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1651 - Am Rand der Großen Leere

Titel: 1651 - Am Rand der Großen Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Avenquerius. Er war verunsichert. Seine Augenlider zuckten viel häufiger als normal, und er hatte Mühe, die Worte zu artikulieren. „Dann schneiden wir ihn eben auf. Da drüben in den Pyramiden befinden sich wahrscheinlich Zehntausende dieser Behälter. Wenn wir einige davon verlieren, spielt das keine Rolle."
    Senta Gorgus ruckte auf, verzichtete dann jedoch auf einen Protest. Ihr war jedoch anzusehen, daß sie mit der Einstellung des Chefwissenschaftlers nicht einverstanden war. Auch Rhodan erhob keinen Einspruch.
    Eneaphus Avenquerius verließ die Zentrale und kehrte nach etwas mehr als einer Stunde zurück.
    Unzufrieden setzte er sich in einen der Sessel. „Und?" fragte Morgan. „Ich konnte die Behälter öffnen, ohne daß es zu Erscheinungen wie bei dem ersten kam. Es ist also keiner mehr zerstört worden. Dennoch bin ich frustriert", erwiderte der kleine Wissenschaftler.
    Er sah erschöpft aus. Sein volles Gesicht war bleich, und die Augen lagen tief in den Höhlen. „Da arbeitet man, als ob es um das letzte Geheimnis des Universums ginge, und dann ist nichts als Asche in den Behältern."
    „Es sind Urnen!" rief Henna Zarphis. „Genau das", bestätigte Avenquerius. Ihm war anzumerken, daß er sich im Mittelpunkt des Interesses nicht wohl fühlte. Er war ein schüchterner Mann, der am liebsten für sich allein war und der meist so zurückgezogen lebte, daß er niemandem auffiel. „Bei der Asche dürfte es sich um die Überreste der Intelligenzwesen handeln, die die Pyramiden gebaut haben."
    „Dann sind die Pyramiden nichts weiter als Totenschiffe", vermutete Perry Rhodan. „Und der Riesenkelch in der zweiten Pyramide enthält vermutlich die Asche eines einst mächtigen Wesens", fügte Henna Zarphis hinzu.
    Cyrus Morgan fiel auf, daß die Akonin, von der über Jahre hinweg kaum etwas an Bord der BASIS zu sehen gewesen war, selbstbewußter auftrat. Die Nähe Rhodans schien ihr gutzutun.
    Als der Chefwissenschaftler ihr vor einigen Tagen zum erstenmal wieder nach mehr als einem Jahr begegnet war, hatte er sie als blaß und wenig attraktiv empfunden. Jetzt war sie wie ausgewechselt.
    Ihre Augen waren lebhaft geworden und hatten an Glanz gewonnen, und ihre Haltung verriet, daß sie sich sehr wohl ihres Wertes bewußt war. „Das erinnert mich an die Grabstätten der terranischen Pharaonen mit ihren Grabbeigaben", sagte er. „Davon weiß ich nichts", erwiderte die Akonin. „So weit habe ich die terranische Geschichte nicht studiert."
    „Es hat im terranischen Altertum eine Kultur gegeben, die vollkommen von dem Glauben an das Leben nach dem Tode bestimmt war", erläuterte Rhodan. „Die Menschen der damaligen Zeit waren so sehr davon überzeugt, daß ihr eigentliches Leben erst nach dem Tod beginnt, daß sie fast ihr ganzes Leben lang Vorbereitungen für dieses Leben nach dem Tode trafen, und das nicht nur in geistiger und seelischer, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Selbst einfache Leute haben zu Lebzeiten an ihren eigenen Grabstätten gearbeitet und sie möglichst prunkvoll und mit allem ausgestattet, was sie meinten, in ihrem nächsten Leben zu benötigen. Dazu gehörten sogar Speisen, die sie in die Grabkammern stellten."
    „Unvorstellbar", sagte Henna Zarphis. „Es war tatsächlich so. Diese Herrscher haben Pyramiden aus Stein als Grabmale errichtet. Die Ähnlichkeit mit den drei Objekten in der Akkretionsscheibe ist frappierend." Rhodan näherte sich dem Bildschirm. Die beiden Pyramiden und das deutlich kleinere, kastenförmige Objekt waren in der nun stark leuchtenden Akkretionsscheibe nicht mehr auszumachen. „In der ersten Pyramide sind wahrscheinlich die Gefolgsleute des oder der Mächtigen bestattet - Krieger, Offiziere, Minister, Frauen und wer auch immer. Vielleicht sind sie ihm oder ihr freiwillig gefolgt, vielleicht wurden sie in den Tod gezwungen. Wir werden uns auch das dritte Objekt ansehen, sobald die Plusphase vorbei ist. Und wenn wir Glück haben, offenbart sich uns dann das Geheimnis dieser fremden Kultur."
    Zusammen mit Henna Zarphis zog er sich aus der Zentrale zurück. Cyrus Morgan und Eneaphus Avenquerius folgten ihnen. Die beiden Wissenschaftler diskutierten den Verlauf und das Ergebnis der Untersuchungen und gingen in das Labor, in dem die Urnen standen.
    Sieben Stunden dauerte die dritte Plusphase der Akkretionsscheibe. Danach ließ Perry Rhodan vier weitere Stunden verstreichen, bis er erneut aufbrach, um auch das dritte Objekt zu untersuchen.
    Wiederum war

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