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1650 - Flugziel Große Leere

Titel: 1650 - Flugziel Große Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spielte der ihm nur Theater vor?
    Nero Gammon kam mit dem Steak. Rhodan schnitt sich ein Stück davon ab. Dann, als er Geromeschs verstohlenen Blick darauf bemerkte, schob er ihm den Teller hin. „Nichts gegen die Schiffsführung", mampfte der Ferrone, der sich gar nicht lange bitten ließ. „Aber wirklich, nichts gegen unsere großartige Schiffsführung, die auch an die Ärmsten der Armen denkt."
    Perry Rhodan fragte sich, wie er das wirklich gemeint hatte.
     
    5.
     
    15. Februar 1204 NGZ - 100 Millionen Lichtjahre Logbuch der BASIS, Auszug vom 15. Februar 1204 NGZ; Harold Nyman, Kommandant: Silvester haben wir, wie auch schon das vorherige, im Hyperraum gefeiert - soweit man da von Feiern sprechen kann.
    Der Brückenkopf Coma-4 war auf dem atmosphärelosen vereisten Mond eines Methan-Ammoniak-Riesen errichtet worden. Der Planetengigant ist der fünfte von insgesamt neun einer Riesensonne vom zwanzigfachen Solvolumen. 379 Lichtjahre von einer ursprünglich als Standort vorgesehenen Sternenballung entfernt. Diese Ballung bestand aus nur 45 Sonnen. Sie hatte sich als ungeeignet erwiesen, weil sich in ihr zwei verschiedene, ziemlich unbedeutende Zivilisationen heftig bekriegten. Beide Völker hatten zwar den Überlichtantrieb entwickelt, jedoch nicht genügend Verstand, um mit ihm und den von ihnen erfundenen Waffen sinnvoll umzugehen. Von den insgesamt 112 Planeten der Sternenballung fanden wir bereits sieben zerstört vor.
    Robert Gruener nahm nicht gerade beruhigt Abschied von Coma-4, obwohl wir ihm immer wieder versicherten, daß der Eismond als Standort des vierten Androgynen-Stammes ungefährdet sei, bis die Hanse ihn eines Tages ausbaue. Und dann würde sie sich die Störer schon vom Hals zu halten verstehen. Eine vorzeitige Entdekkung kann bei den vorgesehenen Sicherheitsvorkehrungen ausgeschlossen werden.
    Vielleicht hat es fürs erste auch schon gereicht, daß wir den Hitzköpfen auf beiden Seiten eine kleine Demonstration unserer Stärke gaben.
    Perry Rhodan hielt sein Versprechen und verlängerte den Aufenthalt im Normalraum. Unsere Wissenschaftler konnten endlich mit mehr Ruhe und Zeit forschen, und wer von der Besatzung Lust auf einen Ausflug hatte, der konnte Iosfliegen und sich zwischen den 45 Sonnen umsehen. Jeweils drei Korvetten brachen zusammen auf, wobei eine davon mit Arlo Rutans Leuten besetzt war. Von Rutan stammte die Idee, uns den hiesigen Zivilisationen an verschiedenen Punkten zu zeigen und sie von dort abzulenken, wo sie für die nächsten Jahre nichts zu suchen hatten - vom Eismond.
    Für mich war das eine völlig neue Seite des Ertrusers, und ich glaube, daß ich Rhodan irgendwann besser verstehen werde. Ich habe mich immer über seine Geduld mit den Soldaten gewundert. Ein Mann wie er liebt solche Typen eigentlich nicht. Aber er weiß auf der anderen Seite, daß wir ohne sie nicht auskommen. Im Ernstfäll, denke ich, können wir uns auf Rutan verlassen. Jetzt sind seine Kämpfer und er wie Kinder, denen es nicht laut und wild genug zugehen kann. Aber sollte es hart auf hart kommen, dürften sie ihre wirklichen Qualitäten zeigen. Sie haben sich für die Expedition in harten Tests qualifiziert. bei denen nicht nur Muskelstärke und ein großes Maul gefragt war. Das sollten wir nie vergessen, und ich muß ihnen wohl Abbitte leisten.
    Sechs Menschen kamen von ihrem Ausflug nicht mehr zurück, drei Terraner und drei Plophoser. Sie hatten sich über einem Sauerstoffplaneten unerlaubt mit einem Shift ausgeschleust. Es war, wie wir wissen, ein technischer Defekt, der zur Explosion des Shifts knapp über der Planetenoberfläche führte.
    Natürlich herrschte Trauer und Betroffenheit. Auf die Stimmung an Bord hatte der verlängerte Stopp ansonsten aber nur unwesentlichen Einfluß. Wer es besonders nötig hatte, der konnte sich draußen abreagieren. Aber was auf einem Planeten möglich ist, können die Leute auch in der BASIS tun.
    Die Psychologen sind nach wie vor uneins, aber etwas sagen sie übereinstimmend, und das leuchtet auch ein: Die Teilnehmer an dieser größten Expedition der Menschheit haben nicht plötzlich ihr Interesse an dem verloren, was sie am Ende des Fluges erwartet. Ich glaube nicht, daß viele umkehren wollten, wenn wir sie jetzt fragten.
    Unser aller Problem ist es wirklich, daß die Erwartungen am Anfang zu groß waren. Ich merke es doch an mir selbst. Wir glaubten, nur an Bord gehen und losfliegen zu müssen - und schon lägen die Wunder des Universums vor unseren

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