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1646 - Baphomets Diener

1646 - Baphomets Diener

Titel: 1646 - Baphomets Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seines Opfers. Eisern krallte er sie in den Nacken, um dann den nötigen Druck zu geben, der Paul in die Knie zwang, sodass er die Position einnahm, die ihm zugedacht war.
    »Und jetzt?«, flüsterte Paul. »Was geschieht nun?«
    »Werde ich dich von den Handschellen befreien.«
    Die Worte waren für Paul wie ein Strahl der Hoffnung, der allerdings rasch wieder verschwand, denn Drax erklärte ihm, dass ein Entkommen nicht möglich war.
    »Und du?«, schrie Paul. »Wo gehst du hin?«
    »Wieder nach oben.«
    »Und ich muss sterben?«
    »Bereite dich auf alles vor, Paul. Wirklich auf alles…« Drax hatte hier unten seine letzten Worte gesprochen. Er drehte sich um, visierte die Treppe an und stieg die Stufen hoch.
    Paul Sullivan sah ihn als einen Schatten, der sich etwas veränderte, als er auf der Treppenmitte in das schwache Licht der Lampe geriet. Danach waren nur noch die Geräusche seiner Füße zu hören, bis zum Augenblick, als er die Treppe hinter sich gelassen und die Tür von außen zugeschlagen hatte.
    Für Sullivan hörte es sich an, als wäre ein Sargdeckel auf das Unterteil gefallen.
    Danach war er allein!
    ***
    Nichts ging mehr für ihn, gar nichts. Darüber machte er sich keine Illusionen. Er war in ein Mahlwerk hineingeraten, das ihn vernichten würde, ohne dass er die geringste Chance gehabt hätte, etwas dagegen zu tun.
    Zwar hatte man ihn von den Handschellen befreit, doch richtig frei fühlte er sich nicht. Er war ein Gefangener. Er hockte in einem Verlies, umgeben von drei schrecklichen Gestalten, die mit ihm machen konnten, was sie wollten. Und genau davor fürchtete er sich.
    Aber lebten sie überhaupt?
    Es war der erste klare Gedanke, den Paul nach einiger Zeit fassen konnte. Bei seinem ersten Besuch hatte er sie nicht als lebende Wesen gesehen. Warum sollte sich das geändert haben?
    Sicher war er sich nicht und er beschloss, erst einmal abzuwarten.
    An dieser Stelle war es stockfinster. Er sah die Hand vor Augen nicht, nur wenn er den Kopf hob und in Richtung Treppe schaute, fiel ihm die schwache helle Insel auf, die über den Stufen schwebte.
    Man hatte ihm die Handschellen abgenommen. Er konnte seine Arme normal bewegen. Die Beine sowieso. Also war es kein Problem, die Treppe zu erreichen und nach oben zu gehen.
    Doch da war die Tür - und sie war sicher abgeschlossen. Jedenfalls musste er damit rechnen. Sie war bestimmt nicht zu öffnen, denn sonst wäre seine Gefangennahme sinnlos gewesen.
    Man hatte ihm befohlen, sich auf den Boden zu knien. Noch befand er sich in dieser Haltung, aber er wollte diese nicht länger beibehalten. Die Treppe lockte ihn trotz allem, und sie wollte er hochgehen. Etwas anderes kam ihm nicht in den Sinn. Nur nicht in der Nähe dieser furchtbaren Gestalten bleiben.
    Sein lautes Keuchen begleitete ihn beim Aufstehen. Schwankend hielt er sich auf den Beinen. Obwohl man ihm nicht viel getan hatte, fühlte er sich ausgelaugt, fast kraftlos.
    Seine Hände tasteten über die Hosenbeine hinweg bis zu den Taschen, Er wusste nicht, ob er sein Feuerzeug eingesteckt hatte. Eigentlich trug er es immer bei sich. Denn hin und wieder gönnte er sich den Genuss einer Zigarette.
    Er hatte Glück. Der Umriss war durch der Stoff zu spüren. Diese Tatsache erfüllte ihn mit einem kleinen Gefühl der Hoffnung. In seiner Lage war man über den kleinsten Strohhalm froh.
    Die Hose saß recht eng. Er musste sich etwas quälen, um das flache Feuerzeug aus der Tasche zu holen. Es ärgerte ihn, dass seine Hand zitterte. Es lag nicht an der Kälte, dem sein nackter Oberkörper ausgesetzt war, sondern an seinen innere Zustand.
    Reiß dich zusammen!, befahl er sich und knipste die Flamme an.
    Sie schuf einen Lichtkreis, dessen Rand auch die drei Figuren erreichte, sie aber nicht aus der Finsternis so hervorholte, wie Paul es sich gewünscht hätte.
    Er sah, dass sie ihre Haltung nicht verändert hatten. Noch immer bildeten sie dieses Dreieck, das nach vorn hin offen war.
    Die Flamme bewegte sich leicht. Sie gab ein unruhiges Flackern ab, und so entstand ein Spiel aus Licht und Schatten, das nicht nur über die Masken der Figuren tanzte, sondern auch über die Wände.
    Paul fiel wieder der Name Baphomet ein, mit dem er noch immer nicht viel anfangen konnte.
    Er trat dicht an die Gestalt heran, die keine Waffe trug und nur ihre Arme halb ausgestreckt hielt, wobei die Hände zu Krallen geformt waren.
    Es war Platz genug, um zwischen ihnen durchgehen zu können, um so nahe wie möglich an die

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