Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
165 - Das besessene Haus

165 - Das besessene Haus

Titel: 165 - Das besessene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
versanken. Sie gingen unter, lagen auf dem merkwürdig weichen Grund des Feuersees, ohne daß er Schwierigkeiten mit dem Atmen hatte. Vieles schien hier möglich zu sein, was es auf der Erde niemals hätte geben können.
    Frank Esslin wälzte sich mit Agassmea über den Grund des Feuersees, und ihre Körper verschmolzen miteinander…
    ***
    Yvonne Remick war keine Schönheit, aber sie sah ganz gut aus, denn sie wußte sich gut zu kleiden und zu schminken. Ihre Lachfältchen waren etwas zu tief, die kleine Nase ragte etwas zu steil nach oben, aber ihr langes, sandfarbenes Haar bot dem Gesicht einen aparten Rahmen.
    Sie hatte ein bezauberndes Lächeln und war beneidenswert schlank. Daß sie bereit war, für ihre gute Figur so manche Tortur auf sich zu nehmen, wußten die wenigsten.
    Sie unterrichtete Mathematik an einer Höheren Schule in Plymouth und hatte im allgemeinen keine Probleme mit den Schülern, denn den meisten gefiel sie, und bestimmt träumte so mancher davon, mit ihr eine heiße Nacht zu verbringen.
    Nur ein Schüler machte ihr das Leben schwer: Edward Wills, ein aufsässiger Knabe, Brillenträger, Besserwisser, Störenfried und Lügenbold.
    So hatte er zum Beispiel behauptet, Miß Remick hätte ihn nackt unter der Dusche gesehen und ihm ein unsittliches Angebot gemacht. Revanchieren wollte sie sich hinterher mit besseren Zensuren. Er habe jedoch abgelehnt.
    Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Geschichte in der Schule, und natürlich kam sie auch dem Direktor zu Ohren. Er bat Miß Remick in sein kühles, holzgetäfeltes Büro.
    »Sie möchten mich sprechen?« sagte Yvonne beim Eintreten.
    Joseph Scofield bot ihr Platz an. Sehr ernst, besorgt sah er aus. Seit vielen Jahren leitete er die Schule. Ein so delikates Problem wie dieses hatte es noch nie gegeben, deshalb wußte er nicht genau, wie er beginnen sollte.
    Er sprach zunächst ganz allgemein über Sitte und Moral, mit der man heutzutage nicht mehr zufrieden sein könne, weil sie zu locker gehandhabt würde.
    »Irgendwann wird uns das ins Chaos stürzen, Sie werden es erleben, Frau Kollegin. Die hemmungslose Genußsucht wird den Menschen eines Tages zum Verhängnis werden.«
    Ich unterrichte Mathematik an dieser Schule, dachte Yvonne, und nicht Theologie oder Sexualkunde. Wie kommt er auf dieses Thema?
    »Unsere Schule war bisher immer sehr sauber, was diese Dinge angeht. Ein Vorbild, möchte ich sagen«, meinte der Direktor. »Seriöse Lehrkräfte waren ein Garant dafür, daß solche Sachen nicht einreißen konnten, doch nun… Sie sind nicht verheiratet, nicht wahr?«
    Er wußte, daß sie ledig war. Warum stellte er diese Frage? Sie lächelte. »Nein, ich bin noch zu haben.«
    »Keinen festen Freund?«
    Ich wüßte nicht, was dich das angeht, dachte Yvonne ein wenig verärgert.
    »Nein«, antwortete sie und bemühte sich, freundlich zu bleiben. Sie wußte immer noch nicht, worauf der Direktor nun eigentlich hinauswollte. Warum kam er denn nicht endlich auf den Punkt?
    »Wie kommen Sie mit Ihren Schülern aus?« wollte er wissen.
    »Gut. Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis«, antwortete Yvonne.
    »Finden Sie nicht, daß eine gewisse Zurückhaltung angebrachter wäre? Die Schüler könnten Ihre Freundlichkeit mißverstehen.«
    »Ich hatte bisher noch keine Schwierigkeiten.«
    »Auch nicht mit Edward Wills?«
    »Hat er sich beschwert?« fragte Yvonne zurück.
    »Was halten Sie persönlich von Wills?« wollte Joseph Scofield wissen.
    »Er ist ein schwieriger Mensch. Wenn ich ehrlich sein soll: Ich würde ihm keine Träne nachweinen, wenn er die Schule verlassen würde, Sir.«
    »Haben Sie ihm irgendwann unter vier Augen… unzulässige Zusagen gemacht?«
    Yvonne sah den Direktor zornig an. »Ich soll… was? Wie kommen Sie denn auf diese verrückte Idee? Oh, ich bitte um Entschuldigung, das ist mir herausgerutscht.«
    »Sie scheinen eine sehr gefühlsbetonte junge Frau zu sein, Miß Remick. Ich halte das für gefährlich. Wissen Sie, was man sich über Sie und Edward Wills an dieser Schule erzählt?« Er verriet es ihr.
    Yvonne schnappte empört nach Luft. »Und das glauben Sie? Dieses haltlose Gerücht kann nur Wills ausgestreut haben.«
    »Warum hätte er so etwas tun sollen?«
    »Um mir eins auszuwischen, weil ich ihm auf die letzte Arbeit eine glatte Fünf gegeben habe. Ich war weder in den Duschräumen, noch habe ich Edward Wills irgendein unsittliches Angebot gemacht! Würden Sie das bitte zur Kenntnis nehmen.« Yvonne war laut

Weitere Kostenlose Bücher