1642 - Der Planet der Ennox
heim." Seine Stimme wurde beschwörend, er hob die Hände. „Tut euch und uns diesen Gefallen, bitte. Es war vereinbart, daß ihr die Position unserer Welt erfahrt, sonst nichts. Ihr kennt sie nun, also laßt uns in Frieden und gebt endlich Ruhe."
„Dies ist nicht eure Welt", erwiderte Perry Rhodan nur.
Er drehte sich von Philip weg und benannte die Männer und Frauen, die er in einer Stunde zu einer Lagebesprechung in einem Konferenzraum erwartete.
Dann begab er sich in seine Kabine, ohne eine weitere Erklärung abzugeben.
Mariaan ten Segura erschien in einer leichten Bordkombination. Die akongeborene, inzwischen jedoch längst im Hoheitsgebiet der LFT lebende und tätige, attraktive Cheftechnikerin hatte um ein Gespräch unter vier Augen gebeten.
Perry Rhodan glaubte zu wissen, daß sie trotz ihrer Aussprache immer noch unter dem Wahnsinn litt, den die Akonen unter Führung der Blauen Schlange in der Milchstraße inszenierten.
Sie wollten die Macht Arkons brechen und endlich wieder zu einer der führenden Kräfte in der Galaxis werden - wenn nicht zur mächtigsten Gruppe überhaupt.
Mariaan hatte blaue Augen und langes, schwarzes Haar, das bis auf die Schulterblätter reichte. Sie war 1,80 Meter groß und wirkte kräftig, ihr Gang federnd. Seit nun fast drei Jahren gehörte sie zur Stammbesatzung der ODIN.
Perry Rhodan empfing sie in seiner Kabine und bot ihr Getränke an. Sie setzte sich und ließ sich von einem Servo das Gewünschte bringen. Rhodan und sie tranken sich zu. Dabei konnte er nicht ganz verbergen, daß er mit seinen Gedanken woanders war. „Was gibt es, Mariaan?" fragte er und gab sich alle Mühe, sich auf sie einzustellen. „Es hat doch nichts mehr mit der Blauen Schlange und deinen Selbstvorwürfen zu tun, oder?"
Mariaan schüttelte den Kopf und lachte. Es wirkte etwas verkrampft. „Das ist vorbei", sagte sie. „Mach dir deshalb keine Sorgen mehr. Ich habe auch mit den anderen darüber gesprochen. Es war wirklich alles nur Einbildung."
„Aber?"
„Es ist wegen der Ennox", sagte Mariaan. „Und wegen dir. Du hast mir geholfen, als ich mich allein gelassen fühlte. Vielleicht kann ich mich jetzt revanchieren, Perry. Denn ich glaube, daß du dich in etwas verrennst. So wie du vorhin Philip behandelt hast, so ... kennt man dich gar nicht. Ich meine, die Ennox gehen uns alle gewaltig auf die Nerven, aber dein Auftritt, als du von Enno lzurückgekehrt warst, der war erschreckend."
Rhodan nahm einen Schluck und sie schweigend an, bis sie wegblickte. Dann nickte er. „Ich kam euch vor wie der Elefant im Porzellanladen", stellte er fest. „Was?" fragte sie verständnislos.
Er lachte und winkte ab. „Früher benutzte man diesen Vergleich für jemanden, der irgendwo auftaucht und dabei soviel Schaden anrichtet, wie er nur kann - aber ohne es wirklich zu wollen. Was ich mit Philip mache, ist allerdings gewollt. Es fällt mir nicht leicht, Mariaan, so grob zu ihm zu sein. Aber er muß irgendwann einmal die Nerven verlieren und sich verraten."
„Und außerdem glaubst du wirklich, daß er dich ... daß er uns verladen hat, oder?"
„Natürlich", bestätigte er. „Das ist inzwischen meine volle Überzeugung. Ich werde deshalb auf der angesetzten Besprechung vorschlagen, einige bestens ausgerüstete Beiboote zu verschiedenen Punkten von Enno lzu schicken. Wir werden den Planeten nach allen Regeln der Kunst durchleuchten und, wenn nötig, förmlich umkrempeln. Und wir werden solange bleiben, bis wir etwas gefunden haben."
„Du warst doch dort, Perry", seufzte Mariaan. „Und von der ODIN aus hätten wir sogar einen alten Taschenrechner entdeckt, wenn es ihn irgendwo gäbe. Aber es gibt nichts auf Enno 1."
„Es muß etwas geben. Und wenn wir es mit den Augen nicht sehen, dann werden wir es auf andere Weise sichtbar machen.
Enno lbirgt ein Geheimnis. Sonst würde Philip es nicht so eilig haben, uns nach Hause zu schicken. Wir werden es lösen, Mariaan. Ich hoffe, auf Enno leine Spur zu finden, die uns zu anderen Welten führt, auf denen tatsächlich Ennox leben.
Hältst du mich jetzt für besessen?"
„Willst du eine ehrliche Antwort hören, oder soll ich mit >nein< antworten?"
Er lächelte und schüttelte den Kopf. „Drück mir die Daumen, daß ich recht behalte. Es wäre für uns alle wichtig. Und sollte ich mich irren, dann war unser langer Flug umsonst, und wir beginnen wieder bei Null."
„Er war nicht ganz umsonst", erinnerte sie ihn. „Wir haben 250 Ennox gerettet."
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