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1650 - Flugziel Große Leere

Titel: 1650 - Flugziel Große Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von den Kosmokraten aus nicht nachvollziehbaren Gründen mißbraucht worden waren, und ihre Gefolgschaft aufgekündigt. Sie waren seither keine Ritter der Tiefe mehr und hatten lange Zeit gebraucht, um wieder zu einer Identität zurückzufinden, die sie ausfüllte.
    Atlan wußte, daß sich Perry Rhodan die gleichen Gedanken machte wie er selbst, obwohl er darüber schwieg. Die meisten Mitglieder der Expedition wußten kaum noch etwas über die damaligen Geschehnisse und ihre Hintergründe. Die seinerzeit direkt oder indirekt Beteiligten, heute ausnahmslos Zellaktivatorträger, machten sich ihre eigenen Gedanken und schwiegen ebenfalls.
    Aber in ihren Köpfen arbeitete es, und sie stellten sich wie Atlan die Frage nach Zufall, Fügung oder Lenkung durch eine höhere kosmische Macht.
    Und dann war da noch ein Bild, das dem Arkoniden in diesem Zusammenhang erschien.
    Es war das einer 6500 Meter langen Hantel, des legendären Fernraumschiffs der Menschheit, der SOL. Sie war mit der Armada zum Standort von TRIICLE-9 geflogen, um danach den Kosmos zu erforschen und immer dort zu helfen, wo es im Interesse der universellen Ordnung nötig war.
    Fast 800 Jahre lang - seit 429 NGZ - hatte man nichts mehr von der SOL gehört und gesehen. Sie war schon fast vergessen gewesen.
    Bis jetzt.
    Lächerlich! dachte Atlan, als ihn Thetas Stimme aus den neuerlichen Grübeleien riß. Wir sehen schon Gespenster. Der Standort von TRIICLE-9 ist noch einmal gut einhundert Millionen Lichtjahre von der Großen Leere entfernt - und wer sagt uns, daß die SOL jemals ihr Ziel erreicht hat?
    Das Schiff, mit dem ihn mehr verband als mit jedem anderen Raumschiff, das er jemals kennengelernt hatte. „Ich sagte schon zweimal: Dann können wir schon reingefallen sein!" Theta boxte ihn in die Seite. Atlan riß sich endgültig von seinen Gedanken los und grinste sie an, kam auf das Thema zurück: „Aber dann sind wir da und werden sehen, was die Große Leere für die angeblichen Kartographen des Universums so wichtig macht. Und selbst wenn wir Philip nie wiedersähen und sich sein Gerede als pure Schaumschlägerei herausstellte, wäre ich froh.
    Wir haben etwas erreicht und etwas geschaffen, das uns alle näher zusammenbringt und stolz auf uns sein läßt. Es kann eine neue Epoche beginnen." Sie blickte ihn zweifelnd an. „Du meinst den Evolutionsschub, von dem im Zusammenhang mit der Expedition so gern geredet wird? Ich halte das für eine Phrase. Ein Evolutionsschub läßt sich nicht programmieren - jedenfalls nicht für ein ganzes Volk oder gar mehrere Völker."
    „Wir werden natürlich nicht plötzlich zu kleinen Superintelligenzen", erwiderte Atlan lächelnd. „Ich sehe mehr die psychologische Seite. Was wir Galaktiker brauchen, das ist ein Stoß in den Rücken, ein Schub, ein Tritt in den müde gewordenen Hintern."
    „Wir?" fragte sie und hob die Brauen über den für Arkoniden so untypischen, grünen Augen. Mit einer Hand fuhr sie sich durch das kurze, silberweiße Haar und zerwühlte es noch mehr. „Wir Arkoniden brauchen keinen Tritt mehr, wohin auch immer. Wir haben der Galaxis doch gezeigt, wie ein schon lange abgeschriebenes Volk als Phönix aus der Asche steigt. Wer hätte denn vor hundert Jahren noch viel für uns gegeben?" Sie kuschelte sich wieder an ihn, schmiegsam wie eine Katze. Aber sie konnte eine sehr gefährliche Katze sein. „Du, mein verhinderter Imperator. Du gabst unserem Volk wieder eine Vision."
    Atlan drückte sie an sich, lachte lange und laut. Sie schien für einen Moment zu erschrecken, dann lachte sie mit, und sie alberten herum, bis sie sich schließlich auf den Boden gewälzt hatten und atemsuchend nebeneinander liegenblieben, beide auf dem Rücken. „Siehst du, Theta", sagte er, als sie auf eine Projektion der Milchstraße blickten, die sich träge unter der Dekke zu drehen schien, „genau das ist es, was ich mir von dieser Expedition ins Haar der Berenike so erhoffe."
    „Ich verstehe", hauchte sie ihm ins Ohr. „Und sonst nichts?"
    „Doch. Abenteuer."
    „Dazu brauchst du nicht bis zu dieser Berenixe hin - oder wie die Dame heißt..."
     
    *
     
    Logbuch der BASIS, Auszug vom 31. Mai 1203 NGZ; Harold Nyman, Kommandant: Seit unserem Aufbruch aus dem Raumsektor NGC 4670 sind auf den Tag genau zwei Monate vergangen. Insgesamt sind wir damit nun 304 Tage unterwegs.
    Es gibt weiterhin keine besonderen Vorkommnisse. Der Flug verläuft normal und nach Plan. Wir befinden uns gut in der Zeit, um am 8. Juli in

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