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1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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traute er eine derartige Aktion nicht zu. Dieser Abdul war viel härter und abgebrühter. Noch einen Tritt erhielt die Tür. Sie zitterte und wurde noch etwas weiter aufgestoßen.
    Freie Bahn für den Killer!
    Einen langen Schritt tat er. Die Lampe an der Außenseite war nicht zerschossen worden, und auch das Licht im Innern brannte noch, und so war der Eindringling gut zu erkennen.
    Bills Lippen zuckten für einen Moment, als er sah, wie recht er mit seiner Vermutung gehabt hatte. Es war tatsächlich dieser Abdul, der sich ins Haus geschoben hatte.
    Er ging zwei Schritte vor und blieb dann stehen, um sich zu orientieren.
    Bill hütete sich, etwas zu sagen. Er lag in guter Deckung. Die große Diele ließ sich perfekt überblicken, aber er hätte weiter aus seinem Schutz hervorkriechen müssen, um gezielt schießen zu können.
    Der Killer hielt die Maschinenpistole mit beiden Händen fest. Sein Blick war lauernd, das sah Bill trotz der nicht eben perfekten Beleuchtung.
    Sekunden verstrichen, die Abdul brauchte, um sich auf die neue Lage einzustellen.
    Dann gellte seine Stimme auf, wobei ihr Klang schon mehr einem Röhren glich.
    »Conolly, ich weiß, dass du dich hier versteckst! Und ich schwöre dir, dass ich dich holen werde. Ich schieße dieses Haus zusammen, und ich werde dich mit Kugeln spicken, darauf kannst du dich verlassen.«
    Abdul wollte provozieren. Und sich zugleich aufbauen. Wahrscheinlich war er sauer, dass er den Feind nicht sah, und er musste die eigene Unsicherheit kaschieren.
    Plötzlich schoss er.
    Damit hatten Sheila und Bill nicht gerechnet. Er feuerte, obwohl er kein Ziel sah. Die Kugeln jagten durch den Bereich vor ihm. Sie schlugen gegen den Boden, sie erwischten die Wände, in die sie kleine Löcher rissen, sie zerstörten einen Beistelltisch und zerbliesen zwei Bilder an den Wänden.
    Abdul bewegte sich nicht. Sein Gesicht war angespannt, der Blick nach vorn gerichtet, Er suchte jeden Winkel ab, doch Bill lag in einer perfekten Deckung und hielt sogar den Atem an.
    Die Stille gefiel dem Eindringling nicht. Er selbst zerstörte sie durch einen scharfen Atemzug, bevor er zur Sache kam.
    »Ich hole alle! Flucht hat keinen Sinn. Draußen wartet Gregor, der jeden abfängt, der in seine Nähe kommt. Das will ich euch nur sagen…«
    Bill blieb gelassen. Er ärgerte sich zwar darüber, dass die Garben einiges zerschossen hatten, aber sein Leben hatten sie ihm nicht rauben können.
    Bill war bereit, zum Gegenangriff überzugehen. So einfach wollte er es Abdul nicht machen. Hier standen die Chancen für ihn besser als auf dem alten Fabrikgelände.
    Um besser zielen und treffen zu können, musste der Reporter seinen Standort wechseln.
    Aber es kam anders.
    Bill brauchte sich nicht aus seiner Deckung zu bewegen, denn als er einen Blick auf die Tür warf, entdeckte er dort die Bewegung einer weiteren Person.
    Sie hatte bereits das Haus betreten, und Bill zeigte sich überrascht, denn in den letzten Minuten hatte er überhaupt nicht mehr an die nackte Vanessa gedacht.
    Aber sie war noch da. Und sie war in der Lage, sich lautlos zu bewegen.
    Wie ein Schatten glitt sie über den Boden. Sie kam Bill vor wie ein böser Engel ohne Flügel.
    »He, Conolly, du feiger Hund! Zeig dich endlich!«
    Den Gefallen tat Bill dem Killer nicht. Er blieb still, aber Vanessa reagierte. Sie griff Abdul nicht an, sie meldete sich nur mit einem Zischen.
    Abdul zuckte zusammen. Er hatte das Geräusch sehr wohl gehört. Im ersten Moment war er irritiert. Er suchte in einer falschen Richtung nach der Quelle, und die Gestalt hinter ihm gab erneut ein Zischen ab.
    Jetzt wusste der Killer Bescheid.
    Er fuhr herum - und starrte auf die Nackte!
    In den folgenden Sekunden schien die Zeit einzufrieren. Es war nichts mehr zu hören.
    Auch Bill hielt den Atem an, und Sheila meldete sich ebenfalls nicht.
    Abdul stand erstarrt da. Für ihn musste in dieser kurzen Zeitspanne eine Welt zusammenbrechen. Mit dem erneuten Erscheinen dieser Person hatte er nicht gerechnet. Zudem war sie durch die Tür gekommen, und das sagte ihm, dass es auch sein Kumpan Gregor nicht geschafft hatte, sie aufzuhalten.
    Was das bedeutete, konnte er sich an den Fingern einer Hand abzählen. Zugleich schoss die Wut in ihm hoch. Er war jemand, der sich nur mühsam beherrschte.
    Mit mir nicht! dachte er.
    Conolly war vergessen, aber jetzt hatte er die Nackte vor der Mündung. Und das so nah, dass er gar nicht vorbeischießen konnte. Diese Tussi war es selbst schuld,

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