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164 - Der Todessarkophag

164 - Der Todessarkophag

Titel: 164 - Der Todessarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sterbenden Vampir tun sollte. Seine Erzählung war ganz interessant gewesen, aber ähnliche Vorfälle hatte sie in Toths Archiv verzeichnet gefunden.
    Der dumpfe Geruch, der den drei Mumien entströmte, war eine Beleidigung für ihre empfindliche Nase. Und wenn sie sich nicht sehr täuschte, dann war er in den vergangenen Minuten noch stärker geworden.
    „Sind das Verwandte von dir, Tupac?" fragte die Dämonin und zeigte auf die Hockenden. „Verwandte?" wunderte er sich. Dann kicherte er.
    Da stimmt doch etwas nicht, dachte Rebecca. „Sprich endlich, alter Narr!"
    Tupac wälzte sich auf den Rücken und schrie durchdringend, dann sackte er zusammen.
    „Das sind die Wächter“, flüsterte er. „Sie bewachen mich, denn ich darf keinen Besuch empfangen. Hermano Munante hat mir verboten, mit Mitgliedern der Schwarzen Familie zu sprechen. Daran habe ich mich auch gehalten. Aber nun, da mein Ende nahe ist, wollte ich dir mein Geheimnis verraten, doch du wirst es in dein Grab mitnehmen, Fremde, die du einen abscheulichen Namen wie Rebecca führst."
    „Hermano Munante hast du als Heuchler und Lügner bezeichnet. Wie würdest du dich selbst einstufen, Tupac?"
    „Vor meinem Tod will ich noch ein wenig Spaß haben, Fremde. Dich und mich verbindet überhaupt nichts. Wir stammen aus verschiedenen Zeiten und Welten."
    „Da hast du allerdings recht. Und meine Meinung über die angeblich so kühnen Inka-Vampire muß ich revidieren. Schade, daß der Mutante-Dämon dich nicht pfählte."
    Wieder kicherte der Alte.
    Rebecca setzte sich mit Eric in Verbindung und erteilte ihm ein paar Anweisungen.
    „In welche Falle bin ich da geraten, Tupac?" fragte Rebecca, die nur Augen für die Mumien hatte. „Ich weiß es nicht genau, doch es handelt sich um Geschöpfe, die Mutante in eine Art Käfig sperrte, aber vielleicht ist es auch ein Behälter, dies habe ich vergessen."
    Rebecca weckte kurz Toths Erinnerungen, die teilweise in ihr schlummerten, und nur darauf warteten, geweckt zu werden. Da gab es verschiedene Möglichkeiten, die zutreffen konnten.
    Sie starrte die kauernden Leichen an, deren Binden zu staubigen Fetzen zerfielen. Die gelben Schädel, mit dem furchtbaren Grinsen auf den eingetrockneten Lippen, wandten sich in ihre Richtung. Und in den leeren Augenhöhlen flammten gelbe, zu Leben erwachte Glühwürmchen. Die morschen Gliedmaßen gaben Geräusche von sich, die an das Splittern von Astzweigen erinnerten.
    „Du sollst deinen Spaß haben, Alter", sagte Rebecca ruhig.
    Sie warf der Tür einen Blick zu, die sich zusammenkrümmte und in tausend Stücke zersprang. Der Alte kreischte entsetzt, als ihn unsichtbare Hände ergriffen und durch die Türöffnung ins Freie schleuderten.
    Für eine Dämonin hatte Rebecca ein überraschend weiches Herz, sie verabscheute die Gemeinheiten und Grausamkeiten der Familie, doch sie konnte auch erbarmungslos sein.
    Die Mumien erhoben sich langsam und streckten die dürren Arme nach ihr aus. Die zahnlosen Mäuler öffneten sich lautlos. Rebecca blickte die Decke an. Polternd krachten ein paar Steintrümmer zu Boden und zermalmten zwei Mumien. Die dritte stapfte unbeirrt weiter, da wurde sie wie durch einen Windstoß mit einer unwahrscheinlichen Kraft gegen die Wand gedrückt und zerquetscht.
    Als sie das Haus verließ und neben dem wimmernden Vampir stehenblieb, empfing sie Erics Botschaft.
    „Drei Schattengeschöpfe sind unterwegs, Tupac."
    „Ja, sie werden dich in Stücke hauen", freute sich der alte Vampir und lachte gellend.
    „Schon möglich", sagte Rebecca gleichgültig. „Aber ich glaube eher, daß sie dies mit dir machen werden, mein lügnerischer Artgenosse. Ich kramte ein wenig in meiner Erinnerung, und da stieß ich auf eine interessante Tatsache. Eure Sippe nannte sich Tupac, doch das war der Name der Könige. Ihr wurdet als Guanacos bezeichnet."
    „Woher weißt du das?"
    „Du bezeichnest dich als Vampir, du erbärmlicher Yanacuna. Im Gullpa, dem Begräbnisturm wühltet ihr nach Chunus, den Trockenkartoffeln, und saugtet den Guanacos, den wilden Lamas, das Blut aus."
    „Nichts als Lügen und Verleumdungen", kreischte der Lama-Blutsauger.
    „Wovon hast du dich in den vergangenen Jahren ernährt, Guanaco? Vermutlich von Mäusen, Ratten und Schlangen. Ihr wart zu feige, um Menschen anzugreifen. Inti, der Sonnengott, wird die kümmerlichen Reste deines Körpers austrocknen, sollten dich die drei Untoten verschonen, was ich nicht hoffen will. Dein Haus wird dir keinen Schutz

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