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1640 - Griff nach Arkon

Titel: 1640 - Griff nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kurzen Denkpause fest. „Ha, ha, du doch erst recht nicht!" höhnte Poppan. „Wer hat mir denn zugeredet, das Geschäft mit der Blauen Legion zu machen und dafür zu sorgen, daß die Arkonplaneten entvölkert werden. Das warst doch du!"
    Starr vor Entsetzen hörte Dilja Mowak zu. Dieser Patriarch und seine „saubere" Schwester mußten psychisch förmlich zerfressen sein, daß sie dermaßen gefühllos über die geplante Ausrottung von Millionen Arkoniden reden konnten - und im gleichen Atemzug Familiensinn heuchelten.
    Sie kontrollierte, ob das Gespräch vom Datenträger aufgezeichnet wurde. Alle Anzeigen stimmten. Grimmig dachte die Oxtornerin, daß das satanische Geschwisterpaar sich mit den bisherigen Aussagen schon genug belastet hatte, um ihm den Prozeß zu machen.
    Doch sie verfolgte es weiter, denn sie wollte noch mehr über den verbrecherischen Plan erfahren.
    Tatsächlich diskutierten Poppan und Uronga ungeniert über die Einzelheiten ihres Vorhabens, das infolge der Hyperraum-Parese stark abgespeckt worden war.
    Die Hanse-Spezialistin erfuhr, daß der ursprüngliche Plan folgendermaßen aussah: Die CHAL-NEZRA sollte im Überlichtflug direkt ins Arkon-System vorstoßen und mit Hilfe von wahllos abgefeuerten Gravitationsbomben Angst und Schrecken verbreiten.
    Ihre Auftraggeber hatten ihnen versichert, daß die arkonidische Systemverteidigung kurzfristig zusammenbrechen würde - und Dilja mußte einsehen, daß diese Möglichkeit tatsächlich bestanden hatte.
    Danach hätte die CHAL-NEZRA nur Sekunden gebraucht, um mit Hilfe des von der Blauen Legion installierten XDTransponders und der beigefügten Justierungsdaten sämtlicher arkonidischer Großtransmitter den eigentlichen Schlag zu führen.
    Den Enthauptungsschlag, denn er hatte das Haupt des Imperiums abschlagen sollen!
    Es war vorgesehen gewesen, den XD-Transponder auf die Transmitter der beiden Arkonwelten zu justieren und über diese stehende Verbindung die Seuchenerreger materialisieren zu lassen. Beigefügte, relativ schwache Nukleonsprengsätze hätten anschließend die Transmitterkuppeln zerstört und die Virenwolken weit in die Atmosphäre verstreut.
    Die Hanse-Spezialistin war fassungslos gewesen, als sie alle diese Aussagen gehört hatte.
    Die Akonen, beziehungsweise ihre revanchistischen Kreise in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, hätten es demnach in Kauf genommen, dass beide Arkonplaneten total entvölkert wurden.
    Sie waren potentielle Massenmörder, die vor ein galaktisches Kriegsverbrecher-Tribunal gestellt gehörten.
    Aber sie waren durch ihren Fanatismus auch blind für Realitäten geworden.
    Denn andernfalls hätten sie wissen müssen, wie alle Arkoniden außerhalb der zweiten Toten Zone und alle übrigen galaktischen Völker auf einen solchen feigen Massenmord reagieren würden.
    Mit einem engeren Zusammenschluß, mit der Kriegserklärung an das Akonische Sternenreich und mit massiver bewaffneter Vergeltung.
    Bis es kein akonisches Sternenreich mehr gab.
    Und wieder einmal hätte das Volk für die Dummheit, den Großmachtwahn und die Greueltaten einer gewissenlosen Clique die Rechnung bezahlen müssen: mit Milliarden Toten, mit Hunderten verwüsteter Planeten und dem Niedergang vieler Zivilisationen, die vorher zu großen Hoffnungen berechtigt hatten.
    Die Oxtornerin fragte sich, ob die Verursacher der Toten Zone, wenn es denn solche Verursacher gab, mit diesem Mittel eingegriffen hatten, um die Zivilisation der Milchstraße vor den apokalyptischen Reitern zu bewahren.
    Aber ob ja oder nein, in dieser Hinsicht war die Hyperraum-Parese ein Segen gewesen, denn sie hatte verhindert, daß der XD-Transponder des Springerschiffs eingesetzt wurde.
    Dennoch war die Lage äußerst bedrohlich, denn die CHALNEZRA trug noch immer dieselben Massenvernichtungsmittel an Bord - und sie steuerte auf Arkon I.
    Aus den Gesprächen des Geschwisterpaars ging auch hervor, wie der in aller Eile geänderte Plan aussah.
    Durch Bestechung zweier Handels-Koordinatoren auf Arkon II hatte Poppan erreicht, daß das dortige Handelsministerium die CHAL-NEZRA charterte. Auf Arkon II lagerten nämlich Vorräte und Luxusartikel, die noch vor dem Zusammenbruch aller 5-D-Technik von der Administration des Hügels der Weisen bestellt worden waren.
    Infolge der Hyperraum-Parese war die Sendung liegengeblieben. Der verfügbare Frachtraum war für Notfalleinsätze gebraucht worden.
    Poppan und Uronga hatten vor, die Container mit diesen Gütern mit den Erregern der

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