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1644 - Sturm auf Wanderer

Titel: 1644 - Sturm auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich habe nur etwas Durst, und wie du siehst, habe ich getrunken." Sie zeigte auf den halbvollen Becher, der vor ihr auf dem Tisch stand. „Wir möchten uns bedanken", sagte Michael. „Ohne dich wären wir mit der MAGENTA untergegangen."
    „Ich war von der Sache der Blauen Legion überzeugt", entgegnete sie, „und ich meine auch jetzt noch, daß uns Akonen eine bedeutendere Rolle in der Milchstraße zusteht."
    „Jedes Volk kann sich im Rahmen der Gesetze frei entwickeln", betonte der Galaktische Spieler. „Auch die Akonen."
    „Ich will nicht darüber diskutieren. Ich möchte nur klarstellen, daß ich mich nicht mehr der Blauen Legion zugehörig empfinde. Der Verrat Alnoras hat mir die Augen geöffnet. Es ging ihr nicht um Akon, sondern nur um die eigene Macht."
    „Davon sind wir schon lange überzeugt. Wo sind Alnora Deponar und Henna Zarphis? Und was hat sich an Bord der MAGENTA abgespielt?"
    „Die Bordsyntronik der MAGENTA hat ausgesagt, daß Alnora Henna Zarphis in den Transmitter gestoßen hat und ihr dann gefolgt ist. Der Transmitter war auf die EIDOLON justiert. Sie müßten also beide auf Wanderer sein."
    Sie berichtete, was sich in den letzten Tagen an Bord der MAGENTA abgespielt hatte. Sie wußte nicht alles, doch konnte sie immerhin deutlich machen, daß Henna Zarphis seit vielen Monaten als Gefangene auf der MAGENTA gelebt hatte und dem Psychoterror von Gendal Jumphar ausgesetzt gewesen war. „Alnora und Henna sind Klonschwestern", schloß sie. „Deshalb war Alnora davon überzeugt, daß sie Spiegelgeborene und somit diejenigen sind, die ES zu sich gerufen hat, um ihnen die Unsterblichkeit zu verleihen.
     
    7.
     
    Henna Zarphis kroch sofort vom Transmitter weg, als sie auf der EIDOLON materialisiert war, jenem 100-Meter-Kugelraumer, mit dem der erste Sturm der Jäger der Unsterblichkeit auf Wanderer gestartet worden und der auf der Oberfläche der Kunstwelt zurückgeblieben war. Vergeblich sah sie sich nach einer Waffe um. Es befand sich nichts außer dem Transmitter in dem Raum, in dem sie angekommen war.
    Zwei Schotte führten auf Gänge hinaus. Sie standen offen. In einem Gang lagen eine alte Jacke und eine leere Bierdose auf dem Boden.
    Sie wußte, was das zu bedeuten hatte. Jäger der Unsterblichkeit waren vor ihr angekommen und hatten den Raum sofort verlassen, um nach draußen in die künstliche Welt von Wanderer zu gehen.
    Henna massierte das paralysierte Bein, konnte damit die Lähmung jedoch nicht überwinden. Sie gab auf, als sie Alnora aus dem Transmitter kommen sah. „Hallo, Kleines", sagte ihre Klonschwester. „Wie ich sehe, bist du gut angekommen."
    Alnora Deponar ging zu ihr, ließ sich in die Hocke sinken und drückte ihr eine kleine Ampulle ans Bein. Henna verspürte ein unangenehmes Brennen, dann kehrte das Leben in ihr Bein zurück. Die Muskeln zuckten unkontrolliert, und sie ließ sich schmerzgepeinigt auf den Rucken sinken, bis die Lähmung nach einigen Sekunden vorbei war und sie aufstehen konnte. „Danke", lächelte Alnora. „Du wolltest dich bei mir bedanken.
    Oder nicht?"
    Henna beachtete sie nicht, sondern ging schweigend auf einen der Gänge hinaus. Ihre Schwester folgte ihr, nachdem sie den Transmitter einen syntronischen Chip entnommen hatte und somit dafür sorgte, daß er ohne ihre Zustimmung nicht mehr in Betrieb genommen werden konnte. Niemand konnte ihnen jetzt noch auf dem Weg über den Transmitter folgen, und keiner konnte Wanderer auf diesem Weg verlassen. „Es hat keinen Sinn, wenn wir uns zanken", bemerkte Alnora. „Wir sind auf Wanderer, und jetzt zählt nur noch die Auseinandersetzung mit ES. Dir dürfte klar sein, daß viel auf dem Spiel steht."
    Henna Zarphis betrat eine der Messen der EIDOLON und nahm sich ein Getränk und eine Kleinigkeit zu essen aus dem Automaten. „Wo ist ES?" fragte sie. „In der Maschinenstadt", erwiderte Alnora Deponar, die froh war, endlich eine Antwort zu erhalten. Sie setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. „Wir nehmen einen Gleiter und fliegen kreuz und quer über die Landschaft, bis wir die Maschinenstadt gefunden haben. Wahrscheinlich hilft ES uns, so schnell wie möglich ans Ziel zu kommen."
    Henna zuckte mit den Achsein. „Wir werden sehen."
    Als auch Alnora Deponar sich etwas zu essen und zu trinken holte, verließ sie die Messe. Ihre Schwester folgte ihr, wobei sie hastig ein paar Bissen hinunterschlang. „Nun warte doch", rief Alnora. „So eilig wird ES es schon nicht haben, uns die Unsterblichkeit

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