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163 - Der Flaschenteufel

163 - Der Flaschenteufel

Titel: 163 - Der Flaschenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Magnetismus-Transport so versagte.
    Coco sah sich um. Sie hoffte, daß sie wenigstens ans Ziel gelangt war. Hinter ihr erhob sich eine Buschgruppe, dahinter war hin und wieder gedämpfter Motorenlärm zu vernehmen. Offenbar befand sich in einiger Entfernung eine mäßig befahrene Straße. Der Strand selbst konnte an hundert verschiedenen Stellen der Erde sein, es mußte nicht unbedingt der persische Golf sein, an dem sie angekommen war. Wenn auch eine Menge dafür sprach, traute sie nach der Trennung von Dorian den Feldern nicht mehr über den Weg.
    Sofort gingen ihre Gedanken noch einen Schritt weiter. Was, wenn dies kein Einzelfall blieb? Wenn in Zukunft weitere Felder verrückt spielten? Da es keine Möglichkeit gab, daß Fremde dieses geheimnisvolle Transportsystem des Hermes Trismegistos beeinflußten, konnte es nur an der Natur der Dinge selbst liegen. Und das bedeutete, daß sie sich womöglich in Zukunft nicht mehr auf die Felder verlassen konnten…
    Coco seufzte.
    Sie war unbeobachtet geblieben, als sie hier erschien. Sie war hier am Strand allein. Andererseits bedeutete das aber auch, daß es nicht einfach sein würde, Kontakte aufzunehmen. Und darüber hinaus mußte sie zusehen, daß sie das Magnetfeld nicht „aus den Augen" verlor - denn ohne Kommandostab würde sie es nicht mehr aufspüren können, um es als Fluchtpunkt zu benutzen. Es war höchstwahrscheinlich das der Zielstadt am nächsten gelegene Feld. Alle anderen, die sie aber auch nicht aufspüren konnte, waren weiter entfernt - sofern sie richtig angekommen war. Es war eine eigenartige Sache. Mancherorts lagen die Felder dicht an dicht, und manchmal war auf Dutzende von Kilometern nichts zu machen.
    Dutzende von Kilometern! Sie erschrak. Dorian hatte doch gesagt, daß dieses Zielfeld nur ein Dutzend Kilometer von Ras as Saffaniyah entfernt sei. Dann aber mußte sie die Silhouette der Stadt doch am Horizont sehen können!
    Aber da war nichts.
    War sie also doch nicht am Ziel angekommen?
    Tief atmete sie durch. Es gab keine Möglichkeit, sich anhand geologischer Formationen die Lage dieses Feldes zu merken. Sie konnte es höchstens im Sand mit einem Hinweis markieren. Aber der Wind und das Wasser würden diesen Hinweis innerhalb kürzester Zeit zerstören. Sie beschloß, noch abzuwarten, ob Dorian vielleicht doch noch auftauchte.
    Aber nach drei Stunden war er immer noch nicht da.
    Da ging sie in Richtung Straße. Denn zurück konnte sie ohne den Kommandostab nicht mehr.

    Dorian versuchte zu erkennen, wo er sich befand. Aber die Umgebung war ihm fremd. Hier war er mit Sicherheit noch nie zuvor gewesen.
    Und er fragte sich, wo Coco war. Hatte wenigstens sie ihr Ziel erreicht? Oder war sie auch an irgendeiner anderen Stelle aus dem Transportvorgang hinausgeworfen worden?
    Der Dämonenkiller fühlte sich unwohl. Er mußte versuchen, sich so schnell wie möglich wieder einzufädeln. Er steckte das Feld neu ab, das er gerade verlassen hatte, und löste einen neuerlichen Transport aus. Wieder umgab ihn das graue Nichts, und wieder schien es eine Ewigkeit zu dauern, die er darin zubrachte. Diesmal gab es keinen Schmerz und kein Ziehen, aber eine eigentümliche Benommenheit. Er verlor die Orientierung und wurde wieder ausgestoßen.
    Er stand in tiefem Schnee.
    „Das kann nun wirklich nicht Arabien sein", murmelte er.
    Wieder vertraute er sich dem Magnetfeld an. Er materialisierte in klirrender Kälte in einem Schneegestöber - und das mitten in der Großstadt. Wohl nur deshalb, weil die Schneeflocken dicht fielen, war niemand auf sein überraschendes Auftauchen aufmerksam geworden. Jeder der Passanten hatte mit sich genug zu tun.
    Dorian fröstelte. Er war sommerlich gekleidet, und die Kälte schnitt durch seine dünne Jacke. Er versuchte die Reklameschrift zu erkennen, die überall an den Hausfassaden leuchtete. Er mußte sich in Frankreich befinden. Bordeaux vielleicht. Die Straßenschilder deuteten darauf hin.
    Wieder mußte er an Coco denken. Wohin mochte es sie verschlagen haben? Und wo immer sie auch war - sie saß fest. Es gab für sie keine Möglichkeit, sich wieder zu entfernen, denn sie besaß weder Zirkel noch Kommandostab. Aber wie sollte Dorian sie finden? Wenn die Felder verrückt spielten, war alles ungewiß.
    Er sah sich die Stelle genauer an, an der er diesmal erschienen war. Er beschloß, sich nicht um die Passanten zu kümmern, sondern steckte das Feld ab, aktivierte es und fädelte sich ein. Er hörte noch, wie jemand eine

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