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1636 - Die letzte Etappe

Titel: 1636 - Die letzte Etappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er blieb wachsam. „Du kannst unsere Unterkunft haben", wandte sich die Piratin an Felix. Ihre Mundwinkel verzogen sich verächtlich. „Wir brauchen sie nicht mehr, denn wir werden diesen Ort des Verrats verlassen. Wir werden zu Hause von deinem Versagen und deinem Verrat berichten, Felix. Wir werden dafür sorgen, daß du geächtet und aus der Gemeinschaft verbannt wirst."
    „Und tschüs", reagierte Felix gelassen. Er wedelte mit der Hand, als wolle er dem Trio Beine machen.
    Tatsächlich verschwanden die drei Frauen ohne weitere Kommentare auf dem Kurzen Weg.
    Gucky war nach den letzten Worten der Piratin nachdenklich geworden. Und Felix sah das. „Mein Entschluß war richtig", bekräftigte er. „Ich stehe zu ihm. Macht euch keine Gedanken wegen der Drohungen. Ich weiß, daß kein Ennox einen anderen aus der Gemeinschaft verstoßen kann."
    „Wie meinst du das?" erkundigte sich Gucky vorsichtig. „Hast du verstanden", stellte Felix die Gegenfrage, „warum wir Ennox keine normale Raumfahrt betreiben?"
    Da wußte der Ilt, daß es sinnlos war, weiter über diesen Punkt zu diskutieren. Er nickte dem Freund nur stumm zu.
    Wenige Minuten später beschleunigte die XENOLITH. Gut drei Tage würde sie brauchen, um ans Ziel zu gelangen.
    Es passierte nichts, bis sie in den Hyperraum eintrat. Nun war auch nicht mehr mit der Rückkehr des Trios zu rechnen.
    Gucky ahnte, daß es sich um eine trügerische Ruhe handelte, aber er wollte Heimo Gullik nicht weiter beunruhlgen.
    Und so schwieg er.
    Die Nerven des Freundes waren schließlich schon genug strapaziert worden.
     
    *
     
    Drei Tage später waren die 450.000 Lichtjahre der wohl letzten Etappe für Felix überwunden. In der Kommandozentrale der XENOLITH herrschte eine lockere Stimmung. Alle wichtigen Personen waren anwesend, aber im Mittelpunkt stand natürlich der Ennox.
    Etwa 50.000 Lichtjahre vom Rand der Galaxis NGC 7793 entfernt kehrte das Kontaktschiff in den Einsteinraum zurück.
    Ein einzelner Stern leuchtete hell vor dem matten Hintergrund. „Einzelstern, solähnlich", meldete der Bordsyntron sogleich. „Entfernung beträgt noch 84 Lichtminuten. Ansonsten im Umkreis von 200 Lichtjahren absolute Leere. Die Fernortung weist einen einzigen Planeten aus."
    In der Zentrale kehrte gespannte Stille ein. Alle Augen waren auf Felix gerichtet.
    Nur Gucky, der ganz in seiner Nähe stand, sah jedoch, wie sich in den Augen des Freundes winzige Tränen bildeten. Die Wangen zuckten leicht vor Aufregung.
    Fast im Zeitlupentempo ging sein Arm in die Höhe. Die ausgestreckte Hand deutete auf den einsamen Stern. „Meine Heimat", sagte er leise. „Meine Heimat! Ich bin wieder zu Hause."
    In der Kommandozentrale war es für einen Moment so leise, daß man eine Stecknadel hätte fallen hören.
    Ein, zwei Minuten vergingen.
    Dann schrillten die Alarmsirenen durch das Schiff.
    In schneller Folge gab der Bordsyntron seine Meldungen ab. „Invasion!"
    „Attentat auf die Ortungszentrale!"
    „Ausfall der Normaltriebwerke!"
    In der Zentrale erschienen auf einen Schlag zwei oder drei Dutzend Ennox, die sofort alle wichtigen Posten besetzten. An eine Gegenwehr war überhaupt nicht zu denken.
     
    8.
     
    „Ennoxinvasion!" meldete der Bordsyntron weiter. „In allen Sektoren. Paralysatorsystem ausgefallen. Ich kann gegen diese Schwemme nichts ausrichten, ohne schwere Waffen einzusetzen. Erbitte Genehmigung."
    Gucky und Heimo Gullik verständigten sich schnell mit einem Blick. „Abgelehnt!" rief der Hanse-Kapitän. „Sollen sie sich ruhig austoben, aber der Einsatz von Waffen kommt nicht in Betracht."
    In der Kommandozentrale herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander. Gucky konnte Felix in dem Gewühl erkennen. Auch die Piratin war wieder da, mitsamt ihren beiden Begleiterinnen.
    Tipania bahnte sich mit Meganannys Hilfe einen Weg durch das Chaos. Sie wurde von einem männlichen Enriox begleitet. Schließlich stand sie vor Gucky und dem Hanse-Kapitän. „Da hast du deinen Nagezahn", sagte sie zu ihrem Begleiter. „Und der da, das ist der Kapitän des Raumschiffs."
    „Und mit wem habe ich die Ehre?" fragte Heimo Gullik. „Das ist Philip", erklärte die Piratin. „Ich nehme an, ihr habt schon von ihm gehört."
    „Na klar", meinte Gucky. „Das ist der Heini, dem ES einen Zellaktivator gegeben hat! Ich war ja dabei!"
    „Ich bin sozusagen der verantwortliche Organisator dieser Aktion", sagte Philip, ohne auf Gucky einzugehen. „Ist es möglich, daß ich irgendwo in Ruhe und

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