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1649 - Projekt Coma

Titel: 1649 - Projekt Coma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du es jetzt. Bedenke, daß auch deine Fähigkeit zur korrekten Selbsteinschätzung wichtig ist. Wir werden sehen, ob du eben die Wahrheit gesagt hast. - Nun gut, kommen wir zum persönlichen Werdegang. Eltern, Geschwister, Schule und so weiter. Bitte. Wir haben Zeit."
    Erst jetzt schaffte es Cyrus Morgan, seine Erbitterung über den Fitneßtest zurückzudrängen. „Ich bin im Jahre 1149 auf Terra geboren, und meine Mutter Astrid war im Simusense-System vernetzt..."
    Margharetta Smy hörte ihm lange zu. Ab und zu gab sie geflüsterte Kommentare an den Roboter auf ihrer Schulter ab, und nach mehr als einer Stunde beendeten sie den mündlichen Teil. Es folgte der komplette Rest im Lauf des Tages, inklusive einiger Körperübungen im Simulator.
    Cyrus Morgan erreichte dabei ein Ergebnis, das nicht anders als katastrophal zu nennen war, doch sie hatte keine andere Wahl, als ihn ins Team der BASIS zu berufen. Zu schwer wog die fachliche Qualifikation. Und schließlich blieb ihm noch ein halbes Jahr. Morgan erhielt die Auflage, trotz seiner Tätigkeit im Mystery-Komplex täglich zwei Stunden Training zu absolvieren.
    Damit stand der erste der Wissenschaftler fest: der erste von vielen hundert.
    Der nächste auf ihrer Liste war ein mondgesichtiger Mann, den sie irgendwo schon einmal gesehen hatten. Doch Margharetta versuchte gar nicht erst, ihr Gedächtnis zu zermartern, weil es auf persönliche Vorurteile nicht ankam. „Wie ist dein Name?"
    „Ich heiße Harold Nyman."
    „Und als Anwärter für welche Gruppe möchtest du dich bewerben?"
    „Ich will zur Schiffsführung gehören."
    „Rang?"
    „Kommandant."
    Margharetta Smy schaute erschrocken auf. Mit aller Sorgfalt studierte sie den anderen; das geschah ihr recht, gerade am ersten Tag den härtesten Brocken überhaupt vorgesetzt zu bekommen.
    Wie testet man einen Kommandanten? Zumal einen Kommandanten, der den Auftrag hatte, die komplexeste Wissenschaftsexpedition der Menschheitsgeschichte sicher ans Ziel zu bringen? Dann jedoch fiel ihr ein, daß es sogar für den Kommandanten ein spezielles Anforderungsprofil gab. Er mußte sowohl maximale kosmonautische Ausbildung mitbringen, als auch perfekte Menschenführung, eiserne Nerven und Durchsetzungsvermögen.
    Aber so souverän, wie Harold Nyman jede Prüfung bewältigte, war das alles kein Problem.
    Margharetta wußte, daß es Gegenkandidaten gab. Nur einer aber konnte den Sprung am Ende schaffen, alle anderen würden zu Hause bleiben. Am Ende des zweiten Tages war sie sicher, daß der alte Kommandant der BASIS auch der neue war. „Sind wir endlich durch?" fragte ein sichtlich erschöpfter Harold Nyman. „Das war alles."
    „Dann danke ich dir. Wann werde ich das Ergebnis erhalten?"
    „In deinem Fall in ein paar Tagen."
    „Ich verstehe. Ihr könnt mich jederzeit erreichen. Ich beaufsichtige den Stand der Arbeiten an der BASIS."
    „Ist gut, Harold. Dann geh jetzt bitte."
    Margharetta sah dem schlanken, dennoch kräftigen Mann mit einem Gefühl des Unbehagens nach, und sie empfing eine halbe Stunde später bereits den zweiten Kandidaten. In diesem Fall jedoch handelte es sich um eine Kandidat. Curoma Amath bewarb sich für exakt denselben Posten wie Nyman. Schon nach kurzer Zeit hatte Margharetta heraus, daß es sich um eine ernsthafte Konkurrentin handelte. Seit mehr als zwanzig Jahren befehligte die Frau die verschiedensten Raumschiffstypen, darunter war ein Dutzend gefährliche Einsatzkommandos.
    Ein Jahr lang hatte sie das Kommando über einen Asteroidenstützpunkt mit mehr als 20.000 Mitarbeitern geführt. In ihrem persönlichen Dossier gab es keinen Ausfall. Was immer sich Curoma Amath vorgenommen hatte - sie hatte es erreicht.
    Sowohl die körperlichen als auch die geistigen Tests ergaben optimale Werte. Curoma war besser in Form als Harold und wies einen Intelligenzquotienten auf, der um ein paar Punkte höher als seiner lag. Und doch stand unter dem Strich die Entscheidung gegen sie.
    Margharetta hatte darauf keinen Einfluß. Sie wußte nicht einmal, aus welchem Grund die Entscheidung so und nicht anders ausgefallen war.
    Im ersten Augenblick spürte sie nur grenzenlose Enttäuschung, weil sie auf diese Kandidatin innerlich gesetzt hatte. Und ebenso grenzenlos war ihre Scham, als sie Curoma Amath das Ergebnis mitteilte.
    Die andere hielt sich äußerlich in der Gewalt, jedenfalls in den ersten Augenblicken. „Gibt es eine Möglichkeit, daß ich den Flug der BASIS dennoch mitmache?" fragte sie. „Nein,

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