Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1644 - Sturm auf Wanderer

Titel: 1644 - Sturm auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bedankte sie sich. „Die Automatenkost hängt mir tatsächlich zum Hals raus."
    Ihre Schwester erklärte ihr die verschiedenen Speisen und legte ihr einige Teile sogar selbst auf den Teller. Sie war wie verwandelt, ganz so, als habe sie ihr die Manipulation des Roboters Accoma nie übelgenommen. „Es wird dich freuen zu hören, daß ich im Sektor Wanderer bereits die Weichen für unseren Coup gestellt habe", sagte Alnora Deponar, als sie zu essen begannen. „Wie soll ich das verstehen?" fragte Henna. „Durch unsere Agenten habe ich unter den Jägern der Unsterblichkeit ein Gerücht verbreiten lassen", erläuterte die Blaue Schlange verschmitzt lächelnd. „Damit bereite ich uns den Boden."
    „Was für ein Gerücht?"
    Alnora Deponar schüttelte lächelnd den Kopf. „Das wirst du vermutlich früh genug erfahren."
    Henna legte das Besteck zur Seite. „Was soll diese Heimlichtuerei?" Ihre Stimme wurde plötzlich scharf und fordernd. „Wenn du willst, daß ich an deiner Seite nach Wanderer gehe, dann sei bitte etwas offener zu mir."
    Ihre Klonschwester blickte sie verblüfft an. Mit einer derartigen Wandlung hatte sie offenbar nicht gerechnet. „Ich kann und will dir nicht alles sagen", erwiderte sie nach kurzer Überlegung. „Immerhin sollst du wissen, daß die Jäger der Unsterblichkeit auf Abruf bereitstehen für den Sturm auf Wanderer!"
    „Sturm auf Wanderer?"
    „Das ist die Aktion, die ich inszenieren werde, Schwesterchen!"
    Henna blickte ihre Schwester an. Dabei entdeckte sie etwas in ihren Augen, was ihr einen Schauder des Entsetzens über den Rücken jagte. Ihr wurde klar, daß Alnora die Jäger der Unsterblichkeit nur aus einem einzigen Grund in den Sturm auf Wanderer einbeziehen wollte. Sie sollten ihr als Kanonenfutter dienen!
    Sie wollte Dutzende von Männern und Frauen opfern, weil sie meinte, nur dadurch ihr Ziel erreichen zu können. „Warum ein Sturm?" fragte sie. „Ganz einfach", antwortete Alnora. „Weil uns eine Wachflotte unter Ronald Tekener und Michael Rhodan im Wege steht. Sie wird uns daran hindern, nach Wanderer vorzustoßen."
    „Und um dieser Wachflotte die Wirkung zu nehmen, willst du die Jäger der Unsterblichkeit in den Tod schicken!"
    „Nein", log Alnora Deponar, und wer sie nicht so gut kannte wie ihre Klonschwester, hätte ihr wohl ohne weiteres geglaubt. „Sie alle haben die gleiche Chance wie wir, unsterblich zu werden. Außerdem sollen sie die Wachflotte nur ablenken, nicht aber mit ihr kämpfen."
    „Ich verstehe."
    Henna Zarphis nahm das Besteck wieder auf, um etwas Gemüse zu essen. Sie äußerte sich lobend über den Genuß und trank auch ein Glas Wein vom Planeten Veryn. Sie war vorsichtig genug, vom Thema abzulenken. Zugleich dachte sie darüber nach, ob es überhaupt richtig war, auf dem Planeten Veryn zu fliehen und den weiteren Ereignissen ihren Lauf zu lassen.
    Mußte sie nicht vielmehr versuchen, die sich anbahnende Tragödie zu verhindern? Mußte sie Tekener und Rhodan nicht Informationen zukommen lassen, wenn sich die Möglichkeit dazu bot?
    Sie blickte Alnora Deponar einige Male prüfend an, wenn sie glaubte, daß ihre Klonschwester es nicht merkte.
    Die Unsterblichkeit war für Alnora zur fixen Idee geworden.
    Sie hatte sich mehr und mehr in sie verrannt, so daß sie nun vollkommen von ihr beherrscht wurde und ihre Denkprozesse immer irrationaler werden ließ. Henna mochte nicht ausschließen, daß ihre Klonschwester bereits zu Wahnvorstellungen neigte.
    Nur weiter so! dachte sie. Je mehr du dich in diese Idee hineinsteigerst, desto größer werden meine Chancen für die Flucht!
    Ein Signal ertönte, und mit einem Handzeichen öffnete Alnora Deponar die Tür. Ein weißhaariger Akone trat ein. „Einaar Yan?" fragte die Herrin der MAGENTA erstaunt. „Was führt dich zu mir? Möchtest du mit uns essen?"
    „Danke", erwiderte er. „Es wäre mir bereits eine große Ehre, wenn ich an deinem Tisch Platz nehmen dürfte."
    „Bitte", forderte sie ihn auf. „Ich bestehe aber darauf, daß du wenigstens etwas Obst ißt."
    Er setzte sich, nahm eine Frucht und biß davon ab. „Ich habe leider keine guten Nachrichten für dich", eröffnete er ihr. „Was ist los?" rief sie. „Kannst du nicht alle Reparaturen ausführen?"
    „Darum geht es nicht", entgegnete er vorsichtig. Unsicher blickte er Henna Zarphis an. Er wußte sie nicht einzuordnen. „Es betrifft unser aller Sicherheit."
    „Heraus damit!" Alnora Deponar sprang auf und packte ihn an den Aufschlägen

Weitere Kostenlose Bücher