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1649 - Projekt Coma

Titel: 1649 - Projekt Coma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kennenzulernen blieb noch Zeit genug.
    Zehn Jahre, um genau zu sein.
    Talyz Tyraz, ein Tentra-Blue aus der Eastside der Galaxis, wurde zum Chef der Funk- und Ortungszentralen ernannt. In den letzten Jahren konnte man überall im Galaktikum viele Blues finden, die verantwortliche Positionen übernahmen; allerdings selten Kommandanten.
    Viele Völker trauten den Tellerköpfen nicht über den Weg. Ein Kommandant jedoch mußte über jeden Zweifel erhaben sein.
    Die medizinische Abteilung übernahm eine Plophoserin namens Arfe Loidan, von molliger Statur und mit rosigem Gesicht. Ihre Ausbildung hatte sie auf Aralon erhalten, sie galt ebenso wie Nyman selbst als Improvisationstalent. Sonniges Gemüt und die Neigung zu tiefschwarzem Humor ergaben eine gute Mischung; er mochte sie auf Anhieb.
    Von Meromir Pranka dagegen ließ sich das nicht so einfach sagen. Der Terraner war vor ein paar Tagen eingetroffen und hatte sich als zukünftiger Chef der Feuerleitzentrale vorgestellt, bevor das Testergebnis vorlag. Da seine Chancen in der Tat die besten waren, gestattete ihm Harold Nyman, sich schon jetzt mit den Anlagen vertraut zu machen. Die 120 Waffentürme bezeichnete er als seine zukünftige „Klaviatur der Vernichtung". Pranka vergaß nie hinzuzufügen, daß er hoffe, sie nicht einzusetzen. Doch ob das mehr als ein Lippenbekenntnis war, wußte Nyman nicht. Anderen Menschen gegenüber verhielt sich Pranka scheu, besonders als Rhodan und Atlan zu einem Inspektionsbesuch vorbeischauten. An diesem Tag standen Respekt und Anerkennung in seinen Augen.
    Aber es gab auch Entwicklungen, die den Ablauf an Bord empfindlich störten. Irgendwann tauchte das Gerücht auf, man habe wiederholt einen „schwarzen Schatten" durch die Korridore geistern sehen. Bald berichtete die Hälfte der Techniker davon. Wann immer die Robotgeschwader und Syntroniken befragt wurden, gab es kein Ergebnis. Nichtsdestotrotz - das Gerücht hielt sich mit aller Hartnäckigkeit.
    Der Reihe nach trafen die speziell ausgerüsteten Beiboote ein. Ihre Besatzungen folgten kurz darauf, sobald sie die Eignungstests bestanden hatten. Für den umfangreichen Versorgungssektor des Schiffes schickte die LFT drei Personen: Die Lokvortherin Olga DeSedde war für das Recycling verantwortlich, der klapperdürre Nero Gammon für Ernährungsfragen, und Geromesch, ein blauhäutiger Mann von Ferrol, für die Ersatzteillager. Zum Chef der Landetruppe wurde der Ertruser Arlo Rutan ernannt.
    Drei Wochen später wurde die Zentrale in ihrer endgültigen, neuen Form fertiggestellt. Viel hatte sich nicht verändert, lediglich die syntronischen Schaltungen und Terminals waren von Grund auf modernisiert. Und als Harold Nyman an diesem Tag die Zentrale betreten wollte, bewahrheitete sich das Gerücht von einem „schwarzen Schatten", das er so vehement ins Reich der Fabel verwiesen hatte, doch.
    In der Mitte des riesigen Raumes stand ein einsamer Mann. Er war einsachtzig groß und so schwarz wie Ebenholz. Die Gestalt trug nicht ein einziges Kleidungsstück, und doch wirkte sie nicht nackt. Nyman lief ein Schauer über den Rücken, auch wenn er den Fremden nicht zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Einem Schemen zu begegnen, war immer ein sonderbares Gefühl. „Voltago", sagte er. „Ich hätte mir denken können, daß du es bist."
    „Du siehst überrascht aus, Harold Nyman. Aber dies ist mein Schiff. So gut wie deines, vielleicht noch mehr. Der Unterschied zwischen uns beiden besteht darin, daß ich meine Natur und meine Bestimmung kenne. Ich bin ein Werkzeug. Ich werde mich benutzen lassen, wenn der Tag kommt... Du bist ebenfalls ein Werkzeug, Kommandant. Auch du wirst dich benutzen lassen. Aber du wirst es vor dir selbst niemals eingestehen."
     
    *
     
    In den folgenden Wochen testete Margharetta Smy mehr als 600 Kandidaten. Nicht in allen Fällen war es so schwierig, zu einem Urteil zu gelangen wie bei Curoma Amath. Meist sogar hatte sie es ausgesprochen leicht, denn ein Großteil der Bewerber disqualifizierte sich im Lauf der ersten zwei, drei Stunden selbst. Entweder haperte es an der psychischen Stabilität, die ein Bewerber nun einmal mitbringen mußte, oder die Qualifikation reichte nicht aus, einen Platz unter den Besten zu erreichen.
    In manchen Fällen jedoch erwies es sich als schwierige Angelegenheit, die Achillesferse eines Bewerbers herauszufinden. An einen speziellen Fall dachte Margharetta noch lange zurück.
    Auf den ersten Blick machte der Syntronikspezialist Jan Martinn

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