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1652 - Im Netz des Quidor

Titel: 1652 - Im Netz des Quidor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geistigen Kräften anderer Teams messen. Jeder Sieg, jede Überwindung bringt euch Punkte und einen höheren Level ein. Je höher ihr kommt, desto schwieriger wird es, denn die Teams, die dort sind, werden zwar weniger, aber sie sind mindestens ebenso gut wie ihr."
    „Und die realen Labyrinthe?"
    „Ihr werdet auf verschiedenen Planeten dieses Systems ausgesetzt, deren Prüfungen ihr euch stellen müßt. Ihr müßt also gleichzeitig auf zwei Ebenen kämpfen."
    „Und wir - meine Mannschaft und ich - sind miteinander vernetzt, so daß wir jederzeit wissen, wer sich wo aufhält und in welchen Schwierigkeiten er möglicherweise steckt?"
    „Genau. Und ihr seid mit allen anderen Teams vernetzt." Kendors Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen, die Lippen waren tiefgrün. „Ihr seid alle miteinander vernetzt. Jeder, der einen Callon trägt. Und das sind alle, die sich mdiesem System aufhalten."
    „Und du?"
    „Ich bin ein Überwacher. Im Augenblick trage ich keinen Callon, weil ich neue Spieler einweise, aber sobald ihr im Spiel seid, werde auch ich wieder einen Anzug tragen. Es gibt hier keine Ausnahme."
    „Der Spielleiter trug ebenfalls keinen Anzug."
    „Er sitzt im Leitzentrum des Netzes. Er braucht keinen Anzug." Der Siilyre schien einen Moment ins Leere zu lauschen und wandte sich dann wieder an Bull. „Sie werden gleich dasein. Im Augenblick haben wir übrigens das Netzwerk unterbrochen, deswegen kannst du die anderen noch nicht hören. Wir geben die Verbindung erst frei, wenn ihr auf dem Spielfeld seid." Er deutete auf Bulls Kopf. „Zum Schluß noch eines: Du trägst ein Zeichen auf deinem Helm, das dich als Plusträger ausweist. Jedes Team besteht aus gegensätzlich gepolten Mitgliedern. Die Minusträger erkennst du am spiegelverkehrten Zeichen auf dem Helm. Das zusammengefügte Zeichen ergibt den Quidor, die in sich verdrehte Schleife. Ihr könnt das Ziel also erst dann wirklich erreichen, wenn ihr die letzte Stufe erreicht habt und gleichzeitig zum Quidor verschmelzt."
    „Das ist dann die >Erleuchtung< des Geistes."
    „Ganz recht."
    „Wir wirkt sich die gegensätzliche Polung auf das Team selbst aus? Können wir uns damit unter Umständen gegenseitig vernichten?"
    „Nein, aber ihr müßt euer Handeln aufeinander abstimmen, damit es keine Abstoßung ergibt.
    Nur gemeinsames Handeln kann zur Verschmelzung führen."
    Bull befühlte das Zeichen auf seinem Helm; die Handschuhe des Anzugs vermittelten ihm mühelos die Sensibilität der Fingerspitzen, und er fuhr die erhabenen Linien nach. Eine Tilde, dachte er.
    Bevor er weitere Fragen stellen konnte, kamen zwei weitere Siilyrer, um seinen Anzug neu zu justieren; er mußte sich auf die Liege legen und wurde ein zweites Mal, diesmal nur für ein paar Minuten, betäubt. Als er wieder zu sich kam, zeigten sich keine Nachwirkungen der Betäubung.
    Das konnte aber auch an dem inzwischen auf ihn abgestimmten Anzug liegen. „Nun?" fragte er so kühl und unbeteiligt wie möglich. „Was habt ihr erreicht?"
    „Wir haben die Multimediasensoren neu eingestimmt und die Impulse deines Fremdimplantats berücksichtigt", erklärte ein Siilyre mit derselben Stimme wie Kendor. „Trotzdem mußten wir es teilisolieren, sonst wäre das System zusammengebrochen."
    „Mein Chip arbeitet also?"
    „Wie man's nimmt."
    Bull richtete sich langsam auf; er spürte ein kurzes Stechen im Nacken, das sofort beseitigt wurde, von welchem System auch immer. „Was soll das heißen, wie man's nimmt?" fragte er stirnrunzelnd.
    Kendor verzog das Gesicht. „Das heißt, wir wissen es nicht genau", antwortete er. „Ein Chip wie deiner ist uns noch nicht untergekommen. Wir haben keine Ahnung, wie er funktioniert. Er arbeitet, aber inwieweit zufriedenstellend, können wir dir leider nicht sagen. Wir haben getan, was wir konnten. Der Rest ist - Spielerrisiko.
     
    3.
     
    Du weißt nicht, was mit dir in weniger als 60 Stunden passieren wird. Vielleicht wirst du innerhalb weniger Augenblicke rasend schnell altern und sterben, vielleicht auch nicht.
    Wer weiß das schon, würde ein anderer Mensch vielleicht sagen, wir alle müssen doch einmal sterben.
    Aber das stimmt nicht, nicht für dich. Du bist unsterblich. Du brauchst nie irgendwelche Gedanken an Alter und Tod zu verschwenden, solange du nicht gerade eine tödliche Verletzung erleidest. Und jetzt lebst du in derselben Unsicherheit wie alle anderen Menschen, weil du nicht weißt, ob dein Zellaktivator voll funktionsfähig ist. Die anderen

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