165 - Das besessene Haus
Sonderstellung ein.
Selbstverständlich brauchte sich auch Höllenfaust nicht zu fügen, aber das war etwas anderes.
Sie gingen nicht weit. Vor ihnen hellte ein blutroter Schein die Finsternis auf. Agassmea führte Frank Esslin zu sieben steinernen Teufelsköpfen, die aus einer Felswand herausgehauen worden waren. Die Augen der Schädel glühten, und aus ihren offenen Mäulern schossen dicke brennende Wasserfontänen, die sich in ein großes Steinbecken ergossen.
Agassmea wies auf den kleinen Flammensee. »Dort drinnen will ich dir gehören«, sagte sie kehlig.
***
Vicky Bonney, meine blonde Freundin, war geschäftlich verreist gewesen. Mr. Silver, der Ex-Dämon, hatte sie begleitet, und während ihrer Abwesenheit hatten sich Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, und ich uns mit Parembao, dem Rächer aus der grünen Hölle, herumgeschlagen. [1]
Parembao lebte nicht mehr, aber der bärtige Werwolfjäger Terence Pasquanell hatte sich dessen Zauberhelm geholt, der ihn von Yora unabhängig machte.
Wir hätten den Helm gern zerstört, denn er war eine gefährliche magische Waffe. Nun würde Terence Pasquanell mit Sicherheit mehr denn je auftrumpfen, denn der Zyklopenhelm machte ihn nicht nur unabhängig, sondern auch gefährlich stark.
Das alles berichtete ich Mr. Silver. Wir saßen zusammen mit Vicky und Roxane im Living-room. Als ich endete, war es schon ziemlich spät geworden. Ich trank einen Pernod, und Vicky gähnte herzhaft.
»Ich bin müde«, sagte sie in die Runde.
»Dann würde ich an deiner Stelle zu Bett gehen«, meinte Mr. Silver lächelnd.
»Genau das habe ich vor«, gab Vicky zurück. »Kommst du auch, Tony?« fragte sie, und sie sah mich mit einem verlangenden Blick an, der mir verriet, daß sie so müde noch nicht war.
»Klar«, erwiderte ich, ein Grinsen unterdrückend. »Mir fallen auch schon ständig die Augen zu.«
Aber Mr. Silver konnte man nichts vormachen. Als wir hinausgingen, hörte ich den Ex-Dämon zu Roxane sagen: »Die beiden bringen mich auf eine großartige Idee…«
***
»Hast du Angst vor dem Feuer?« fragte Agassmea. »Es wird dir nichts anhaben. Ich kann es beeinflussen. Es wird dich kühlen und liebkosen, du fühlst dich darin wunderbar. Es wird dir Kraft und Ausdauer verleihen.«
Die Katzengöttin streckte die Hände vor, und das Feuer duckte sich, als würde es sich fürchten. Frank Esslin sah den magischen Ring an ihrer Hand.
Ein Goldreif war es mit einem schwarzen Stein, der in der Form eines Pentagramms geschliffen war. Es handelte sich um Tony Ballards Ring.
Lange Zeit hatte ihn der Dämonenjäger getragen und gegen die schwarzen Feinde eingesetzt - eine hervorragende Waffe. Ein Dieb hatte den Ring gestohlen und verkauft, und auf Umwegen hatte ihn schließlich Frank Esslin an den Finger bekommen.
Aber der Söldner der Hölle konnte diese magische Waffe, die er verstärkt hatte, nicht behalten, denn als er Kayba das Leben rettete, legte er sich mit den Grausamen 5 an.
Er hatte die Wahl: entweder Höllenfaust den Ring zu überlassen oder zu sterben. Die Entscheidung war dementsprechend einfach für ihn.
Zum Zeichen seiner Wertschätzung hatte Höllenfaust den magischen Ring seiner Geliebten Agassmea geschenkt. Als Frank Esslin ihn jetzt sah, wollte er ihn gern wiederhaben. Vielleicht ergab sich eine Gelegenheit, ihn der Katzenkönigin abzuluchsen. Frauen haben hin und wieder schwache Momente - nicht nur auf der Erde.
Agassmea legte die Fellstreifen ab und sprang kopfüber in den Feuersee. Sie tauchte auf, und das Wasser loderte auf ihrer Haut. Sie rief Frank Esslin zu sich.
Wenn er nicht als Feigling erscheinen wollte, mußte er ihr folgen, aber sehr wohl fühlte er sich dabei nicht. Er zog sich aus und schuf sicherheitshalber einen magischen Schutz.
Er sprang nicht in das Steinbecken, sondern tauchte zunächst nur einen Fuß ein. Er hätte ihn sofort zurückgerissen, wenn ihn das brennende Wasser angegriffen hätte, doch es vermittelte ihm ein wohliges Gefühl.
Die Flammen sahen nach Hitze aus, aber das Wasser war nicht heiß, sondern gut temperiert.
»Komm!« lockte Agassmea ihn. »Komm, es ist herrlich!«
Er stieß sich vom Felsenrand ab und tauchte neben ihr ein. Das seltsame Wasser drang in ihn ein, durchflutete ihn auf eine geheimnisvolle Weise und kräftigte ihn.
Er tauchte auf und näherte sich der Tigerfrau, die ihn mit einem leidenschaftlichen Flackern in den Augen erwartete, griff nach ihr und zog sie an sich.
Er bemerkte kaum, daß sie
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