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1644 - Sturm auf Wanderer

Titel: 1644 - Sturm auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgemacht, die er als Spiegelgeborene definierte.
    Michael Rhodan und der Galaktische Spieler wollten mehr wissen. Deshalb hatten sie sich entschlossen, in unmittelbarer Nähe von Wanderer nachzusehen. Die PLEASURE bot sich als Ort für ihre Nachforschungen an.
    Der Kugelraumer schwebte in einen Hangar, und Sekunden später schon zeigte der Syntron an, daß eine direkte Verbindung von einer Schleuse zu einem der Zugänge von PLEASURE geschaffen worden war. Sie konnten das Raumschiff verlassen.
    Michael Rhodan stand auf und ließ seine Hand kurz über die linke Brustseite gleiten. Er spürte die Kombiwaffe in seiner Blusentasche. Sie war klein und flach, verfügte aber über fast die gleiche Leistung wie die Strahler, die zum Teil noch im militärischen Bereich eingesetzt wurden.
    Als die beiden Männer wenig später durch die Schleuse gingen, betraten sie die flimmernde, glitzernde und lärmende Kunstwelt von PLEASURE, in der - angefangen von den großen Spieltischen und den charmant lächelnden weiblichen Robotern bis hin zum kleinsten Aufkleber an Fenstern oder Türen der verschiedenen Geschäfte, Salons, Restaurants oder kleinen Verkaufsständen - alles nach verkaufspsychologischen Gesichtspunkten ausgerichtet war und nur dem einen Ziel diente: dem Besucher möglichst viel Geld aus der Tasche zu locken, und das in möglichst kurzer Zeit, um den nachdrängenden Gästen Platz zu machen.
    In den breiten Passagen wimmelte es von Gästen aus allen Teilen der Galaxis. Alle ließen sich einfangen von der perfekt gemachten Unterhaltungsmaschinerie, und niemand schien sich daran zu stören, daß buchstäblich jede Einrichtung in irgendeiner Weise mit einem Spiegel in Verbindung gebracht wurde.
    Es gab den Spiegelsalon, die Spiegelsauna, die Restaurants Spiegel, Doppelspiegel oder Multispiegel, die Boutique Spiegel und zahllose andere Einrichtungen, die auf diese Weise daran zu erinnern versuchten, daß sie alle schließlich aus dem einzigen Zweck im Aphel von Pluto waren, weil es schließlich um die Spiegelgeborenen und die Verleihung der Unsterblichkeit ging.
    Was sich nicht in Verbindung mit Spiegel bringen ließ, suchte die Assoziation mit Unsterblichkeit So gab es den Salon der unsterblichen Liebe, die Sauna der Unsterblichkeit, das Medo-Zentrum Doktor Unsterblichkeit und ähnliche Einrichtungen. „Fehlt eigentlich nur noch das Kulturzentrum Geballte Geschmacklosigkeit", spottete Michael Rhodan, als sie sich durch die Menge schoben. „Sonst ist alles da."
    Der Galaktische Spieler blieb neben einer leuchtenden Säule stehen. Er deutete zum Eingang eines Spielsalons, in dem wie aus dem Nichts heraus ein bärtiger, blonder Mann erschienen war. „Unser Freund Baidur, der Ennox", sagte Michael Rhodan überrascht. „Ich hätte nicht gedacht, daß er sich noch einmal blicken läßt. Er war seit Wochen nicht mehr da."
    „Die Ennox haben sich überhaupt rar gemacht", stellte der narbengesichtige Tekener fest. „Es sieht fast so aus, als hätten sie das Interesse an uns verloren."
    Niemand konnte erklären, was die Ennox verändert hatte. Sie tauchten immer seltener auf und verweigerten mehr und mehr die Zusammenarbeit mit den Terranern. Kaum einer von ihnen war bereit, Botendienste zu leisten, und seien sie auch noch so wichtig, in der Toten Zone oder sonstwohin. Kam man auf galaktische Politik zu sprechen, winkten sie ab oder zogen sich sofort zurück.
    Ronald Tekener überquerte den Gang zwischen den Geschäften und Salons und ging zu dem Ennox. „Hallo, Baidur", begrüßte er ihn. „Hi, Narbengesicht", erwiderte der Ennox den Gruß. „Du siehst aus, als wärst du mit der Nase in einen Kuhfladen gefallen."
    „Das ist nichts Neues", entgegnete Tekener. „Die Narben sind ein Erbe meines Besuchs auf dem Planeten Lashat. Ich wollte einen Traumkäfer von dort holen und habe mich dabei infiziert."
    „Deshalb siehst du genauso aus wie ich gesagt habe." Baidur verzog keine Miene. „Außerdem stehst du im Licht. Ich kann nichts sehen."
    „Was ist los, Baidur?" fragte Tekener. „Wir haben uns immer gut verstanden. Weshalb bist du sauer auf mich?"
    „Bin ich nicht", behauptete der Ennox. „Wieso sollte ich sauer sein? Ich hab' bloß keine Lust, mich mit dir zu unterhalten. Mit dir oder irgend jemanden. Das hat nichts mit dir zu tun."
    Von einer Sekunde zur anderen verschwand er. „Sie sind zänkisch geworden", stellte Michael Rhodan fest, der sich zu ihm gesellt hatte. „Nörgelnde Kiebitze sind sie, weiter

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