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1653 - Randwelt der Rätsel

Titel: 1653 - Randwelt der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Großen Leere erstreckt haben, und ihm gehörten Zehntausende Sternballungen, vielleicht Hunderttausende Sonnensysteme und zahllose verschiedene Völker an.
    Es scheint, daß der einigende Faktor dieses Reiches die Notwendigkeit war, einer furchtbaren Bedrohung zu begegnen. Genaueres wissen wir bislang nicht.
    Aber wir werden weitersuchen, bis wir alle verfügbaren Informationen besitzen. Auch auf Gronich. Du brauchst Spezialisten. Ich will sehen, was sich machen läßt. Leicht wird es nicht sein, denn mehrere Expeditionen sind unterwegs - und es gibt ein Limit für die Entblößung der BASIS von Galaktikern und Material."
    Er schaltete eine Verbindung zu dem Syntronverbund seines Zuständigkeitsbereichs, fragte Daten ab, gab neue Informationen ein, ließ ihn kurz rechnen und traf dann eine Entscheidung. „Ein ganzes Team ist leider nicht drin", teilte er Dilja mit. „Aber du bekommst zwei Wissenschaftler, die Kapazitäten auf ihren Gebieten sind. Einverstanden?"
    Dilja sah ein, daß im Moment nicht mehr herauszuholen war. „Einverstanden, Myles", erwiderte sie. „Ich danke dir."
    Er reichte ihr die Hand, die sie mit der gebotenen Behutsamkeit einer Oxtornerin drückte. „Richte Arlo aus, ich erteile ihm die Auflage, daß er dich bei der Erforschung aller Hinterlassenschaften der fremden Kultur auf Gronich mit allen Kräften unterstützen soll", gab er ihr mit auf den Weg
     
    10.
     
    Aus den Augenwinkeln musterte Dilja Mowak die beiden Wissenschaftler, die Cyrus Morgan ihr im Auftrag von Myles Kantor zugeteilt hatte.
    Urghuun Tallawanta, eine Terranerin im besten Alter, dunkelbraune Haut, pechschwarzes Kraushaar, vorstehende Wangenknochen, mandelförmige schwarze Augen - eine langbeinige Schönheit mit federndem Gang.
    Dilja hatte sie bisher nur als erfolgreiche Sportlerin kennengelernt; sie war bei verschiedenen Wettbewerben als Siegerin hervorgetreten, etwa beim Zehnkampf oder beim Marathonlauf. Das alles und noch viel mehr erlaubten die technischen Raffinessen des Freizeitzentrums der BASIS.
    Dilja wußte, daß Urghuun Ezialistin war und demnach eine der wenigen Personen, die es fertigbrachten, die Extra-Zerebrale-Integration zu praktizieren, also alle Wissenszweige unter einen Hut zu bringen. Auf diesem weiten Feld galt sie als Koryphäe.
    Die Oxtornerin war dennoch skeptisch. Ihrer Meinung nach waren auf Gronich Spezialisten gefragt - und Ezialisten waren alles andere als das.
    Der zweite Wissenschaftler war Arkonide und hieß Czaknor von Aeskus, ein in mittlerem Alter stehender Kosmo-Archäologe von 122 Jahren. Von ihm wußte Dilja so gut wie nichts. Sie sah nur seine hagere, dennoch straffe Gestalt und sein asketisches Gesicht. Aber sie wußte, wer an der Coma-Expedition teilnehmen durfte, war ein Könner mit stabiler Psyche. „Rücksturz in den Normalraum in dreißig Sekunden", teilte der Syntronverbund des Kreuzers mit.
    Als die KREIT landete, stand die Sonne schon ziemlich tief. In anderthalb Stunden würde es dunkel werden.
    Mit einem Shift flogen Dilja Mowak und die beiden Wissenschaftler zum 100-Meter-Kreuzer CHUGI, in dem sich Rutans Befehlsstand befand, seit die KREIT zur BASIS gestartet war.
    Die CHUGI stand nahe dem Stadtrand. Ihr oberes Fünftel ragte über das Wipfeldach des Dschungels.
    Dilja hielt den Flugpanzer für eine Weile über der oberen Polkuppel des Kreuzers an und beobachtete das Leben und Treiben zwischen den Megalithbauten.
    Zahllose Trommeln legten eine Geräuschkulisse wie eine riesige Glocke über Stadt und Urwald. Regelmäßiges dumpfes und helles Dröhnen mischten sich. Ihr Rhythmus übertrug sich auf die Xophach, die zwischen den Steinbauten tanzten. Sie bildeten dazu viele Kreise, in denen sie dicht an dicht nebeneinanderstanden und mit den Füßen stampften.
    Nur wenige waren mit roten und schwarzen Farbklecksen bemalt und schwangen Fetischstäbe und technische Artefakte. Die Masse der Amphibienwesen war völlig nackt, bis auf Armringe aus einem blauen mineralischen Material.
    Die Oxtornerin schaltete die Ausschnittvergrößerung wieder aus, denn sie durfte ihre Zeit nicht mit Nebensächlichkeiten vertrödeln.
    Während sie den Shift zum geöffneten Schleusenhangar steuerte, sah sie zahllose Schwärme bunter Vögel, die unentwegt über dem Dschungel kreisten. Es schien ihr, als würden sie durch das ständige Trommeln beunruhigt. Der Himmel darüber war noch klar, aber im Osten baute sich eine schwere dunkle Wolkenbank auf. Sie würde schon bald die Sonne Vichin

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