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1644 - Sturm auf Wanderer

Titel: 1644 - Sturm auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tastete Michael Rhodan sich an die Frage heran, die ihn beschäftigte, und schließlich stellte er sie: „Die Ruhe vor dem Sturm scheint vorbei zu sein. Wieso eigentlich?"
    „Du weißt es wirklich nicht?" Cläre lächelte verschmitzt. „Wir haben versucht, die Information geheimzuhalten, und es ist uns anscheinend gelungen. Vor etwa einem Monat sind einigen Jägern auf verschiedenen Frequenzen Nachrichten zugegangen, die von ES gekommen sind."
    „Wir glauben jedenfalls, daß sie von ES sind", schränkte einer der anderen ein. „Wie auch immer", rief Cläre voller Eifer. Er wollte sich die Wortführung nicht wegnehmen lassen. „In der Nachricht heißt es, daß sich Mitte Juni die Tore Wanderers für all diejenigen öffnen werden, die glauben, ein Anrecht auf die Unsterblichkeit zu haben. Sie erhalten die Chance, ihre Ansprüche ES gegenüber zu begründen und sich in entsprechenden Tests für die Unsterblichkeit zu bewähren."
    „Am Ende dieses Ausleseverfahrens werden allerdings nur die beiden Spiegelgeborenen übrigbleiben", fügte ein anderer hinzu. „Klar, das war uns allen von Anfang an bekannt", betonte Cläre. „Mitte Juni", wiederholte Alpar, ein junger, hagerer Mann mit dunklen, sentimentalen Augen. „Das ist jetzt!"
    „Es kann also jeden Tag losgehen", stellte Hark fest, ein kleiner, drahtig wirkender Jäger mit fliehender Stirn und ungewöhnlich weit auseinanderstehenden Augen. „Deshalb sind wir alle unruhig. Die Ruhe vor dem Sturm ist vorbei, nun muß endlich der Sturm kommen!"
    Mike fragte noch einmal nach, erhielt aber keine weiteren Informationen. Mehr wußten die Männer in der Bar auch nicht. „Werdet ihr uns daran hindern, nach Wanderer zu gehen?" fragte Alpar. Er blickte Michael geradezu flehend an. „Wir kennen ES schon sehr lange", erwiderte der Unsterbliche. „ES verhält sich selten so, wie wir es erwarten, und ist gerade dadurch auf irgendeine Weise auch wiederum berechenbar. Ein Sturm auf Wanderer paßt nicht zu ihm."
    „Du hast selbst gesagt, daß ES sich anders verhält als wir erwarten", betonte Hark. „Richtig", stimmte Michael zu. „Dennoch gibt es gewisse Dinge, die ich ES niemals zutrauen würde. Und eines davon ist, einen Sturm auf Wanderer zu provozieren."
    „Werdet ihr uns daran hindern?" fragte Alpar erneut. „Das kann ich dir nicht beantworten", sagte Michael Rhodan. „Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Wenn wir aber versuchen sollten, euch daran zu hindern, dann werden wir sehr gute Gründe dafür haben."
    „Ihr wollt keine weiteren Unsterblichen in euren Club aufnehmen", vermutete Hark. „Es ist kein Club, und wir haben nicht über seine Mitglieder zu bestimmen", entgegnete Michael. „Das ist ja eben der Punkt, um den es geht. ES allein entscheidet und niemand sonst."
    Er ging zu anderen Themen über, trank noch ein Bier mit ihnen und zog sich dann zurück.
    Er traf Tekener vor dem Spielsalon. Der Lächler zeigte ihm einen Chip. „Wie langweilig", sagte Michael Rhodan. „Du hast schon wieder gewonnen."
    „Es war ein harter Kampf!" Tekener schien erschöpft zu sein. „Ich habe selten einen so guten Gegenspieler gehabt."
    Sie kehrten in den Kugelraumer zurück, und auf dem Weg dorthin unterrichtete Rhodan Tek, was er herausgefunden hatte. „Gratuliere!" Der Galaktische Spieler gab neidlos zu, daß er den erfolgreicheren Weg gewählt hatte. „Ich hätte mir denken können, daß es einen Auflauf gibt."
    „Und was sagst du zu der Nachricht von ES?"
    Ronald Tekener ließ sich noch einmal wiederholen, was Cläre erzählt hat. Anschließend dachte er darüber nach, bis sie die Zentrale des Kugelraumers erreicht hatten. „Eigentlich klingt dieser Aufruf nicht nach ES", bemerkte er. „Und mir scheint, er steht auch im Widerspruch zu dem früheren Standpunkt der Superintelligenz, daß nur die Spiegelgeborenen nach Wanderer kommen dürfen."
    „Eben", erwiderte Michael Rhodan. „Die Aussage war ganz klar. Nur die Spiegelgeborenen und niemand sonst. Ich erinnere mich nicht daran, daß ES jemals so einen Sturm auf Wanderer zugelassen hat."
    „Könnte es sein, daß sich irgend jemand einen Scherz erlaubt hat?" fragte Tek. „Es wäre ein wahrhaft übler Scherz!"
    „Das kann man wohl sagen. ES wird jeden gnadenlos hinauswerfen, der ungebeten auf Wanderer erscheint."
    „Das ist ziemlich sicher. Nur die Spiegelgeborenen werden einen angenehmen Aufenthalt haben, für alle anderen könnte es ein sehr böses Erwachen geben." Michael Rhodan ließ sich in

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