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164 - Der Todessarkophag

164 - Der Todessarkophag

Titel: 164 - Der Todessarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Hermano?"
    „Nein, danke. Vielleicht später, aber ich bin noch immer zu überrascht, dich am Ende der zivilisierten Welt zu treffen."
    „Diese Welt war nicht unzivilisiert, mein Freund", belehrte in Gereon sanft. „Die Spanier trafen auf Kulturen, die sie nicht verstanden, und schon gar nicht die Geistlichen in ihrer Begleitung, für die alles ein Werk des Teufels war. Die Indianer stellen kaum mehr eine Gefahr dar, da konnten auch die Revolten 1730 in Paraguay und 1750 in Caracas nichts ändern. Weitere Aufstände werden folgen, die nichts einbringen werden. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, da wird die Macht der Spanier sich wie eine zerplatzende Seifenblase auflösen. Dir wird in diesem Kampf eine entscheidende Rolle zufallen."
    Hermano schwieg ziemlich lange. „Kannst du in die Zukunft blicken, edler Gereon?"
    „Vielleicht verfüge ich über diese Fähigkeit, oder ich habe Freunde, die diese Kunst beherrschen. Es ist unwichtig. Ich werde dir helfen, Hermano. Du wirst diesen Kontinent beherrschen."
    Hermano blickte sein Gegenüber forschend an. Machte sich vielleicht Elia Gereon über ihn lustig? „Die Vorstellung ist reizvoll, Herr", antwortete Hermano. „Aber sie ist nicht mehr als ein Hirngespinst. Mir sind nur die Grundbegriffe der Magie bekannt."
    „Mir ist bekannt, daß du ein fauler Nichtsnutz bist. Wie stellst du dir deine Zukunft vor?"
    „Darüber habe ich nicht nachgedacht, aber vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, daß ich es tue. Ich muß mich damit abfinden, daß ich nicht nach Spanien zurückkehren kann. Meine magischen Fähigkeiten muß ich schulen und den Schritt vom Lehrling zum Adepten schaffen. Danach werde ich den Kontinent erforschen."
    „Genauso soll es geschehen", sagte Elia Gereon zufrieden. „Ich werde dich zu einem Weisen der Familie bringen, der dein Lehrer sein wird. Ein Jahr der Askese liegt vor dir, in dem es für dich keinerlei Vergnügungen geben wird. Überlege es dir gut, ob du ein Jahr deines Lebens opfern willst."
    Lange brauchte Hermano nicht überlegen, denn ihm war bewußt, daß er zu sich selbst finden mußte. „Weshalb bietest du mir deine Hilfe an?"
    „Asmodi ist kurzsichtig, denn er kümmert sich derzeit nur um Europa. Und die einflußreichen Sippen der Familie interessieren sich nicht für diesen Kontinent. Das werden sie später bitter bereuen. Ich will ihnen zuvorkommen. Du scheinst mir für meinen Plan der geeignete Dämon zu sein. „Vielleicht sagen mir aber deine Pläne nicht zu", brummte Hermano ungehalten. „Vielleicht benützt du mich nur als Werkzeug, als unwichtigen Bauern, den man jederzeit opfern kann!"
    Gereon lächelte. „Ja, es handelt sich tatsächlich um eine Art Schachspiel, doch du bist keine Figur am Brett, Hermano. Du bist der Spieler, der die schwarzen Steine führen wird. Und mit meiner Hilfe wirst du siegen."
    Hermano wollte mehr wissen, und bereitwillig beantwortete Elia Gereon all seine bohrenden Fragen.
    Fasziniert hörte Hermano zu. Er verarbeitete die Informationen und folgte Gereons Ideen. Im Morgengrauen war Hermano Munante endgültig überzeugt.
    Eine gefahrvolle, glänzende Zukunft lag vor ihm.
    Zwei Tage später ritten sie über die endlos scheinende Pampa.
    Ihr Ziel war die Sierra de Cordoba. Dort hauste in einer versteckten Höhle ein uralter, gnomenhafter Magier, der die Einsamkeit genoß. Ganz selten ließ er sich dazu herab, einen Lehrling in die Geheimnisse der magischen Wissenschaften einzuweihen.
    Der Adept, der keinen Namen hatte, musterte Hermano Munante lange, dann nickte er zustimmend. Elia Gereon verschwand, und Hermanos Lehrzeit begann mit Fasten.
    Dann wurde mit der Ausbildung begonnen: Technik der Atemschulung, Gestalten der energetischen Kräfte, Meditation, Imaginination und Konzentration, alle Arten der Evokationsmagie, Suggestion, Hypnose, Kabbalistik und Hermetik.
    Viel später dachte Hermano Munante oft an die Zeit zurück, die er voller Lerneifer in der kleinen Höhle verbracht hatte.

    In New York hatte Rebecca ihre Reise nach Südamerika für zwei Tage unterbrochen.
    Das Zusammentreffen mit Balder und Alistair Silver war recht vielversprechend verlaufen. Ihre Vorschläge waren wohlwollend aufgenommen worden. Auch der mächtige Silver-Clan fühlte sich schon lange nicht mehr wohl in der Schwarzen Familie, und die Idee von einer Vereinigung aller Vampire gefiel ihnen ausgezeichnet. In dieser Angelegenheit wollten sie mit einigen anderen Vampir-Sippen der Staaten sprechen.
    Sechs endlos

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