1646 - Finale im Sheokorsystem
erscheint. Auch er ist ihrem Ruf gefolgt. Er wird für die Kranken tanzen, während du abwesend bist."
„Pulandiopoul, du Treuer. Ich freue mich", sang Shanorathemas. Auch ihn begrüßte er voller Inbrunst und Zuneigung und übergab ihm die Kranken.
Ein fließender Übergang fand statt, von dem die vielen tausend Arcoana im Tal und an den Hängen nichts. merkten. Der Pantomime übernahm auf seine Weise die Betreuung, setzte die Klänge des Sängers in Bewegungen seines eigenen Körpers um und trug seinen Teil zur Heilung in diesem sich weiterhin füllenden Tal bei.
Shanorathemas verließ an der Seite Gmelinoranders das Regenbogental und machte sich auf den Weg nach Galibour. Sie beeilten sich und jagten in hohem Tempo über die Ebene. Ein Gleiter, der ihnen entgegenflog, nahm sie auf und brachte sie an ihr Ziel. Vorsichtig, als beträten sie zum erstenmal die Oberfläche einer fremden Welt, stiegen sie aus, und Gmelinorander schob und drückte, damit Shanorathemas sich ein wenig mehr beeilte.
Drüben unter dem Panorama des Netzberges standen sie.
Zwei Wesen in der Gestalt von Sriin, mit zwei plumpen Beinen und ebensolchen Armen, mit einem schmalen Rumpf und einem runden Kopf. Auf seiner Oberseite wuchs der sattsam bekannte Pelz ohne irgendeine erkennbare Funktion. Die Filterschirme warfen ihren roten Schein auf die Gesichter und ließen sie ein wenig verschwommen erscheinen. „Bleib nicht stehen", flüsterte Gmelinorander. „Sie könnten es als Unhöflichkeit verstehen.
Wir wissen noch viel zuwenig über sie. Sie sind keine Sriin, vergiß das nicht."
„Ich sehe Probleme auf uns zukommen", lautete seine Antwort. „Doch halt. Was ist das? Was sehe ich dort?
Der Fremde trägt eine Translatormaske bei sich. Kann er damit umgehen? Weiß er um die Gefahren?"
„Er kann und weiß, Shanorathemas. Es macht uns alles leichter. Die Kommunikation, das Verständnis. Deshalb hat Qeyonderoubo mit Colounshaba gesprochen, und sie hat mich geschickt, dich zu rufen. Komm jetzt. Es ist Zeit. Es gilt, viele Dinge zu erklären und zu ändern.
Auch Colounshaba weiß das. Sie versteht es, auch wenn sie es nicht sofort zugeben wird. Singe, Shanorathemas, bitte, singe!"
Sie näherten sich der Gruppe und blieben in respektvoller Entfernung halten. „Seid willkommen", begrüßten sie die beiden Fremden.
Der Metallsänger wandte sich an Qeyonderoubo. „Werter Großdenker, welche Aufgabe hast du mir zugedacht?"
„Die einzige, die sinnvoll ist. Die Fremden aus der Galaxis Milchstraße wollen uns viele Antworten geben. Sie und uns viele Antworten geben. Sie sind es wert, die Geschichte unseres Volkes zu erfahren. Singe sie ihnen, Shanorathemas, singe ihnen Beauloshairs Netz!"
*
„Das Zentrum sehen!"
Die Worte hingen über diesem Raum ohne Einrichtung, den der Nakk als Steuerraum seiner TARFA-LA betrachtete. Es gab keine Konsolen, keine Armaturen, keinen Syntron - nichts.
Das, was hier steuerte, lag in den Wänden, bildete Wandverkleidungen aus einem unbekannten und in mattem Blau schimmernden Material, ähnlich der Haut des Wesens. Der Nakk kommunizierte geistig mit diesen Wänden und den übrigen Anlagen des Schiffes, fügte mit seinen 5-Dempfänglichen Sinnen Baustein um Baustein zu einem Gebäude zusammen und bewirkte, daß die TARFALA den Kurs änderte und jetzt direkt Taulim anflog. Da Myles Kantor über die Einrichtungen seines SE-RUNS keinen Protest der Arcoana und keine Warnungen der Galaktiker empfing, ging er davon aus, daß es damit seine Richtigkeit hatte.
Paunaro selbst ruhte auf seinem Sockel, umfangen von dem Exoskelett, das ihm das Aussehen eines Hilfsbedürftigen verlieh. Die winzigen Hülsen seiner Gliedmaßen standen starr und waagrecht vom Körper ab, und die Sichtsprechmaske klickte leise. „Zentrum sehen!"
Kantor stand in der Nähe des Ausgangs und beobachtete das für einen Menschen absolut fremdartige Wesen. Worin unterschied er sich wirklich von den Arcoana, die eine ebenso fremdartige Spezies darstellten?
Der Wissenschaftler fand schnell eine Antwort, doch er wußte, daß es nur eine Teilantwort sein konnte.
Paunaro sah in den Hyperraum, er besaß paranormale Sinne, die ihn dazu befähigten, in jenem Kontinuum Dinge zu erkennen, die jedem anderen Wesen verborgen blieben. Selbst den Arcoana, die mit Hilfe ihrer starken mathematischen Begabung das Universum berechnen konnten, wenn sie nur wollten. „Ja, ich weiß, was du meinst", sagte Myles, wohl wissend, daß der Nakk seine
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