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1650 - Flugziel Große Leere

Titel: 1650 - Flugziel Große Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwieg weiter. Er kannte sie gut genug. Die kleine, mollige Medikerin hatte sonst ein sonniges Gemüt. Wer als Patient mit ihr Krach haben wollte, mußte sich schon anstrengen - es sei denn, er bestand auf Behandlung durch Medorobots, von denen sie gar nichts hielt. Aber Arfe Loidan, so harmlos sie mit ihren brav gekämmten braunen, schulterlangen Haaren und den hellbraunen Augen auch aussah, besaß einen schwarzen Humor und konnte so zynisch sein, daß ihre Worte zu giftgetränkten Pfeilen wurden.
    Sie nickte heftig. „Du hast es vorhin gehört, großer Vorsitzender. Die Besatzung kommt ohne Appetit zu den Mahlzeiten. Die Hälfte des Essens wird stehengelassen. Die Leute reden kaum miteinander - es sei denn, um über gewisse hohe Tiere im Bug zu hetzen." Sie beugte sich zu Rhodan vor, als dieser sie weiter nur ansah. „Selbst die ertrusischen Superhelden sind derzeit mit dem zufrieden, was Nero ihnen vorsetzt. Weißt du, was das bedeutet, Mister Rhodan? Mit dieser Mannschaft erreichst du vielleicht die Große Leere, aber sonst nichts. Sei zufrieden, wenn sie sich nur verweigern und Trübsal blasen. Wenn ihre Stimmung erst einmal in offene Aggression umschlägt ..."
    „Meuterei", sagte Olga DeSedde, als sie nicht weitersprach. „Soweit könnte es kommen."
    Da wurde es Perry Rhodan zu bunt.
    Er stand auf und schlug mit, der Faust auf den Tisch. „Ich habe genug von eurer Schwarzmalerei. Womit wir es jetzt zu tun haben, das mußte ganz zwangsläufig kommen, und es ist alles ganz natürlich. Der ewig gleiche Bordalltag muß ganz einfach an den Nerven der Besatzung zerren, trotz aller Möglichkeiten, die wir zur Abwechslung bieten. Ich mache das nicht zum erstenmal durch und verlange jetzt einfach, daß wenigstens die Verantwortlichen dieser Expedition sich von mir belehren lassen. Die SOL war vierzig Jahre lang unterwegs, um zurück zur Milchstraße zu finden. Ihr kennt ihre Geschichte. Es war ein Generationenraumschiff. Auf der SOL wurden Kinder geboren und großgezogen. Es entstand sogar eine neue Art von Menschen, die Buhrlos, die Weltraumgeborenen. Und wir hatten damals Probleme, die ihr euch nicht im entferntesten vorstellen könnt. Aber wir haben uns am Riemen gerissen und unser Ziel erreicht. Auch für die Buhrlos fand sich eine Lösung, wenn auch erst sehr viel später. Ich frage mich, ob sich die Menschen inzwischen so verändert haben, daß sie den Kopf jetzt schon hängenlassen, wo wir gerade erst fünfzehn Monate Flug hinter uns haben! „Gerade erst fünfzehn Monate!" Die Medikerin lachte amüsiert. „Das mag nicht viel sein für einen Veteranen wie dich, aber für die Leute an Bord ..."
    „Niemand hat sie gezwungen, die Expedition mitzumachen!" fiel Rhodan ihr ins Wort. „Die meisten hätten bestochen, betrogen und die eigene Mutter verkauft, um dabeisein zu können. Wer hat die Schuld an ihrem jämmerlichen Zustand - die Schiffsführung, wie es immer so schön heißt, wenn ihr mich und die anderen Aktivatorträger meint? Oder nicht eher die Psychologen, die offenbar unfähig waren, die Besatzung gut genug auf die Jahre der Isolation vorzubereiten?"
    „Können wir weiterreden, sobald du dich abgeregt hast?" fragte Arfe. Von den drei Versorgungschefs kam kein einziges Wort. Sie verfolgten gebannt, wie sich der Streit zwischen Rhodan und der Medikerin entwickelte. „Wir können", antwortete der unsterbliche Terraner und setzte sich wieder hin. „Dann erstens. Was deine SOL betrifft, da galten wohl ganz andere Maßstäbe. Die Menschheit drohte damals im Krieg zwischen fremden Superintelligenzen zerrieben zu werden. Richtig?"
    „Fast", sagte Perry Rhodan. „Eigentlich hatten wir es noch mehr mit den Völkern des Hetos der Sieben zu tun. Aber rede ruhig weiter."
    „Jedenfalls gab es eine ständige äußere Bedrohung, der ihr alle ausgesetzt wart und die euch zusammenschweißte. Einmal ganz abgesehen von der im Weltraum verschwundenen Erde mit ihren Aphilikern. Aber zweitens. Reden wir nicht über die einfacher.
    Besatzungsmitglieder dieser Expedition, sondern über die Wissenschaftler an Bord. Vor allem die Kosmologen und Astronomen haben sich spätestens nach Coma-2 über die langen Überlichtetappen beklagt. Drei Monate und mehr im Hyperraum eingeschlossen, das kann den stärksten Charakter in die Knie zwingen. Und die Wissenschaftler brachen voller Hoffnung auf, in den noch nie betretenen Regionen des Universums ihre Forschungen anzustellen und ..."
    „Aber das können sie doch tun, wenn wir

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