie die Hörner. Sie waren kurz und stumpf, nicht so, wie Phillip sie gezeichnet hatte. Sie konnte außer den Hörnern nichts erkennen. Etwas war dazwischen, das ihre Beobachtung behinderte. Sie verstärkte den Zauber.
    Der Spiegel zerbarst klirrend. Ein eisiger Windhauch kam aus dem Nichts und hüllte Coco ein. Sie sprang auf und wich zurück. Genau dort, wo sie gerade noch gesessen hatte, schlug ein Blitz ein. Der Stuhl zerbarst; Trümmer und Splitter flogen meterweit durch das Zimmer. Ein schrilles, durch Mark und Bein gehendes Pfeifen erklang, und unsichtbare Fäuste schlugen auf die Hexe ein, ehe sie einen Abwehrschild errichten konnte. Als sie es endlich schaffte, war der Spuk schon wieder vorbei. Coco versuchte sich an das verschwindende Kraftpotential anzuhängen, um der Spur bis zu ihrem Ausgangspunkt zu folgen, aber der Gegner nebelte sich ein. Der Zauber zerbrach.
    Sie war wütend. Mit ihrem Versuch hatte sie nichts erreicht, aber die Aufmerksamkeit des Gegners auf sich gezogen. Und die Art seines Gegenschlags bewies ihr, daß er stärker war, als sie angenommen hatte.
    „Ich muß es anders anpacken", murmelte sie. „Ganz anders."

    „Dorian Hunter", murmelte Angelina. Ihre Hände wurden zu Fäusten, als wolle sie ein Opfer zwischen den Fingern zerpressen. Die Dämonin warf den Kopf in den Nacken, daß das lange schockrote Haar flog, und lachte böse auf.
    „Hunter..,. mein Feind! Du und diese Hexe Zamis…“
    Wer Akbar war, wußte sie inzwischen. Ein Blick in die Vergangenheit hatte es ihr verraten, aber auch, daß keiner der Schwarzen Familie Grund hatte, Akbar zu unterstützen. Unter normalen Umständen hätte sie ihm daraufhin ebenfalls die Hilfe verweigert, denn sie wollte sich nicht mit Gewalt abseits der Familie stellen. Aber hier ging es um Hunter.
    So war sie gewillt, mit Akbar zusammenzuarbeiten.
    Dorian Hunter hatte ihr mehrere Niederlagen beigebracht, und sie hatte immer weiter fliehen müssen. Zuerst Florenz, dann Rom… sie befand sich in Neapel, als Akbars Ruf sie erreichte.
    Die Dämonin Angelina gehörte keiner Sippe an. Asmodi hatte einst ihre Familie vernichtet aus Gründen, die sie nicht kannte. Angeblich sollte jemand aus ihrer Sippe etwas über Asmodi herausgefunden haben, womit er den damaligen Fürsten der Finsternis erpressen konnte. Doch der hatte gnadenlos zugeschlagen, und Angelina, die einzige, die nicht eingeweiht war, hatte als Dämonenkind überlebt. Von einer florentinischen Sippe adoptiert, den Zardonis, hatte sie miterleben müssen, wie Hunter und die abtrünnige Zamis einen Zardoni nach dem anderen töteten. Zwei der Söhne hatten überlebt und waren geflohen; selbst Angelina wußte nicht, wo sie sich zur Zeit aufhielten. Damals hatte Angelina dem Dämonenkiller Rache geschworen. Aber immer wieder hatte er es irgendwie geschafft, ihren Fallen wieder zu entkommen. Selbst als sie ihn zu ihrem Opfer gemacht hatte und ihm Lebenskraft entzog, daß er eigentlich nach wenigen Tagen hätte sterben müssen, hatte er noch einmal einen Ausweg gefunden.
    Angelina war gewillt, ihn um jeden Preis zu töten - und wenn sie dafür zehnmal um die ganze Welt reisen mußte.
    Bis nach Saudi-Arabien, zu Akbar dem Großen, war es ja nicht einmal sonderlich weit. So machte sie sich bereit, die Reise anzutreten. Sie hatte ein Flugticket gebucht. Selbst fliegen, mit ihren eigenen Schwingen in ihrer dämonischen Urgestalt, wollte sie nicht, es würde sie zuviel Kraft kosten. Aber im Flugzeug lernte sie möglicherweise neue Opfer kennen, denen sie Lebenskraft und Lebenszeit entziehen konnte, um beides für sich selbst zu nutzen.
    Doch dann spürte sie Dorian Hunters Nähe.
    Sie war zunächst maßlos überrascht. Akbars Hilferuf zufolge mußte er sie doch im Orient oder zumindest auf dem Weg dorthin befinden. Und die direkte Luftlinie von Andorra aus führte doch weit an Neapel

Weitere Kostenlose Bücher