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1652 - Im Netz des Quidor

Titel: 1652 - Im Netz des Quidor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müssen?"
    „Ihr kennt die Regeln bereits, und mehr gibt es nicht zu sagen. Wenn ihr wirklich bereit dazu seid, werdet ihr das Richtige tun, andernfalls werdet ihr zu Verlierern. Der Quidor mag manchmal hart und kompromißlos erscheinen, aber er ist absolut gerecht. Wenn das Hohe Ziel erreicht werden soll, darf es keine Mißstände oder falschen Gedanken geben. Laßt euch Zeit, euren Geist zu entwickeln, übernehmt euch nicht, damit sich eure guten Gedanken nicht plötzlich gegen euch wenden und zu den schlechten Gedanken eines besessenen, machthungrigen Spielers werden. Das wäre das Ende eures Teams und eurer Chance, erhoben zu werden."
    „Joara, das ist doch nicht dein Ernst", stieß Bull hervor. „Merkst du nicht, was hier gespielt wird?"
    „Reginald, es ist mein voller Ernst", erwiderte sie und drehte sich zu ihm um. „Wir alle denken dasselbe, du bist derjenige, der nicht begriffen hat. um was es hier geht. Wir können Welten erschaffen! Wir können Frieden bringen, Ruhe und Harmonie. Sehnst du dich denn nicht danach?"
    „Ich sehne mich danach wie jeder andere, aber nicht auf diese Weise."
    „Welche Weise ist dir dann genehm? Mit diesem Spiel können wir weiter gehen als je zuvor! Ich möchte es wenigstens versuchen, Reginald. Warum kannst du das nicht verstehen?"
    Er schüttelte den Kopf. „Wir sollten das Netz verlassen."
    „Treibt dich wirklich nur die Sorge um uns an, oder liegt es eher an deiner Angst, möglicherweise sterben zu müssen?" fragte sie nicht ohne Schärfe.
    Sie weiß es. „Ich mache mir Sorgen um euch", sagte er leise.
    Sie nickte, plötzlich lächelnd. „Tut mir leid, das war ziemlich taktlos. Ich denke - ich denke, du brauchst dir darüber keine Gedanken zu machen. Der Callon erhält sicher deine Lebenssysteme, und wenn du ihn ablegst, wird dein Aktivator wieder voll arbeiten."
    „Eine entsprechende Ungewißheit bleibt trotzdem."
    „Nun, wer hat die nicht?"
    „Vielleicht nicht ganz so sehr nach dem heutigen Stand der Lebenserwartung und medizinischen Möglichkeiten. Nun gut. Du willst es also wirklich tun?"
    Ribera kam an Joaras Seite. „Wir alle, Bully. Ich weiß, daß wir es schaffen werden. Wir haben unsere Wahl getroffen. Wirst du mit uns gehen?"
    „Ja." Nur so konnte er eine Möglichkeit finden, das Team aus dem Netz herauszubringen.
    Das Orakel schloß: „Eure nächsten Prüfungen sollt ihr auf dem Planeten Kulur bestehen. Ihr betretet nun die zweite Stufe des Spiels, bedenkt daher, daß der Schwierigkeitsgrad nun höher ist.
    Sobald ihr die dritte Stufe erreicht habt, wird Malassir euch hierherbringen, und ihr könnt erneut Informationen abrufen."
    Joara wollte noch eine Frage stellen, aber das Netz transmittierte in diesem Augenblick das gesamte Team nach Kulur
     
    6.
     
    Kulur war der fünfte Planet des Lakoor-Systems mit einer Schwerkraft, die gerade ausreichte, um eine dünne, aus Sauerstoff und Edelgasen bestehende Atmosphäre zu halten. Er war eine kalte, trockene, dahindämmernde Welt, die nur in bestimmten Abständen erwachte, wenn einer der zahlreichen Vulkane tätig wurde. Die Vulkane erstreckten sich zum Teil wie Gebirge über riesige Flächen, abgelöst von skurrilen Landschaften und weiten Wüstenflächen; es gab Kegel-, Tafel-, Ringwallvulkane, Feuerspalten und Lavahöhlen. Durch die Wüstenflächen zogen sich Lavafelder, die wie mitten in der Bewegung aufgehaltene, reißende Flüsse oder sogar wie eine erstarrte Meeresbrandung wirkten.
    Pflanzen konnten hier nicht existieren, da es im Erdinnern keine Wasserreservoire gab; das Sonnenlicht reichte auch nicht aus, um eine Photosynthese auszulösen. Dennoch gab es zwei ursprüngliche Lebensformen auf dieser Welt: eine davon die Ceniten, eine Art Sporenbakterien auf Nitritoder Schwefelbasis, die durch Chemosynthese existieren konnten.
    Der einzelne Cenit war um ein Vielfaches größer als bekannte Bakterien und bildete bis zu hundert Geißeln aus, um sich mit anderen Ceniten untrennbar zu verbinden. Die Bakterienhaufen konnten mehr als handspannenlang werden und über eine Million Bakterien beherbergen. Sie schwebten in der Gesamtheit sichtbar als zierliche, anmutige Sporenfäden durch die Luft, teilweise hell leuchtend, je nachdem, von welchem Vulkan sie sich ernährten.
    Die Ceniten bildeten die Nahrungsgrundlage für die Annitaphoren: gigantische, gasgefüllte Hohlkörper, die ruhig und anmutig in Schulen in großer Höhe um den ganzen Planeten flogen. Die Armitaphoren waren fast durchsichtige,

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