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1644 - Sturm auf Wanderer

Titel: 1644 - Sturm auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einaar Yan, Kommandant des Stützpunktes. Wir sind vorbereitet. Die angesprochenen Reparaturarbeiten können abgewickelt werden."
    „Habt ihr andere Raumschiffe geortet?" fragte Gendal Jumphar. „Sind wir allein im Sonnensystem?"
    „Kein Grund zur Aufregung", erwiderte Yan. Er hatte einen kleinen, spitzen Mund, und sein Gesicht wirkte noch spitzer, als er lächelnd die Lippen hochzog und die leicht vorspringenden Zähne entblößte. Er schien die Sorge des Kommandanten nicht verstehen zu können. „Hier hat sich seit Jahren kein anderes Raumschiff blicken lassen. Wir hatten keinerlei Kontakt nach außen."
    „Wie es euch befohlen war", bemerkte Alnora Deponar. „Richtig." Seine Augen weiteten sich für einen kurzen Moment, als er das Gesicht der Blauen Schlange sah, das bei ihren Worten von der Syntronik eingeblendet wurde. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, daß die Oberkommandierende der Organisation an Bord der MAGENTA war.
    Die junge Frau sah, wie sich die Hände des Kommandanten entspannten. Sie lagen auf den Lehnen seines Sessels. Die bis dahin leicht gekrümmten Finger streckten sich aus.
    Auch sie fühlte eine deutliche Erleichterung.
    Veryn war der neunte Stützpunkt, den sie in den letzten Wochen angeflogen waren. Jedesmal waren sie dort von angreifenden Raumschiffen der Kosmischen Hanse vertrieben worden, bevor sie Reparaturen hatten vornehmen oder die Vorräte auffüllen können.
    Veryn war ihre letzte Chance. Bei einer weiteren Störung wurde ihre Operationsfähigkeit deutlich eingeschränkt.
    Alnora Deponar preßte die Lippen zusammen. Sie war am Tiefpunkt ihrer Karriere angekommen. Jetzt war sie gezwungen, Risiken einzugehen, denen sie unter anderen Umständen aus dem Wege gegangen wäre.
    Sobald die Reparaturarbeiten begonnen hatten, konnte die MAGENTA nicht mehr starten. Griff dann die Kosmische Hanse an, war sie verloren.
    Die Akonin verschwendete keinen Gedanken an die Beiboote der MAGENTA oder die Kleinraumer des Stützpunkts. Mit ihnen konnte sie eventuellen Angreifern nicht entkommen.
    Eine Flucht wäre von vornherein aussichtslos gewesen. „Ich komme mir vor wie in einer Falle", sagte sie leise. „Verdammt, eine solche Situation kann uns das Genick brechen."
    „Wird es aber nicht", erwiderte Gendal Jumphar. Er lenkte das Raumschifftiefer in die Schlucht hinein und ließ es auf mächtigen Antigravfeldern in einen Hangar gleiten. „In diesem Versteck kann man uns nicht orten. Schwierig könnte es nur werden, wenn es Verräter gibt."
    „Wir werden die Augen offenhalten", versprach sie. „Wir vertrauen niemandem."
    Die Syntronik übernahm die restliche Arbeit. Sie überwachte die verschiedenen Systeme des Raumschiffes und schaltete alle Aggregate aus, die zum Triebwerksbereich gehörten. Alnora Deponar und Gendal Jumphar verließen die Zentrale, um den Stützpunktkommandanten zu begrüßen. Einaar Yan erwartete sie an der Bodenschleuse. Hinter ihm standen nahezu hundert akonische Männer und Frauen. Bei ihnen waren Dutzende von Robotern. „Wie ihr seht, sind wir vorbereitet", sagte Yan. „Es kann sofort losgehen."
    „Die Syntronik hat einen Systemplan entwickelt", dämpfte Gendal Jumphar seinen Eifer. „Er gewährleistet, daß die Reparaturen Schritt für Schritt nach ihrer technischenstrategischen Bedeutung für die MAGENTA vorgenommen werden."
    „Ich verstehe", sagte der Stützpunktkommandant. „Damit willst du sicherstellen, daß die .MAGENTA notfalls auch starten kann, wenn die Reparaturen nicht hundertprozentig abgeschlossen sind."
    „So ist es", erwiderte der Düstere, und dann setzte er ein drohendes Lächeln auf. „Sollte Veryn angegriffen werden-, starten wir. Sollten wir feststellen, daß wir verraten werden, dann bleiben Arkonbomben zurück."
    Einaar Yan erbleichte. Er hatte verstanden. Gendal Jumphar war entschlossen, den Planeten zu vernichten, falls es jemand wagen sollte, die Kosmische Hanse über ihre Anwesenheit zu informieren. „Ich bin sicher, daß die MAGENTA mit allen Bomben an Bord starten wird", erklärte er.
    Alnora Deponar trat zur Seite. „Fangt an", befahl sie. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Oft sind es die kleinen Dinge, die über das Schicksal eines ganzen Volkes entscheiden. Ich bin sicher, daß Akon zu einer Macht aufsteigen wird, wie sie die Galaxis noch nicht gesehen und erlebt hat. Weichen werden hier und heute gestellt. Wenn die Reparaturen schnell und gut erledigt werden, öffnet sich für Akon die Zukunft, die ihm gebührt.

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