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165 - Olivaros Tod

165 - Olivaros Tod

Titel: 165 - Olivaros Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ich. „Ich werde jetzt gehen, und für Sie wäre es auch am besten, wenn Sie sich entfernten, ohne etwas gesehen zu haben. Sie verstehen?"
    „Sicher." Der Blonde wirkte amüsiert. „Mein Name ist übrigens Elia Gereon. Ich bin Israeli und suche Brasilien geschäftlich auf. Ich bin gerade erst eingetroffen."
    „Ich auch", sagte ich. „Ich habe ebenfalls Geschäfte, die ich in Rio abwickeln möchte. Vermutlich aber anderer Art als Ihre."
    „Sind Sie sicher? Ich habe Ihnen meinen Namen genannt, Mr. …?"
    „Namen sind Schall und Rauch, wie schon Shakespeare schrieb. Ich wünsche Ihnen erfolgreiche Geschäfte, Mr. Gereon. Leben Sie wohl."
    „Schall und Rauch." Gereon lachte. „Sie ahnen ja gar nicht, wie recht Sie haben. Man freut sich immer, einen gebildeten Menschen zu treffen. Vielleicht sehen wir uns einmal wieder."
    Gereon machte keine Anstalten, hinauszugehen. Ich ließ ihn stehen. Ich hatte ihn gewarnt, und wenn er mit Manos und Böulo Schwierigkeiten bekam, war es seine eigene Schuld. Gereons Ausstrahlung war völlig neutral gewesen. Dennoch fand ich ihn merkwürdig, und ich dachte über ihn nach, während ich zu Coco zurückkehrte.
    Sie wartete schon ungeduldig.
    „Was in aller Welt hast du so lange getrieben, Rian? Männer sind doch wie Kinder. Man kann sie keinen Augenblick allein lassen, ohne daß sie Dummheiten anstellen. In was bist du jetzt wieder hineingestolpert?"
    „Sag mal, verwechselst du mich mit Martin?" fragte ich, setzte mich zu Coco und schilderte ihr kurz, was sich ereignet hatte.
    Sie zuckte die Achseln.
    „Die Gegenseite weiß also, daß wir in Rio sind. Die Schwarze Familie ist wie immer hervorragend informiert. Das soll uns aber nicht abhalten, weiter vorzugehen. Fahren wir mit dem Taxi oder mit dem Bus?"
    „Wir nehmen ein Taxi. Ich habe keine Lust, die Busfahrpläne zu studieren. Hast du schon bezahlt?" Coco hatte. „Dann gehen wir."
    Vorm Terminal standen genügend Taxis, meist amerikanische Straßenkreuzer, aber auch abenteuerlich aussehende Vehikel und sogenannte Sammeltaxis. Ich steuerte den Kofferkuli auf einen Chevrolet mit einem Mestizen in einer Art Admiralsuniform zu. Ich entschied mich absichtlich für das vierte Taxi in der Reihe. Der Trick, jemanden mit dem Taxi zu entführen, war alt.
    Der Admiral half, unser Gepäck zu verstauen. Es gab ein Palaver mit den Fahrern der Wagen vor ihm, und dann fuhren wir ab. Die Polster des Chevrolets waren weich wie Butter. Der Chauffeur machte Coco Komplimente über ihr Aussehen, die sie sogar noch genoß.
    Wenn ich Coco solchen Schwulst erzählt hätte, würde sie mich für verrückt erklärt haben. Wir fuhren von der Insel die Avenida Brasil entlang. Wie zu der Zeit, als ich zum letzten Mal in Rio gewesen war, gab es immer noch qualmende Müllkippen neben der mehrspurig ausgebauten Avenida.
    Das Häusermeer von Rio erstreckte sich vor uns, überragt vom Corcovado mit der 32m hohen Christusstatue und dem Zuckerhut im Hintergrund.
    In Rio herrschten sommerliche Temperaturen. Coco freute sich schon auf den weltberühmten Strand von Copacabana. Sie war erstmals in Rio.
    „Im Tanga werde ich sicher hinreißend aussehen", gurrte sie. „Die Südamerikanerinnen sind als heißblütig bekannt. Nicht, daß du mir auf Abwege gerätst, Rian."
    „Du hast vielleicht Sorgen!" antwortete ich. „Typisch Frau! Du hast die Mode im Kopf, dein Aussehen und bist eifersüchtig, ohne einen Grund dafür zu haben. Denkst du denn, ich bin nach Rio gekommen, um fremdzugehen?"
    Coco schenkte mir einen ihrer unvergleichlichen Blicke.
    „Man kann nie wissen. Du bist ein Schwerenöter, Rian, ich kenne dich." Ich war in der Vergangenheit nicht immer standfest gewesen, was die Treue betraf, hatte mich aber entschieden gebessert. Gerade deshalb schwieg ich beleidigt. Coco fuhr fort: „Außerdem bist du ein äußerst attraktiver Mann, Rian. Du besitzt eine Ausstrahlung, die bei jeder Frau ein Prickeln auslöst. Ich muß es schließlich wissen, denn ich habe mich seinerzeit glühend in dich verliebt - und liebe dich immer noch wie am ersten Tag."
    Das unerwartete Kompliment brachte mich aus der Fassung. Ich beugte mich zu Coco hinüber und küßte sie.
    „Ich liebe dich mindestens genauso, Coco", flüsterte ich. „Du bist immer wieder bezaubernd für mich."
    Coco lachte klingend.
    „Ich bin auch eine Hexe, Rian."
    Wir fuhren durch die Stadt nach Copacabana. Das Hotel Copacabana Palace stand an der Avenida Atlantica in unmittelbarer Nähe des Strandes und

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