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1648 - Geister der Vergangenheit

1648 - Geister der Vergangenheit

Titel: 1648 - Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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müssen, um alles vorzubereiten. Jetzt war er bereit, den Schwur in die Tat umzusetzen.
    Genau mit diesem Gedanken zog er die Tür auf!
    ***
    Ich liebe Frühstücke. Besonders dann, wenn ich sie nicht allein einnehmen musste.
    Das war der Fall. Ich saß zusammen mit der Tierärztin Maxine Wells und dem Vogelmädchen Carlotta am Tisch. Wir freuten uns nicht nur über das Essen, sondern auch darüber, dass wir alle noch lebten und vier schreckliche Engelwesen in einer Arena, deren Platz in einer anderen Dimension gewesen war, vernichtet worden waren.
    Für Carlotta war es das schlimmste Erlebnis in ihrem bisherigen Leben gewesen, und sie hatte mit uns darüber beinahe die Hälfte der hinter uns liegenden Nacht gesprochen.
    Aber sie hatte dem auch etwas Positives abgewinnen können und war der Meinung, gereift zu sein.
    Maxine und ich hatten ihr nicht widersprochen, doch die Tierärztin hatte mir im Vertrauen erklärt, dass sie weiterhin ein Auge auf Carlotta haben wollte, was ich nur begrüßen konnte.
    So gern ich noch mit den beiden den ganzen Vormittag über am Tisch gesessen hätte, aber es drängte mich, zurück nach London zu kommen. Ich musste am Mittag in Edinburgh sein, um dort in den Flieger zu steigen. Maxines Überredungsversuchen hatte ich widerstanden. Außerdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass man mich in London brauchte.
    Nach einem letzten Schluck Kaffee warf ich einen Blick auf die Uhr und nickte in die kleine Runde.
    »So leid es mir tut, aber es wird Zeit für mich.«
    »Wirklich?«, fragte Carlotta.
    »Ja.«
    Sie legte eine Hand auf meine und schaute mich aus ihren großen Augen an, in denen sich mehrere Farbvarianten mischten. Blau, grau und grün.
    »Oder magst du uns nicht?«
    Ich verdrehte die Augen. »Muss ich dir darauf eine Antwort geben?«
    »Nur wenn du willst.«
    Ich wurde gerettet, denn mein Handy meldete sich. Schon mit einem Blick wusste ich, woher man mich anrief, und wenig später hörte ich Sukos Stimme.
    Dass ich den letzten Fall überstanden hatte, wusste er. Jetzt fragte er nur: »Bist du schon auf den Beinen?«
    »Was denkst du denn?«
    »Dann schaffst du deine Maschine am Mittag?«
    »Na klar.« Ich ahnte, dass hinter dem Anruf mehr steckte und erhielt gleich darauf die Bestätigung.
    »Sieh mal zu, dass du so schnell wie möglich wieder in London bist.«
    »Gibt es Probleme?«
    »Hier wohl nicht, aber ein gewisser Kommissar Voltaire aus Frankreich hat angerufen. Er möchte, dass du dich so schnell wie möglich mit ihm in Verbindung setzt.«
    »Und worum geht es?«
    »Das hat er mir nicht gesagt. Es scheint wohl dringend zu sein, denn er hat auch mit Sir James gesprochen.«
    »Verstanden. Ich setze mich in Bewegung und fahre vom Flughafen mit dem Zug.«
    »Tu das. Und viele Grüße an die beiden Ladys.«
    »Mach ich doch glatt.«
    Maxine hob ihre Augenbrauen. »Ärger in London?«
    »Keine Ahnung. Es kann allerdings sein, dass ich nach Frankreich muss.«
    Ihre Augen leuchteten plötzlich. »Darum beneide ich dich.«
    Ich winkte ab. »Lieber nicht. Wie ich den Anruf einschätze, wird es keine Urlaubsreise.«
    Und damit sollte ich recht haben…
    ***
    Die Tür war offen und der Blick frei!
    Trotzdem schloss Marc Duras für einen Moment die Augen. Er konnte sich tatsächlich Zeit lassen und musste erst mal genießen, dass er praktisch am Ziel seiner Wünsche angelangt war. Eine Welt, die für ihn zusammengebrochen war, fügte sich jetzt wieder zusammen.
    Langsam öffnete er seine Augen, als würde er damit einem Ritual folgen. Er sah die Killer. Er sah sie alle.
    Für ihn waren sie alle schuld. Es gab keine Ausnahme.
    Marc Duras verließ den Weg der Erinnerung und holte seine beiden Waffen hervor.
    Die Schnellfeuerpistolen waren zu seinem Instrument der Rache geworden. In ihnen steckte genügend Munition, um den Feldzug zu beenden. Er benutzte bewusst diese Metapher, denn seiner Ansicht nach befanden sie sich im Krieg.
    Und man hatte sein Eintreten nicht bemerkt und ihn deshalb noch nicht gesehen. Er sah aber sie. Die anwesenden Personen drehten ihm ihre Rücken zu.
    Ob es Männer und Frauen waren, sah er nicht. Durch die beigefarbenen Kutten waren sie nicht zu unterscheiden. Zudem waren die Kapuzen in die Höhe gezogen worden, und auch die schwarzen Zeichen auf dem Stoff waren gleich. Sie zeigten eine dreieckige Fratze mit Hörnern. So hatten sich die Menschen stets den Teufel vorgestellt, und daran hatte sich die Gruppe gehalten.
    Wenn er ihre Haltung genau betrachtete, so

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