Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1636 - Die letzte Etappe

Titel: 1636 - Die letzte Etappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und die Eingeborenen positiv beeinflußt hatte. Daß sein Begleitgerät beschädigt worden war und er es zurückgelassen hatte, mochte einen guten Grund haben.
    Aber der ließ sich nicht mehr feststellen.
    Immerhin, sagte sich Gucky, hier war der Beweis dafür, daß die Ennox nicht nur herumschnüffelten, sondern auch einmal etwas Sinnvolles unternehmen konnten. Wenn es stimmte, daß der Besucher den Flachköpfen die Sprache verrnittelt hatte, dann war das als positives Einwirken zu beurteilen.
    Der Mausbiber beschloß, später mit Felix ausführlich darüber zu sprechen, wenn sie wieder allein waren.
    Die Fragen um den „alten Gott" waren damit weitgehend geklärt. „Können wir nun zum Gott des Eies gehen?" fragte er Zerberlyn. „Natürlich", antwortete der Medizinmann.
    Sie verließen das Dorf auf der anderen Seite und durchquerten einen Hain. Als sich vor ihnen eine weite Savanne öffnete, blieb Zerberlyn stehen. „Da!" Er deutete mit dem ausgestreckten Arrn zur Seite.
    Am Waldrand stand das Ei.
    Es handelte sich um ein absolut getreues Ebenbild des Eies von Cuelamaz.
    Damit war der letzte Zweifel beseitigt.
    ES hatte ihm eine Botschaft geschickt. Und Gucky wußte auch schon, wie er sie lesen würde.
     
    6.
     
    „Ich muß euch beiden etwas erklären", wandte er sich an Felix und den Medizinmann. „Zunächst geht es um dich und dein Volk, Zerberlyn. Aber ich bitte dich, Felix, auch gut zuzuhören.
    Wir werden später noch Zeit haben, um über gewisse Dinge zu sprechen, die dir jetzt vielleicht unerklärlich und geheimnisvoll vorkommen."
    Beide gaben ihre Bereitschaft zu erkennen. „Eure alte Gottheit, die keinen Namen hat und die ihr im >Haus der Erinnerung< verehrt, war und ist keine Gottheit. Es handelt sich vielmehr um einen Gesandten, einen Boten oder freundlichen Helfer. Ihr sollt ihn in guter Erinnerung bewahren."
    „Das verspreche ich", erklärte der Medizinmann. Und Gucky, der seine Gedanken kontrollierte, erkannte die ehrliche Absicht. „Ich bin noch nicht fertig", fuhr der Ilt fort. „Gebt ihm einen Namen. Nennt ihn >Ennox<. Und die Reliquie bewahrt in Erinnerung an das Wesen, das euch geholfen hat, eure Sprache zu fmden."
    „Ich werde jedes deiner Worte in meinem Kopf und Herzen aufbewahren", beteuerte Zerberlyn. „Du darfst ruhig über alles mit deinem Volk sprechen. Ein guter Medizinmann ist kein geheimnisvoller Besserwisser. Man wird dich mehr anerkennen, wenn du aufrichtig zu deinen Leuten bist."
    Auch das sah der Flachköpfige ein. „Auch ich bin nur ein Gesandter, ein Bote oder ein freundlicher Helfer. Weit über mir stehen andere Wesen, die ich kaum richtig begreifen kann. Ein solches Wesen, das noch lange keine Gottheit ist, hat mich zu eurer Welt geführt, damit ich hier eine Botschaft von ihm empfange."
    Jetzt wurde es für Zerberlyn allmählich zu kompliziert. Gucky mußte das Gesagte noch einmal wiederholen und genauer erklären. Sicher lag das auch daran, daß der Translator Probleme bekam, die Begriffe in die einfache Sprache der Eingeborenen zu übertragen. „Die Botschaft befmdet sich dort im Ei", fügte der Ilt hinzu. „Und das Ei ist natürlich auch keine Gottheit. Du mußtest das annehmen, Zerberlyn, aber nun kennst du die Wahrheit."
    Der Medizinmann war enttäuscht. „Die Bilder im >Haus der Erinnerung< sind kein Gott", sagte er. „Das Ei ist kein Gott. Du bist kein Gott. Aber an was sollen wir dann glauben?"
    „Eine schwierige Sache", gab Gukky zu. „Es wird noch sehr viel Zeit vergehen, bis dein Volk die wichtigsten Zusammenhänge aller Existenzen und Existenzformen begreift. Und selbst dann wird es noch nicht in der Lage sein, das zu erkennen, was euer Gott ist.
    Niemand wird euch verbieten, daß ihr euch Bilder eures Gottes macht, aber du sollst immer daran denken, daß die Bilder von euch stammen und nichts mit dem wahren Bild des Gottes zu tun haben können. Selbst Wesen wie mein Freund Felix oder ich sind noch weit davon entfernt, das wahre Bild Gottes zu begreifen oder zu erkennen."
    „Ich glaube", meinte Zerberlyn, „ich habe dich verstanden. Aber was sollen wir mit dem Ei machen?"
    „Nichts", entgegnete der Mausbiber. „Wenn ich die Botschaft gelesen habe, wird das Ei explodieren und damit verschwinden."
    „Das kann.ich nicht glauben", zweifelte der Eingeborene. „Es ist sehr stabü. Woher will das Ei denn wissen, daß du seine Zeichen gelesen hast?"
    „Die Botschaft besteht nicht aus den Verzierungen der Außenwand", sagte Gucky. „Sie befindet

Weitere Kostenlose Bücher