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165 - Olivaros Tod

165 - Olivaros Tod

Titel: 165 - Olivaros Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gehörte zur teuersten Kategorie. Das Taxi hielt an der Auffahrt des Hauptgebäudes. Sofort sprangen Pagen herbei. Ein Portier riß den Wagenschlag auf.
    Coco hatte am Flughafen in der chilenischen Währung bezahlt. Weil wir noch keine Cruzeiros eingewechselt hatten, entlohnte der Portier den Taxifahrer, als ich ihm mitteilte, daß für uns Zimmer reserviert seien. Es brachte den Vorteil mit sich, daß wir nicht mit dem Chauffeur zu feilschen brauchten. Die Hotelpagen trugen uns das Gepäck.
    Ich schaute mich um. Die Umgebung war wundervoll und ein Gedicht. Aber dahinter lauerten dämonische Mächte. Ich bezweifelte, daß Coco viel Zeit haben würde, sich am Strand zu sonnen.
    An der Rezeption erklärte man uns, unsere Suite stünde bereit. Sie war, wie ich hörte, für vierzehn Tage im voraus bezahlt. Olivaro ließ sich nicht lumpen. Für das, was eine Suite im Copacabana Palace in zwei Wochen kostete, konnte man anderswo schon ein Grundstück erwerben.
    Ich nahm an, daß Olivaro in der Suite eine Nachricht für uns hinterlassen hatte oder sich melden würde. Den Anschlag am Flughafen sah ich mit gemischten Gefühlen. Sollte es sich um einen Test für mich gehandelt haben? Wenn ja, wer hatte ihn durchgeführt? Oder war es wirklich ein „Willkommensgruß" der Macumba?
    Die Suite befand sich im 23. Stock. Man hatte einen herrlichen Ausblick. Der Luxus der Einrichtung beeindruckte uns beide. Wir hatten auf unseren vielen Reisen in Palästen und Millionärsvillen schon allerhand gesehen, aber es war doch ein Unterschied, ob man nur zu Besuch war oder diesen Luxus selbst genießen konnte.
    Andererseits kannte ich auch das Elend in seinen mannigfaltigen Erscheinungen. Mittlerweile war ich weit davon ab, materielle Dinge überzubewerten. Ein anspruchsloser Philosoph wie Diogenes, der in einem leeren Faß wohnte, würde ich zwar nie. Aber ich sah auch keinen Sinn darin, Schätze zu sammeln oder mir Selbstbestätigung durch den Besitz teurer Sportwagen und dergleichen holen zu wollen.
    Ich schlenderte durch die Suite mit zwei Schlafzimmern und einem Wohnraum. Ein marmorgetäfeltes Bad gehörte auch dazu. Schwarz war der Marmor, die Installationen versilbert. Man konnte sich wohl fühlen darin. Ich drehte die Wasserhähne auf, um sie auszuprobieren.
    Da knallte die Tür zu. Ich konnte sie nicht mehr öffnen. Das Wasser rauschte stärker aus den Hähnen. Es spritzte umher. Einige Spritzer trafen meine Hose und das Hemd und fraßen sofort Löcher hinein.
    Das war gar kein Wasser, vielmehr handelte es sich um Säure. Ich konnte die Hähne auch nicht mehr zudrehen, die Säure spritzte zu stark.
    Ich klopfte an die Tür und rief nach Coco. Aber Coco antwortete nicht. Entweder stand sie am Balkon, wo sie mich nicht hören konnte, oder es gab andere Gründe, daß sie nichts vernahm.
    Hilf dir selber! dachte ich und rannte gegen die Tür an. Sie war hart wie Eisen. Jemand hatte sie versiegelt. Ätzender Qualm stieg aus der Badewanne, deren Beschichtung schon zerfressen war, und ließ mich qualvoll husten. Ich faßte ein Handtuch, legte es mehrmals zusammen und hielt es vor Nase und Mund.
    Das filterte den Säurenebel zwar, war aber keine Dauerlösung. Ich berührte das Türschloß mit der Gnostischen Gemme und sprach eine Beschwörungsformel. Einiges hatte ich mir auch angeeignet, obwohl mir von Natur aus magische Kräfte fehlten. Ich hörte ein Knacken.
    Da zischte es hinter mir. Ich schaute über die Schulter und wollte meinen Augen nicht trauen. Dumpfes Getrommel übertönte das Zischen der Säurestrahlen. Ein Schweinemonster war dabei, aus den Spiegelkacheln zu klettern. Schon ragte sein Oberkörper und ein Bein hervor.
    Kleine Äuglein funkelten mich an. Während ansonsten in Schweinekreisen der Metzger derjenige mit dem Messer war, hatte das Monster eins in der Hand. Ich warf ihm die Gnostische Gemme entgegen.
    Sie traf die Gestalt an der Schulter, und der Schweineköpfige zerplatzte. Diesmal hatte es sich um ein Trugbild gehandelt. Mir lief der Schweiß in Strömen übers Gesicht. Aus dem Säurenebel formte sich eine Gestalt und hob drohend die Arme.
    Ein mit spitzen Zähnen bewehrter Rachen öffnete sich. „Du wirst Olivaro nicht treffen, Dämonenkiller!" heulte es dumpf. „Stirb, diesmal endgültig!"
    Schon wogten rote Nebel vor meinen Augen. Das Atmen wurde zur Qual. Ich wankte. Heftig hustend, trotz des Handtuchs, versuchte ich mein Glück noch einmal mit der Tür. Ich trat in Schloßhöhe dagegen, zog am Griff - und

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