Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
165 - Das besessene Haus

165 - Das besessene Haus

Titel: 165 - Das besessene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
bevorzugte Tochter sein, sondern auf eigenen Beinen stehen und das Leben selbständig meistern, und er respektierte diesen Wunsch.
    Remick war ein dicker Mann mit Knollennase. Er hatte nicht bloß einen gewaltigen Bauch, sondern war kompakt von oben bis unten. Im Moment befand er sich allein in der Hotelsuite.
    Soeben hatte er mit Tucker Peckinpah, den er sehr schätzte, telefoniert, und nun überlegte er, ob er kurz duschen solle, als ihm das Telefon die Entscheidung abnahm.
    John Richardson meldete sich ziemlich aufgeregt. »Sir, würden Sie so rasch wie möglich herkommen?«
    Remick lächelte sorglos. »Sie haben doch nicht etwa das halbe Haus zum Einsturz gebracht, Mr. Richardson?«
    »Wir haben etwas gefunden, im Keller…«
    »Ich fürchte, ich habe keine Zeit, Mr. Richardson. Ich erwarte in Kürze meine zukünftige Frau zurück. Wir haben vereinbart…«
    »Es handelt sich um eine Leiche, Sir!«
    Remick erschrak. »Was? Sind Sie betrunken, Richardson?«
    »Ich bin stocknüchtern, Sir. Wir haben unter den Bohlen im Keller ein Skelett gefunden.«
    Remick wurde blaß. »Ich komme sofort«, sagte er und knallte den Hörer auf den Apparat.
    Er verließ das »Ritz«, ohne eine Nachricht für Rhonda zu hinterlassen. Er war viel zu aufgeregt, um daran zu denken.
    »Taxi, Sir?« fragte der livrierte junge Mann, der vor dem Hotel stand.
    »Ja«, antwortete Remick geistesabwesend.
    Augenblicke später saß er im Fond eines Wagens und nannte seine eigene Anschrift. 20 Minuten danach sprang er aus dem Taxi. Yvonne kam ihm entgegen.
    »Yvonne!« rief er überrascht aus. »Was tust du denn hier?«
    »Du hast mir nicht verraten, daß du im ›Ritz‹ wohnst«, erwiderte die junge Professorin, umarmte und küßte ihren nervösen Vater.
    »Entschuldige«, sagte er bedauernd. »Die Vorbereitung einer Hochzeit ist beinahe ein Full-Time-Job. Ich hatte das nicht so schlimm in Erinnerung. Beim erstenmal war es nicht so nervenaufreibend. Das liegt wohl daran, daß ich inzwischen einige Jährchen älter geworden bin. Ich freue mich, daß du da bist. Du bleibst doch bis nach der Hochzeit? Ich brauche deinen Beistand.«
    »Du kannst auf mich zählen, Dach«
    »Hat man im Keller tatsächlich ein Skelett gefunden?«
    »Ja, Dad.« Yvonne nickte.
    »Liebe Güte, seit ich denken kann, wohne ich in diesem Haus und wußte nicht, daß im Keller eine Leiche liegt.«
    John Richardson erschien. »Sie verstehen doch sicher, daß wir die Arbeit unterbrechen mußten, Sir.«
    »Ja, ja, schon gut«, erwiderte Remick mit belegter Stimme. »Zeigen Sie mir das Gerippe.«
    ***
    Das Skelett bewegte sich!
    Zuerst zuckte ein Knochen fing er, dann ein zweiter und schließlich die ganze Hand. Die Hände rutschten vom Brustkorb herunter, und die Finger zogen Furchen in den sandigen Boden …
    ***
    Richardson ging vor, Peter Remick folgte ihm, und Yvonne begab sich auch noch einmal in den Keller.
    »Ich hoffe, Sie haben gute Nerven, Sir«, bemerkte Richardson. »Ist nämlich kein besonders erbaulicher Anblick.«
    »Wenn ihn meine Tochter ertragen hat, wird er mich auch nicht umhauen«, gab Remick zurück.
    John Richardson blieb vor der Tür stehen, hinter der das Skelett lag. Er legte die Hand auf den Türknauf, zögerte.
    »Worauf warten Sie?« fragte Remick ungeduldig. »Soll Ihnen das Gerippe aufmachen?«
    Richardson drehte den Knauf und öffnete die Tür. Im nächsten Augenblick stieß er fassungslos hervor: »Das gibt es doch nicht!«
    »Wieso? Was gibt es nicht?« wollte Remick wissen und drängte Richardson zur Seite.
    »Das Skelett… Es ist nicht mehr da. Der Knochenmann ist verschwunden, Sir.«
    Remick starrte in die Vertiefung, die tatsächlich leer war - bis auf ein paar Scherben irgendeines weißen Gefäßes und vier dünnen Knochen.
    »Ich wollte Ihnen raten, die Polizei einzuschalten«, sagte John Richardson, »aber nun…«
    Remick schüttelte unwillig den Kopf. »Wenn hier ein Skelett lag, kann es sich nicht in Luft aufgelöst haben.«
    »Es könnte… zu Staub zerfallen sein«, erwiderte Richardson, »Und die vier kleinen Knochen nicht?« Remick stieg in die Öffnung hinunter und untersuchte den Boden. »Da Skelette nicht die Angewohnheit haben, aufzustehen und umherzuspazieren, muß jemand den Knochenmann weggetragen haben.«
    John Richardson sagte, er hätte zwei Arbeiter nach Hause geschickt. Nur Roy Berry müsse noch hiersein.
    »Würden Sie ihn bitte rufen?« verlangte Remick. »Wie kommt er dazu, hier nahezu alle Knochen

Weitere Kostenlose Bücher