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1649 - Projekt Coma

Titel: 1649 - Projekt Coma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde sich nie wieder mit ihm einlassen. Ein haßerfüllter Blick traf den Mann, der zu allem Überfluß noch beleidigt dastand und nicht einmal begriff, was er angerichtet hatte. „Okay, Porque!" piepste der Ilt wütend. „Du hast eine Menge zu erklären. Sei froh, daß du noch die Gelegenheit dazu kriegst!"
    „Du liest meine Gedanken ja doch", entgegnete der Parapsychologe finster. „Wozu also?"
    „Für Mila und Nadja. Die beiden hast du gequält, nicht mich. Also?"
    „Schon gut. Nachdem ich die beiden durchgemessen hatte, wußte ich gleich, daß wir einen schweren Fall vor uns haben. Parapsychologen sind unbedingt auf die Mithilfe ihrer Patienten angewiesen. Aber es gab keine Hilfe. Mila hat weder eine Ahnung, was sie macht noch wie sie es macht. Natürlich haben wir Erfahrungswerte. Sämtliche Mutanten der Menschheitsgeschichte sind bis ins letzte Jota bekannt. Aber es gibt keine Hirnströme, die Milas und Nadjas ähneln. Die beiden sind völlig neu."
    „Kein Grund, so vorzugehen", schimpfte der Ilt. „Was sollte ich denn tun?" wehrte sich Porque Roban vehement. „Daß wir auf die sanfte Art nicht weiterkommen, wußte ich gleich. Deshalb habe ich mir diesen Trick ausgedacht. Mila bekam von mir zwei Tabletten, die angeblich ihre Schmerzen ausschalten sollten. Es handelte sich um Placebos; drin war nichts als ein bißchen Kochsalzlösung. Die Nacht zuvor habe ich damit verbracht, den Testkorridor zu manipulieren. Jede einzelne Zahl wurde ausgetauscht.
    Und als Mila und Nadja gerade 700 Meter auseinander waren, dachten sie, es seien tausend ...
    Das menschliche Auge ist nicht imstande, in einem Korridor diese beiden Entfernungen voneinander zu unterscheiden."
    „Schön und gut, Porque. Daß du ein schlaues Kerlchen bist, wissen wir jetzt. Aber was bezweckt das Ganze?"
    Der Parapsychologe warf dem Ilt einen mörderischen Blick zu. Das schlaue Kerlchen nahm er Gucky übel; der jedoch machte nicht den Eindruck, als schere er sich einen Deut darum. „Um was es geht, das ist doch klar. Ich wollte den psychologischen Effekt ausnutzen. Meine Theorie war folgende: Solange Mila denkt, sie sei nahe genug an Nadja dran, wird sie sich den Schmerzen verschließen. In der Medizin wird dieser Effekt oft ausgenutzt. Die Psyche bewirkt ebensoviel wie alle Medikamente zusammen. - Manchmal", so schloß er mit einem schiefen Grinsen, „muß man seine Patienten eben überlisten."
    „Aber du hast doch gesehen, daß es nicht klappt." Gucky schüttelte in menschlicher Manier den Kopf. Sein Nagezahn war verschwunden, was bei ihm ein deutliches Zeichen von Mißmut darstellte. „Wieso hast du trotzdem weitergemacht?"
    „Weil ich die Meßergebnisse brauchte. So einfach ist das. Es war ja in Milas eigenem Interesse."
    Dabei bedachte Roban sie mit einem Blick, der selbst in ihr, die sich selbst für alles andere als hitzköpfig hielt, kalte Wut auslöste. „Und was ist mit den Tabletten, Porque? Mit deinem Versprechen, daß du die Reizströme in meinem Gehirn für alle Zeiten lahmlegen kannst?"
    „Gelogen", antwortete der Parapsychologe gepreßt. „Es existiert keine Möglichkeit, so etwas zu tun. Das einzige, was wir tun könnten, ist deine Mutantengabe ganz und gar auszubrennen.
    Dann wärst du eine normale Frau, schätze ich. Keine Qualen mehr, aber auch keine Wunder."
    „Das dürfen wir nicht", entschied Nadja rigoros, ohne Mila zu befragen. „Dafür hat ES uns die Aktivatoren nicht eingepflanzt. Wir werden mit den Versuchen weitermachen. Aber ohne Schmerzen und ohne hinterlistige Tricks. Garantierst du dafür, Porque Roban?"
    „Jederzeit." Die Miene des Mannes wirkte undurchdringlich.
    Und Gucky drohte: „Versuche niemals, einen Telepathen hereinzulegen! Ich werde dich ab jetzt beobachten, Porque. Einen zweiten Versuch dieser Art hast du nicht mehr."
    „Dann mußt du uns helfen, Gucky. Wo du gerade so betonst, daß du Gedanken lesen kannst: Wie sieht es denn mit denen von Mila aus? Speziell die unbewußten?"
    „Schlecht, Porque. Keine Chance, auch nur einen Millimeter weit einzudringen. Ihr Kopf ist wie vernagelt. Ich kann euch nicht helfen, so leid's mir tut."
    Gucky verabschiedete sich von Mila und Nadja; mit den Worten, er sei eigentlich gerade unabkömmlich. Der kleine Teleporter, Telekinet und Telepath verschwand, ohne Roban eines Blickes zu würdigen. Und das, so fand Mila, war eine gute Idee. Müde erhob sie sich und verließ gemeinsam mit ihrer Schwester den Testkorridor. Sie brauchte dringend eine

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