1651 - Am Rand der Großen Leere
Weg zur Hauptleitzentrale hin ab. Senta Gorgus folgte mit Henna Zarphis, der sie ständig die Waffe an die Schläfe hielt.
In der Zentrale löste das Erscheinen der Roboter und der Gruppe beträchtliche Unruhe aus, die sich noch steigerte, als Senta Gorgus mit der Akonin kam. „Seid ruhig", ordnete die Kommandantin an. „Je vernünftiger ihr seid, desto schneller ist es vorbei."
Cyrus Morgan schüttelte verständnislos den Kopf. „Komm zu dir", empfahl er der hünenhaften Frau. „Noch ist es nicht zu spät."
„Ich will nichts mehr hören", erwiderte Senta Gorgus. „Du solltest mittlerweile begriffen haben, daß mir mein eigenes Schicksal egal ist. Ich habe meine Entscheidung getroffen, und ich werde sie nicht mehr ändern."
Der Chefwissenschaftler war längst zu einem derartigen Schluß gekommen, dennoch hatte er bis zu diesem Moment geglaubt, Senta Gorgus aufhalten zu können. Nun erkannte er, daß es keine Hoffnung mehr für die beiden Pyramiden und das Totenschiff des Umbruus gab.
Er wechselte einen kurzen Blick mit Eneaphus Avenquerius. Dann war er sich mit ihm einig, daß sie nicht mehr versuchen wollten, die Kommandantin aufzuhalten.
Senta Gorgus befahl dem Piloten, die GEVONIA näher an Borgia Iund die Akkretionsscheibe heranzubringen, und er gehorchte. Sie zog sich bis in einen Winkel der Hauptleitzentrale zurück, wo ihr niemand in den Rücken fallen konnte. Nach wie vor behielt sie Henna Zarphis als Geisel.
Die GEVONIA setzte sich in Bewegung und näherte sich den beiden Doppelsonnen mit hoher Beschleunigung. Schon nach Minuten war sie den drei in der Akkretionsscheibe gefangenen Objekten so nahe gekommen, daß die Traktorstrahler eingesetzt werden konnten. „Worauf wartest du, Hennask?" rief sie ihrem Waffenspezialisten zu. „Befolge meine Befehle!"
Auf dem Hauptmonitor waren die beiden Pyramiden und das kastenförmige Objekt deutlich zu erkennen. Als die GEVONIA ihre Fühler nach diesen Objekten ausstreckte, färbte die Syntronik die Traktorstrahlen auf dem Monitor ein, so daß jeder in der Zentrale verfolgen konnte, wie sie die drei Objekte erfaßten. „Los doch!" Die Stimme der Kommandantin wurde schrill. „Gib ihnen den nötigen Schub!"
Der Waffenspezialist gehorchte. Er erhöhte die Leistung der Traktorstrahlen und kehrte ihre Wirkung um, so daß die drei Objekte angeschoben und beschleunigt wurden. Der Effekt trat nicht sofort ein. Zu bewegen war eine gewaltige Masse, und das erforderte einige Zeit. Dann aber wurde allmählich deutlich, daß der Schub eintrat. Schon mit dem bloßen Auge war zu verfolgen, wie die beiden Pyramiden und das kastenförmige Raumschiffsegment mit dem Computer ihre bisherige Position verließen und in eine Bahn einschwenkten, die spiralförmig nach Borgia Iführte.
Xenthro und das Gefolge hatten die letzte Reise angetreten. Nun gab es kein Zurück mehr. „Wie lange wird es dauern, bis sie in den Neutronenstern stürzen?" fragte Senta Gorgus. „Annähernd fünfzehn Stunden", antwortete die Syntronik. „Die Objekte befinden sich bereits im Anziehungsbereich von Borgia I. Sie werden beschleunigt."
„Keine Angst", bemerkte Cyrus Morgan. „Niemand wird versuchen, sie jetzt noch zurückzuholen."
„Wir warten", entschied die Kommandantin, „bis sie eine kritische Grenze überschritten haben."
Sie blieb in der Ecke stehen und hielt die Akonin fest. Mehr als eine Stunde verstrich. Perry Rhodan, der sich dank Syntronik und Zellaktivator mittlerweile von der Paralyse erholt hatte, kam in die Zentrale. „Schluß jetzt!" befahl er. „Gib Henna frei."
Er schritt auf die Kommandantin zu, obwohl diese den Desintegrator auf ihn richtete. „Wenn du unbedingt eine Geisel brauchst, dann nimm mich."
„Nur nicht so edel, Perry", fuhr Senta Gorgus ihn an und drückte den Projektor der Waffe rasch gegen den Hals der Akonin „Ich weiß, daß du eine Menge Tricks auf Lager hast. Ich nehme dich lieber nicht als Geisel. Henna braucht nur noch ein paar Minuten auszuharren, dann haben wir's geschafft, dann holt niemand die drei Objekte noch zurück."
Die Akonin blinzelte Rhodan zu, und er verzichtete auf den Tausch. Anhand der Bilder, die von der Syntronik übermittelt wurden, konnte er sehen, daß die Kommandantin recht hatte. Die Grabmale stürzten in die Sonne, und sie waren ihr mittlerweile bereits so nahe gekommen, daß die von Borgia Iausgehende Hitze alles in ihrem Inneren verbrennen mußte.
Minuten später war es soweit.
Senta Gorgus ließ die Waffe fallen
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