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1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Seite auf nicht viel Gegenliebe traf, denn ich hörte plötzlich das Flüstern und einige Worte, die mir nicht gefielen.
    »Komisch, aber wie ein Dieb siehst du mir nicht aus.«
    »Wieso?«
    »Die sind anders angezogen.«
    »Ich fühle mich in meinen Klamotten aber wohl.«
    »Und irgendwelche Werkzeuge sehe ich auch nicht an dir. Du bist mir schon ein komischer Einbrecher.«
    Der Druck der Mündung war noch vorhanden. Ich bewegte mich auch nicht, sondern gab eine Antwort, die auch ein Einbrecher hätte geben können. »Ich habe das Werkzeug unter meiner Kleidung. Warte, ich hole es eben hervor und dann…«
    Ich hörte hinter mir einen Zischlaut und dann die Antwort. »Unterstehe dich. Wenn du dich auch nur um einen Millimeter bewegst, werde ich dich killen.«
    »Schon gut. Ich habe ja nur gemeint.«
    »Du hast hier nichts zu meinen, Arschloch. Die Befehle gebe ich. Und alles läuft darauf hinaus, dass du zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen bist. Tut mir fast leid, dich umlegen zu müssen. Ich kann dich verstehen, dass man den Reichen nimmt, um fressen zu können. Ist mir in der Ukraine auch mal so gegangen, aber hier habe ich einen besseren Job gefunden. Nun ja, nicht jeder kann so gut sein wie ich. Der eine hat Pech, der andere nicht. Das ist nun mal so, mein Freund.«
    Es wurde kritisch. Und trotz der Kälte verspürte ich in meinem Innern einen rasanten Wärmestoß, der bis in meinen Kopf hineinstrahlte. Mein Mund wurde trocken, und ich musste mich schon anstrengen, um eine Frage stellen zu können.
    »Du willst mir in den Hinterkopf schießen?«
    »Eigentlich schon. Aber in diesem Fall kann ich es auch von vorn tun. Ich bin zu nahe an dir dran, und ich mag es nicht, wenn mich deine Gehirnmasse beschmutzt.«
    Es war mir klar, dass ich es mir einem abgebrühten Typen zu tun hatte. Der kannte keine Gnade. Dem machte es nichts aus, einen Menschen zu töten, und als der Mündungsdruck aus meinem Nacken verschwand, da versuchte ich es und drehte mich langsam um.
    Das ließ der Ukrainer zu, denn er wollte tatsächlich Abstand gewinnen.
    Ich lauschte seinen Geräuschen, dann sah ich ihn vor mir.
    Auf die Waffe achtete ich im ersten Moment nicht. Mir fiel ein, dass Bill Conolly von einem Killer mit einer schiefen Nase gesprochen hatte, und den sah ich jetzt vor mir.
    Da er eine Strickmütze auf dem Kopf trug, wirkte seine Nase noch schiefer.
    Der Lauf seiner Pistole war es nicht. Ich schaute in das kalte Loch, das auf meine Stirn zeigte. Trotz meiner Starre bewegte ich die Augen, denn ich suchte verzweifelt nach einem Ausweg.
    Seine Pistole hielt er mit beiden Händen fest. Plötzlich fing er an zu sprechen, was mich schon wunderte, denn er hätte auch schießen und kurzen Prozess machen können.
    »Du bist kein Dieb, denn Diebe sehen anders aus. Du bist auch nicht dieser Conolly. Wer bist du? Und warum treibst du dich hier herum, verdammt?«
    »Das habe ich schon gesagt.«
    »Noch mal diese Antwort, und ich schieße dir ein Kugel in den Arm. Eine zweite wird dein Bein treffen, und dann wirst du erleben, was es heißt, Schmerzen zu haben. Also, was ist los?«
    »Nun gut, ich bin…«, mitten im Satz hörte ich auf, weil ich plötzlich etwas gesehen hatte. Wie ein Gespenst war hinter dem Rücken des Ukrainers eine nackte Frauengestalt erschienen, und das zwang mich zu einem Lachen, wobei ich gespannt war, wie der Mann mit der schiefen Nase darauf reagierte. »Findest du es lustig, zu sterben?«
    »Nein, das nicht.«
    »Und warum lachst du?«
    »Weil wir Besuch bekommen haben. Hinter dir steht eine nackte Frau.«
    Jetzt war ich auf seine Reaktion gespannt. Zumindest die Erinnerung musste ihn überkommen haben, und ich sah auch, dass er zusammenzuckte und konsterniert war.
    Sogar die Pistole bewegte sich. Ich beging nicht den Fehler, ihn anzugreifen, ich wartete auf eine weitere Reaktion, die prompt erfolgte.
    »Was weißt du von ihr?«
    »So gut wie nichts. Aber sie steht hinter dir.«
    Da in unserer Nähe eine Bogenlampe ihr Licht verstreute, war es hell genug, um die Reaktion des Ukrainers erkennen zu können. In seinem Gesicht entstand plötzlich Bewegung. Da zuckte nicht nur der Mund, sondern auch die Haut.
    »Du - du - willst mich verarschen, wie?«
    »Wie käme ich dazu?«
    Noch tat er mir nicht den Gefallen, sich umzudrehen. Stattdessen heulte er auf, und er hörte erneut meine Stimme.
    »Ja, sie ist ganz nahe!«
    Das war zu viel für ihn. Jetzt wirbelte er herum und sah das, was auch ich sah.
    Vor ihm stand

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