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1647 - Engelstadt - Höllenstadt

1647 - Engelstadt - Höllenstadt

Titel: 1647 - Engelstadt - Höllenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Moment verunsicherte, bevor ich die leise Stimme hörte.
    »Es ist nicht Carlotta…«
    Ich hörte es poltern. So dick war der Stein, der mir vom Herzen fiel.
    Nur wusste ich nicht, was die Tierärztin so entsetzt hatte.
    Beim Näherkommen sah ich, dass sie vor einer Toten stand, die noch recht jung aussah. Das sah ich ihrem Gesicht an. Nur war der dazugehörige Kopf nicht mehr mit dem Körper verbunden. Er lag ein Stück entfernt, als hätte man ihn weggeworfen wie einen Gegenstand, den niemand mehr haben wollte, weil er störte. Das Gesicht war deformiert worden, jedoch nicht zur Gänze, sodass noch etwas von seinem Ursprung zu sehen war.
    »Und?«, flüsterte ich.
    Maxine musste erst nicken, danach konnte sie sprechen. »Das ist sie nicht, John. Nicht Carlotta.«
    »Ich weiß.«
    »Aber ich kenne sie.« Maxine schauderte zusammen. »Ich sehe sie zwar jetzt zum ersten Mal, aber ich weiß, wer sie ist. Carlotta hat sie mir beschrieben. Mit ihr fing alles an. Es ist Livia, die hier auf dem Totenfeld liegt.«
    Ich war bestürzt auf der einen und erleichtert auf der anderen Seite. Wir hatten um Carlottas Leben gezittert, und jetzt konnten wir erst mal durchatmen.
    Aber was bedeutete das?
    Livia hatte sich nicht retten können. Sie war gnadenlos vernichtet worden.
    Und Carlotta?
    »Hast du Hoffnung, John?«
    Ich wusste nicht so recht, was ich dazu sagen sollte. Ja, nach dieser Entdeckung hatte ich wieder Hoffnung, aber sie stand auf tönernen Füßen.
    »Sag doch was, John. Egal, du musst auf mich keine Rücksicht nehmen. Ich bin hart im Nehmen.«
    »Sicher.« Wir mussten uns den Tatsachen stellen, und ich murmelte: »Wir haben noch nicht alles durchsucht. Die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig, dass wir…«
    Ich sprach den Satz nicht zu Ende, denn in ihn hinein hörten wir beide den gellenden Ruf.
    »Maxine! John, ich bin hier!«
    Es war Carlottas Stimme, und wir wirbelten auf der Stelle herum…
    ***
    Das Vogelmädchen glaubte zu träumen. Es stand auf der Galerie und schaute auf das Leichenfeld, das jetzt von zwei lebendigen Personen durchschritten wurde, die aussahen, als würden sie nach etwas suchen.
    Carlotta war überrascht und plötzlich wieder voller Hoffnung.
    Nicht nur sie hatte die beiden gesehen. Auch ihren Bewachern waren sie aufgefallen, und Carlotta bemerkte die Unruhe der Nephilim. Sie konnten mit dem Mann und der Frau nichts anfangen, was Carlotta wiederum als sehr positiv einstufte.
    Sie schaute auf Maxine und John Sinclair nieder, die stehen geblieben waren. Sie bewegten sich nicht und starrten auf eine Leiche, die vor ihren Füßen lag.
    War das die Chance, die der Himmel ihr geschickt hatte?
    Ja, das war sie. Das musste sie einfach sein, und Carlotta verlor keine Sekunde mehr. Max und John waren gekommen, um sie zu finden. Noch hatten sie Carlotta nicht entdeckt und suchten weiter nach ihr, weil sie wissen wollten, ob sie sich unter den Toten befand.
    Das Vogelmädchen wollte sie von dieser schweren Last erlösen. Noch waren die beiden Bewacher abgelenkt, und so nutzte sie die Gunst des Augenblicks.
    Mit lauter Stimme schrie sie: »Maxine! John, ich bin hier!«
    Im nächsten Augenblick ließ sie sich fallen, stürzte in die Tiefe und breitete einen Moment später ihre Schwingen aus, um so an ihr Ziel zu gelangen…
    ***
    Wir sahen diesen Balkon oder diese Plattform vor uns in der Höhe. Und da stand Carlotta.
    Sie war nicht allein, denn zwei Nephilim bewachten sie. Allerdings waren auch sie durch ihren Schrei überrascht worden, und so nutzte Carlotta die Gunst des Augenblicks.
    Wir sahen, dass sie sich kopfüber in die Tiefe stürzte, aber sie war keine Person, die irgendwelche selbstmörderischen Absichten gehabt hätte.
    Genau im richtigen Moment breitete sie ihre Flügel aus, und so schwebte Carlotta tatsächlich wie ein großer Vogel über das Leichenfeld hinweg und in einem schrägen Winkel auf uns zu.
    Wir waren in diesen Augenblicken zu Statisten degradiert worden. Ich hatte den Eindruck, als wäre die Zeit angehalten worden. Wir befanden uns in einer auch für uns extremen Lage, aber das Positive überwog, denn Carlotta lebte, und sie landete zwischen den Leichen, ohne sie zu berühren. »Ihr seid hier?«
    Maxine sagte nichts. Sie fiel ihrem Schützling in die Arme. Klar, dass sie von Emotionen überwältigt wurde, das war menschlich, und ich wollte sie auch nicht davon abhalten.
    Gewonnen hatten wir noch nicht. Unsere Gegner waren nach wie vor da.
    Unser Vorteil war, dass Carlotta sie

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