Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1641 - Symbiose

Titel: 1641 - Symbiose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vor sich, wie sie unruhig wurden. Auf der rechten Seite lagen die halbtoten Ennox, und als er sich umdrehte, sah er seine Begleiter am Boden ausgestreckt und träumen. Sie lagen da wie Lämmer, die darauf warteten, einer wunderbaren Gottheit geopfert zu werden. „Was ...", stammelte Rhodan. „Was ist denn ...?"
    „Wenn du dir immer noch keinen Reim darauf machen kannst", erwiderte Philip, „dann sag' ich es dir. Ihr seid den Ungeheuern geradewegs in die Falle gelaufen. Ich sagte doch, sie kontrollieren den ganzen Planeten und alles, was auf Falh lebt. Von ihren Möglichkeiten kannst du dir gar keine Vorstellung machen. Sie haben euch mit winzigen Lebewesen infiziert, die auf der Haut wachsen und euch weiter beeinflussen. Selbst dich haben sie in eine Traumwelt stürzen lassen, weil die Falahs euch ihrer Welt ebenso einverleiben wollen wie meine 250 Artgenossen. Chef, komm zu dir! Du bist mentalstabilisiert, soviel weiß ich längst.
    Aber die Mikroben sind keine Hypnos. Sie setzen die Befehle der Falahs anders um ... vielleicht chemisch beim Hautkontakt. Juckt es? Das geschieht dir recht. Du siehst aus wie mit einem tierischen Sonnenbrand. Dein Zellaktivator neutralisiert das Psychogift, aber er scheint nicht schnell genug nachzukommen. Ich schlage vor ..."
    „Warte!" Perry Rhodan hielt ihm den Mund zu. Er hatte Kopfschmerzen, seine Gesichtshaut juckte mörderisch, aber sein Verstand klärte sich. Er dachte daran, den SERUN zu schließen, doch das hätte bei den Parasiten, die ihm bereits auf der Haut saßen, nicht viel genützt. Es gab jetzt nur einen Weg - solange er noch klar denken konnte. Und als er sah, wie die Falahs sich langsam näherten und die Pflanzenmassen rings um die Lichtung sich wieder drohend in Bewegung setzten, begann er zu ahnen, daß es zum Kampf kommen und um Minuten gehen würde.
    Selbstvorwürfe waren jetzt fehl am Platz. Rhodan wußte nicht, wie er so schnell und so einfach in den Bann eines fremden Willens geraten konnte, aber auch das nachzufragen, war pure Zeitverschwendung. Genau wie es verlorene Zeit gewesen wäre, die Begleiter wachrütteln zu wollen.
    Perry Rhodan stellte erleichtert fest, daß er auf Anhieb Kontakt mit der Korvette erhielt, und forderte fünfzig Mann an, die herunterkamen und die Träumenden zum Schiff zurückholen sollten. Wer dazu nicht gebraucht wurde, sollte schon einmal damit beginnen, die 250 Ennox aus ihren Symbiosesärgen zu befreien. Er wies ausdrücklich darauf hin, daß die SE-RUNS auf gar keinen Fall geöffnet werden durften, und hoffte, daß die Ennox die Trennung von ihren Symbionten überlebten. „Das alles hättest du dir ersparen können, wenn du auf mich gehört hättest!" warf Philip ihm vor. „Sie sind Ungeheuer, diese Falahs. Der ganze Planet ist ein Ungeheuer."
    „Nein", erwiderte Rhodan. „Das glaube ich nicht."
    Im nächsten Moment war er bereit, seine Worte zurückzunehmen.
    Ein gellender Schrei ließ ihn herumfahren. Mariaan ten Segura hatte neben den anderen Eingelullten gelegen, still und reglos, die Augen geschlossen. Ein krebsrotes Geschwulst breitete sich über ihre ganze linke Wange aus. Aber das war es nicht, was Rhodan entsetzte.
    Plötzlich drängten Dutzende von meterhohen Pflanzen auf die Lichtung. Sie liefen auf Tentakeln und schwangen die Fangarme, die sie nicht zum Laufen brauchten, schwirrend durch die Luft. Sie sahen aus wie gezüchtete pflanzliche Kampfmaschinen.
    Perry Rhodan kam ins Schwitzen, als er sah, wie eines der Monstren Mariaan erreicht hatte und seine Tentakel um ihren Körper legte. Es riß sie in die Höhe. Die Akonin erwachte aus ihrer Trance und schrie ihre Todesangst in die Welt hinaus, die alles Paradiesische verloren hatte.
    Die Falahs schwangen ihre Vorderkörper wild hin und her. Es sah aus, als gäben sie einer plötzlich entfesselten Natur den Takt an, wie sie sich auf die Eindringlinge zu stürzen hatte.
    Sie mußten auf eine Weise, die Rhodan noch nicht beschreiben konnte, genau mitbekommen haben, was er an die Korvette hochgefunkt hatte.
    In diesen Sekunden regneten die ersten bewaffneten Männer und Frauen aus dem Beiboot auf die Lichtung herab.
    Perry Rhodan hatte verhandeln wollen. Er hatte gehofft, sich mit den Falahs hinsichtlich der 250 Ennox arrangieren zu können. Jetzt fragte er sich, wann seine Beeinflussung überhaupt begonnen hatte.
    Aber dafür war jetzt keine Zeit mehr. Er sah Mariaan ten Segura in den Fängen der großen Pflanze, die sie langsam zu ihrem Zentrum führte.

Weitere Kostenlose Bücher